Der in Nordamerika nach einem limitieren Kinostart direkt bei Netflix erschienene „Emilia Pérez“ ging mit historischen zehn Nominierungen als großer Favorit ins Rennen um die diesjährigen Golden Globes. Am Ende konnte der wilde Genre-Mix aus Gangster-Thriller, Musical und Telenovela vier Trophäen mit nach Hause nehmen, darunter als Bester Film in der Sparte Komödie oder Musical. So viele Preise gab es für keinen anderen Titel an diesem Abend.
Die meisten Auszeichnungen im Drama-Segment gingen an das in der FILMSTARTS-Kritik mit den vollen 5 Sternen bedachte Monumental-Meisterwerk „Der Brutalist“, das neben dem Hauptreis noch zwei weitere Trophäen (für den Besten Hauptdarsteller und die Beste Regie) einheimsen konnte.
In der im vergangenen Jahr eingeführten Bester-Blockbuster-Kategorie namens Cinematic and Box Office Achievement, in der ausschließlich Filme mit einem weltweiten Einspiel von über 150 Millionen Dollar nominiert werden können (wovon mindestens 100 Millionen aus den US-Kassen kommen müssen), ging derweil der Musical-Hit „Wicked“ als Sieger hervor. Für eine waschechte Überraschung sorgte indes der Sieg des Geheimtipps „Flow“ in der Kategorie Bester animierter Film, der unter anderem den gefeierten Favoriten „Der wilde Roboter“ und den Disney-Megahit „Alles steht Kopf 2“ ausstach.
Bei den Serien triumphiert "Shōgun"
Im Serienbereich räumte an erster Stelle wenig überraschend das insgesamt vier Mal ausgezeichnete Historien-Epos „Shōgun“ ab, das zuletzt schon bei den Emmys einen absoluten Rekord aufstellte und sich auch in der Jahresbestenliste 2024 von FILMSTARTS und Moviepilot einen deutlichen ersten Platz sicherte:
Die besten Serien 2024: Ein Epos auf Disney+ übertrifft alles von Netflix, Amazon Prime Video und Co.Während „Shōgun“ u. a. als Beste Drama-Serie prämiert wurden, nahmen der Kritikerliebling „Hacks“ und der vieldiskutierte Netflix-Hit „Rentierbaby“ die Awards für die Beste Comedy-Serie respektive die Beste Miniserie mit nach Hause. Durchaus überraschend konnte sich jedoch nicht „Rentierbaby“-Macher und -Star Richard Gadd über den Golden Globe als Bester Hauptdarsteller in einer Miniserie freuen, sondern Colin Farrell für seine erneute Darstellung des „The Batman“-Schurken Pinguin im gleichnamigen Ableger.
Wir haben euch alle Nominierungen in den einzelnen Kategorien nachfolgend noch einmal aufgelistet, die Gewinner sind jeweils oben hervorgehoben.
Die Gewinner im Filmbereich:
Bester Film – Drama
- GEWINNER: „Der Brutalist“
- „Dune: Part Two“
- „Konklave“
- „Like A Complete Unknown“
- „Nickel Boys“
- „September 5 - The Day Terror Went Live“
Bester Film – Comedy oder Musical
- GEWINNER: „Emilia Pérez“
- „Anora“
- „Challengers - Rivalen“
- „A Real Pain“
- „The Substance“
- „Wicked“
Bester animierter Film
- GEWINNER: „Flow“
- „Alles steht Kopf 2“
- „Memoir Of A Snail“
- „Vaiana 2“
- „Wallace & Gromit: Vergeltung mit Flügeln“
- „Der wilde Roboter“
Cinematic and Box Office Achievement
- GEWINNER: „Wicked“
- „Alles steht Kopf 2“
- „Alien: Romulus“
- „Beetlejuice Beetlejuice“
- „Deadpool & Wolverine“
- „Gladiator II“
- „Twisters“
- „Der wilde Roboter“
Bester fremdsprachiger Film
- GEWINNER: „Emilia Pérez“
- „All We Imagine As Light“
