„Snow White & The Huntsman“ (2012) & „Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“ (2012)
Als Hollywood im Winter 2010 die Arbeit an gleich zwei „Schneewittchen“-Adaptionen bekannt gab, setzte kurz darauf ein bizarres Starttermine-Rennen ein, wollte doch jedes Studio seine Version zuerst in die Kinos bringen. Eigentlich war das aber unnötig, denn verschiedener als Tarsem Singhs farbenprächtige Fantasy-Komödie „Spieglein Spieglein - Die wirklich wahre Geschichte von Schneewittchen“ und Rupert Sanders' düsteres Mittelalter-Märchen-Epos „Snow White & the Huntsman“ können zwei Varianten derselben Geschichte kaum ausfallen.
„Der Kaufhaus Cop“ (2009) & „Shopping-Center King“ (2009)
Obwohl der deutsche Kinostart gerade einmal drei Monate auseinanderlag, steht in beiden Filmen ein Sicherheitsbeamter in einem Kaufhaus, der das Gesetz in die eigene Hand nimmt, im Mittelpunkt. Kevin James‘ „Der Kaufhaus Cop“ ist der simplere der beiden, während sich Seth Rogens „Shopping-Center King“ als düsteres, von inneren Dämonen geplagtes Biest entpuppt. Dennoch lassen sich eklatante Ähnlichkeiten keinesfalls leugnen.
„Next“ (2007) & „Déjà Vu - Wettlauf gegen die Zeit“ (2006)
Nicolas Cage und Denzel Washington manipulieren beide die Zeit, um dem Schicksal ein Schnippchen zu schlagen und einen verheerenden terroristischen Anschlag abzuwehren. Und jedes Mal, wenn sie etwas ändern, um die Sache in Ordnung zu bringen, verschlechtert sich die Situation nur noch ein Stückchen weiter.
„Happy Feet“ (2006) & „Könige der Wellen“ (2007)
Pinguine allein reichen offensichtlich nicht, um ein größeres Multiplex-Publikum bei Laune zu halten, also stürmten vor einigen Jahren zwei aufgemotzte Versionen des flugunfähigen Vogels die Leinwände, die – als besondere Dreingabe - nichts mehr lieben als Steppen bzw. Surfen.
„Chapter 27“ (2006) & „The Killing Of John Lennon“ (2006)
Zwei fiktionale Annäherungen an die Tage vor der Ermordung von John Lennon, dem Talentiertesten unter den Beatles, erzählt aus der Perspektive des Killers Mark Chapman – in „Chapter 27“ gespielt von einem fetten Jared Leto und in „The Killing of John Lennon“ von dem weitgehend unbekannten Jonas Ball.
„The Illusionist – Nichts ist wie es scheint“ (2006) & „Prestige - Die Meister der Magie“ (2007)
Auf Christopher Nolans magische Geschichte über zwei dauerstreitende Zauberer, „Prestige - Die Meister der Magie“, folgte nur kurze Zeit später Neil Burgers ähnlich gelagerter „The Illusionist – Nichts ist wie es scheint“. Beide Filme warten mit jeder Menge Magie und Mystery auf, aber nur einer von ihnen schert sich auch um Realismus, weshalb „Prestige“ im Duell der Kinomagier einen knappen Sieg davonträgt.
„Capote“ (2005) & „Kaltes Blut“ (2006)
Man muss für den armen Toby Jones einfach Mitleid empfinden. Wenn sein Porträt von Truman Capote nur wenige Monate früher in die Kinos gekommen wäre, hätte womöglich er und nicht Philip Seymour Hoffman den Oscar als Bester Hauptdarsteller abgeräumt.
„Red Planet“ (2000) & „Mission To Mars“ (2000)
Zwei Raumfähren brechen Richtung Mars in der Hoffnung auf, in der mythischen Heimat der kleinen grünen Männchen eine fremdartige neue Welt zu entdecken. Dumm gelaufen: Alles, was Gary Sinise in „Mission To Mars“ findet, ist ein schlecht animiertes CGI-Alien und etwas zu viel Augen-Make-up. Val Kilmer hat unterdessen mit Computerproblemen und einem miserablen Drehbuch zu kämpfen. Aber egal: Immerhin waren beide Filme besser als „Ghosts Of Mars“ von John Carpenter, der ein Jahr später in die Kinos kam.
„Haunted Hill“ (1999) & „Das Geisterschloss“ (1999)
Basierend auf älteren (und viel, viel besseren) Horrorfilmen, haben diese beiden CGI-getränkten, auf Mainstream-Niveau heruntergebrochenen Gruselstorys durchaus namhafte Schauspieler zusammengetrommelt, die es eigentlich besser wissen sollten, als schreiend durch verfluchte Häuser zu laufen und dabei zuzusehen, wie ihre Karriere den Bach runtergeht.
