„Emilia Pérez“ ist nicht nur aufgrund seines eigenwilligen Genre-Mixes aus Gangster-Thriller, Musical und Telenovela ein ziemliches Ausnahmewerk. Auch kommt die Geschichte über einen Kartellboss, der einen Neuanfang als Frau wagen will, als mit überbordender Kreativität erzähltes, jederzeit mitreißendes Melodrama daher, wie FILMSTARTS-Autor Michael Meyns in seiner 4-Sterne-Kritik zum Film schreibt.
Und wir sind längst nicht die Einzigen, die von dem wilden Trip mit u. a. Zoë Saldana und Selena Gomez beeindruckt sind, wie nach den vielen positiven Kritiken nun auch die gerade verkündeten Nominierungen für einen der wichtigsten Film- und Serienpreise deutlich machen. Bei den Golden Globes Anfang 2025 geht „Emilia Pérez“ mit sage und schreibe zehn Nominierungen ins Rennen um die begehrten Trophäen (darunter für den Besten Film und die Beste Regie) – und stellt damit einen neuen Rekord auf!
"Emilia Perez" schlägt "Barbie" und "Cabaret"
Noch nie konnte ein Film, der bei den Golden Globes in der Sparte „Komödie oder Musical“ konkurriert (bei der Verleihung wird in einigen Hauptkategorien zwischen „Drama“ und „Komödie/Musical“ unterschieden), mehr Nennungen vorweisen als nun „Emilia Pérez“. Die bisherigen Rekordhalter waren der Mega-Blockbuster „Barbie“ aus dem Vorjahr und das 1972er-Kult-Musical „Cabaret“ mit jeweils neun Nominierungen.
Und auch in der Gesamtstatistik mischt „Emilia Perez“ ganz vorne mit, wurde der meistnominierte Film überhaupt (Robert Altmans episodisches Musikdrama „Nashville“ von 1975) doch elfmal für Auszeichnungen in Erwägung gezogen. Die genannten Rekordfilme konnten letzten Endes zwei („Barbie“), drei („Cabaret“) und einen („Nashville“) der Award(s) mit nach Hause nehmen.
Wie viele der möglichen Preise letztlich an „Emilia Pérez“ gehen werden, erfahren wir dann am 5. Januar 2025, wenn die Golden Globes zum mittlerweile 82. Mal verliehen werden. Mindestens in der Königskategorie könnte ein Gewinn aber schwer werden, sind als Beste Komödie/Bestes Musical doch außerdem noch weitere absolute Highlights wie „Anora“, „Challengers“, „The Substance“ und „Wicked“ nominiert. In jedem Fall dürfte der Nominierungsrekord aber ein guter Indikator dafür sein, dass „Emilia Perez“ auch bei der nächsten Oscarverleihung ein entscheidendes Wörtchen mitreden wird.
In Nordamerika und Großbritannien ist „Emilia Perez“ nach einem limitierten Kinostart übrigens direkt bei Netflix erscheinen. Hierzulande kann der Film noch immer auf der großen Leinwand bestaunt werden. Anlässlich der deutschen Kino-Veröffentlichung haben wir übrigens ausführlich mit Regisseur Jacques Audiard über sein neuestes Werk gesprochen. Das Interview findet ihr hier:
Gangster-Thriller, episches Melodram und Musical auf Speed: Jacques Audiard spricht im FILMSTARTS-Interview über "Emilia Perez"