- „I’m Still Here“
- „Das Mädchen mit der Nadel“
- „Die Saat des heiligen Feigenbaums“
- „Vermiglio“
Beste Schauspielerin – Drama
- GEWINNERIN: Fernanda Torres, I‘m Still Here
- Pamela Anderson, „The Last Showgirl“
- Angelina Jolie, „Maria“
- Nicole Kidman, „Babygirl“
- Tilda Swinton, „The Room Next Door“
- Kate Winslet, „Die Fotografin“
Bester Schauspieler – Drama
- GEWINNER: Adrien Brody, „Der Brutalist“
- Timothée Chalamet, „Like A Complete Unknown“
- Daniel Craig, „Queer“
- Colman Domingo, „Sing Sing“
- Ralph Fiennes, „Konklave“
- Sebastian Stan, „The Apprentice - The Trump Story“
Beste Schauspielerin – Comedy oder Musical
- GEWINNERIN: Demi Moore, „The Substance“
- Amy Adams, „Nightbitch“
- Cynthia Erivo, „Wicked“
- Karla Sofía Gascón, „Emilia Pérez“
- Mikey Madison, „Anora“
- Zendaya, „Challengers - Rivalen“
Bester Schauspieler – Comedy oder Musical
- GEWINNER: Sebastian Stan, „A Different Man“
- Jesse Eisenberg, „A Real Pain“
- Hugh Grant, „Heretic“
- Gabriel LaBelle, „Saturday Night“
- Jesse Plemons, „Kinds Of Kindness“
- Glen Powell, „A Killer Romance“
Beste Nebendarstellerin
- GEWINNERIN: Zoe Saldaña, „Emilia Pérez“
- Selena Gomez, „Emilia Pérez“
- Ariana Grande, „Wicked“
- Felicity Jones, „Der Brutalist“
- Margaret Qualley, „The Substance“
- Isabella Rossellini, „Konklave“
Bester Nebendarsteller
- GEWINNER: Kieran Culkin, „A Real Pain“
- Yura Borisov, „Anora“
- Edward Norton, „Like A Complete Unknown“
- Guy Pearce, „Der Brutalist“
- Jeremy Strong, „The Apprentice - The Trump Story“
- Denzel Washington, „Gladiator II“
Beste Regie
- GEWINNER: Brady Corbet, „Der Brutalist“
- Jacques Audiard, „Emilia Pérez“
- Sean Baker, „Anora“
- Edward Berger, „Konklave“
- Coralie Fargeat, „The Substance“
- Payal Kapadia, „All We Imagine As Light“
Bestes Drehbuch
- GEWINNER: Peter Straughan, „Konklave“
- Jacques Audiard, „Emilia Pérez“
- Sean Baker, „Anora“
- Brady Corbet und Mona Fastvold, „Der Brutalist“
- Jesse Eisenberg, „A Real Pain“
- Coralie Fargeat, „The Substance“
Beste Filmmusik
- GEWINNER: Trent Reznor und Atticus Ross, „Challengers - Rivalen“
- Volker Bertelmann, „Konklave“
- Daniel Blumberg, „Der Brutalist“
- Kris Bowers, „Der wilde Roboter“
- Clément Ducol und Camille, „Emilia Pérez“
- Hans Zimmer, „Dune: Part Two“
Bester Song
- GEWINNER: „El Mal“ aus „Emilia Pérez“ (Clément Ducol, Camille, Jacques Audiard)
- „Beautiful That Way“ aus „The Last Showgirl“ (Andrew Wyatt, Miley Cyrus, Lykke Zachrisson)
- „Compress/Repress“ aus „Challengers - Rivalen“ (Trent Reznor, Atticus Ross, Luca Guadagnino)
- „Forbidden Road“ aus „Better Man - Die Robbie Williams Story“ (Robbie Williams, Freddy Wexler, Sacha Skarbek)
- „Kiss The Sky“ aus „Der wilde Roboter“ (Delacey, Jordan K. Johnson, Stefan Johnson, Maren Morris, Michael Pollack, Ali Tamposi)
- „Mi Camino“ aus „Emilia Pérez“ (Clément Ducol, Camille)
Die Gewinner im Serienbereich:
Beste Drama-Serie
- GEWINNER: „Shōgun“
- „The Day Of The Jackal“
- „Diplomatische Beziehungen“
- „Mr. & Mrs. Smith“
- „Slow Horses - Ein Fall für Jackson Lamb“
- „Squid Game“
Beste Comedy- oder Musical-Serie
- GEWINNER: „Hacks“
Beste Mini-Serie oder Bester TV-Film
- GEWINNER: „Rentierbaby“
- „Disclaimer“
