Gerade nachdem Iman (Missagh Zareh) zum Untersuchungsrichter am Revolutionsgericht in Teheran befördert wird, bricht eine Protestwelle über das Land herein, nachdem eine junge Frau getötet wurde. Und als die Demonstrationen immer mehr zunehmen, muss Iman sich entscheiden. Als er sich für die Seite des immer härter durchgreifenden Regimes entscheidet, bringt er das Gleichgewicht seiner Familie ins Wanken. Seine Töchter Rezvan (Mahsa Rostami) und Sana (Setareh Maleki) sind auf der Seite des Widerstands und seine Frau versucht verzweifelt, die Familie zusammenzuhalten. Als schließlich seine Dienstwaffe verschwindet, verdächtigt der strenggläubige Vater seine Familie.
Statt Gefängnis und Peitschenhiebe der rote Teppich beim Cannes Filmfestival. Fast zeitgleich mit der Ankündigung von „The Seed Of The Sacred Fig“ für den Wettbewerb des wichtigsten Filmfestivals der Welt wurde auch der Richterspruch bekannt, laut dem der iranische Regisseur Mohammad Rasoulof wegen Kritik am Regime für acht Jahre in Haft muss. Auf halsbrecherische Weise gelang es dem Goldene-Bär-Gewinner (für „Doch das Böse gibt es nicht“), im letzten Moment über die Berge aus seiner Heimat zu fliehen. Nun wird er auf absehbare Zeit im Exil leben müssen. Auch die Produktion des Films konnte zuvor nur im Geheimen stattfinden. In den Tagen vor der Weltpremiere in Cannes sahen sich zudem Schauspieler*innen und Mitarbeiter*innen erheblichem Druck ausgesetzt, um den geflohenen Regisseur über diesen Umweg doch noch zu zwingen, den Film zurückzuziehen. Doch dem Regime in Teheran gelang es nicht