- „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“
- „The Penguin“
- „Ripley“
- „True Detective: Night Country“
Beste Schauspielerin in einer Serie – Drama
- GEWINNERIN: Anna Sawai, „Shōgun“
- Kathy Bates, „Matlock“
- Emma D’Arcy, „House Of The Dragon“
- Maya Erskine, „Mr. & Mrs. Smith“
- Keira Knightley, „Black Doves“
- Keri Russell, „Diplomatische Beziehungen“
Bester Schauspieler in einer Serie – Drama
- GEWINNER: Hiroyuki Sanada, „Shōgun“
- Donald Glover, „Mr. & Mrs. Smith“
- Jake Gyllenhaal, „Aus Mangel an Beweisen“
- Gary Oldman, „Slow Horses - Ein Fall für Jackson Lamb“
- Eddie Redmayne, „The Day Of The Jackal“
- Billy Bob Thornton, „Landman“
Beste Schauspielerin in einer Serie – Comedy oder Musical
- GEWINNERIN: Jean Smart, „Hacks“
- Kristen Bell, „Nobody Wants This“
- Quinta Brunson, „Abbott Elementary“
- Ayo Edebiri, „The Bear“
- Selena Gomez, „Only Murders In The Building“
- Kathryn Hahn, „Agatha All Along“
Bester Schauspieler in einer Serie – Comedy oder Musical
- GEWINNER: Jeremy Allen White, „The Bear“
- Adam Brody, „Nobody Wants This“
- Ted Danson, „Undercover im Seniorenheim“
- Jason Segel, „Shrinking“
- Martin Short, „Only Murders In The Building“
- Steve Martin, „Only Murders In The Building“
Beste Schauspielerin in einer Miniserie, Anthologie-Serie oder einem TV-Film
- GEWINNERIN: Jodie Foster, „True Detective: Night Country“
- Cate Blanchett, „Disclaimer“
- Cristin Milioti, „The Penguin“
- Sofía Vergara, „Griselda“
- Naomi Watts, „Feud: Capote vs. The Swans“
- Kate Winslet, „The Regime“
Bester Schauspieler in einer Miniserie, Anthologie-Serie oder einem TV-Film
- GEWINNER: Colin Farrell, „The Penguin“
- Richard Gadd, „Rentierbaby“
- Kevin Kline, „Disclaimer“
- Cooper Koch, „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“
- Ewan McGregor, „Ein Gentleman in Moskau“
- Andrew Scott, „Ripley“
Beste Nebendarstellerin in einer Serie, Miniserie oder einem TV-Film
- GEWINNERIN: Jessica Gunning, „Rentierbaby“
- Liza Colón-Zayas, „The Bear“
- Hannah Einbinder, „Hacks“
- Dakota Fanning, „Ripley“
- Allison Janney, „Diplomatische Beziehungen“
- Kali Reis, „True Detective: Night Country“
Bester Nebendarsteller in einer Serie, Miniserie oder einem TV-Film
- GEWINNER: Tadanobu Asano, „Shōgun“
- Javier Bardem, „Monster: Die Geschichte von Lyle und Erik Menendez“
- Harrison Ford, „Shrinking“
- Jack Lowden, „Slow Horses - Ein Fall für Jackson Lamb“
- Diego Luna, „La Máquina“
- Ebon Moss-Bachrach, „The Bear“
Beste Stand-Up-Comedy-Performance
- GEWINNER: „Ali Wong: Single Lady“
- „Jamie Foxx: What Had Happened Was“
- „Nikki Glaser: Someday You’ll Die“
- „Seth Meyers: Dad Man Walking“
- „Adam Sandler: Love You“
- „Ramy Youssef: More Feelings“
Moderiert wurde die Veranstaltung in diesem Jahr von der selbst für ihr aktuelles Stand-Up-Programm nominierten Komikerin Nikki Glaser. Es war übrigens die zweite Golden-Globe-Verleihung seit der Auflösung der zuvor für das Event zuständigen und wegen Intransparenz und mangelnder Diversität häufig kritisierten Hollywood Foreign Press Association. An ihrer Stelle sind nun die Produktionsfirma Dick Clark Productions und der Holding-Konzern Eldridge Industries für die Globes verantwortlich.