„Deep Impact“ (1997) & „Armageddon - Das jüngste Gericht“ (1998)
Beide Filme bieten einen namhaften Ensemble-Cast, multiple Handlungsstränge, riesige Explosionen und avancierten zu überragenden Kassenhits – die Ausrottung der Menschheit war niemals populärer als 1998.
„Elizabeth“ (1998) & „Shakespeare in Love“ (1998)
Am Ende der 1990er Jahre drehte sich alles um die gute alte „Bess“, als die berühmteste Jungfrau der Welt im selben Jahr gleich in zwei oscarprämierten Filmen porträtiert wurde: In beiden Projekten spielen Joseph Fiennes und Geoffrey Rush mit, beide Filme holten das Äußerste aus ihren moderaten Budgets heraus und beide Elizabeth-Darstellerinnen kämpften um einen Oscar – wobei Judi Dench, die Elizabeth aus „Shakespeare In Love“, den Oscar als Beste Nebendarstellerin absahnte, während Cate Blanchett, die Elizabeth aus „Elizabeth“, in der Hauptdarstellerinnen-Kategorie gegen Gwyneth Paltrow den Kürzeren zog.
„Das große Krabbeln“ (1998) & „Antz – Was krabbelt da?“ (1998)
Zwei Animationsfilme – beide mit einem stargespickten Voice-Cast und beide handeln von Insekten! Selbst die Storys sind sich ähnlich: Individualistische Ameisen lösen sich von der Schwarmmentalität ihrer Kollegen, um die kurz vor der Zerstörung stehende Kolonie zu retten.
„Volcano“ (1997) & „Dante's Peak“ (1997)
Pierce Brosnan und Linda Hamilton stellen sich in „Dante’s Peak“ den verheerenden Auswirkungen eines Lavaausbruchs in einer kleinen Stadt im Staate Washington, während Tommy Lee Jones und Anne Heche in „Volcano“ der zerstörerische Kraft einer Welle aus glühendem Magma in Los Angeles entgegentreten. Zufall? Wohl kaum!
„Braveheart“ (1995) & „Rob Roy“ (1995)
Man nehme einen beliebten schottischen Krieger, lasse ihn von einem Nicht-Schotten spielen und schmecke das Ganze mit stürmischen Reden, blutiger Action und rollenweise kariertem Stoff ab. So unterhaltsam beide Filme auch sind, kommt man nicht um den Gedanken herum, ob William Wallace und Rob Roy nicht eine historisch akkuratere Behandlung verdient hätten.
„Priscilla - Königin der Wüste“ (1994) & „To Wong Foo“ (1996)
Da wartet man sein ganzes Leben auf einen Film über ein Drag-Queen-Trio, das bei einem Trip quer durchs Land mitten im Nirgendwo strandet, und dann kommen plötzlich zwei auf einmal: „Priscilla - Königin der Wüste“ spielt zwar im australischen Outback und „To Wong Foo“ in einer amerikanischen Kleinstadt am Arsch der Welt, aber damit hören die Unterschiede zwischen den Produktionen auch schon auf.
„Tödliche Geschwindigkeit“ (1994) & „Drop Zone“ (1994)
Man nehme zwei Filmstars in einem Karrieretief (Wesley Snipes und Charlie Sheen), stecke sie in einen Sprunganzug, werfe sie aus einem Flugzeug und hoffe, dass sich der Erfolg von „Gefährliche Brandung“ wiederholen lässt - „Fertig ist das todsichere Erfolgsrezept!“ müssen sich die Produzenten gedacht haben, als sie es gleich zweimal in einem Jahr umgesetzt haben. Aber da lagen sie wohl etwas daneben.
„Wyatt Earp“ (1994) & „Tombstone“ (1993)
Kurt Russell/Kevin Costner tut sich mit Val Kilmer/Dennis Quaid zusammen, um in diesen überlangen, wenn auch meist spannenden und stets hervorragend gespielten Leinwandversionen der alten Westernlegende um den mythischen Schusswechsel am O.K. Corral eine Bande schießwütiger Krimineller dingfest zu machen.
„Robin Hood - Ein Leben für Richard Löwenherz“ (1991) & „Robin Hood - König der Diebe“ (1991)
Kevin Costner und Patrick Bergin bekämpfen Ungerechtigkeit und Tyrannei, bewaffnet lediglich mit Pfeilen, Bogen und Scharfsinn. Der eine Film hatte einen Star, der nicht mit einem englischen Akzent sprechen konnte – und der andere war ziemlich öde.
„Mein Partner mit der kalten Schnauze“ (1989) & „Scott & Huutsch“ (1989)
Einzelgängerische Cops, die keinen Partner brauchen, um ihre Arbeit zu erledigen, bekommen einen süßen Vierbeiner zugeteilt, um einen wichtigen Fall zu lösen – der einzige Unterschied: In „Scott & Huutsch“ spielt Tom Hanks die Hauptrolle, in „Mein Partner mit der kalten Schnauze“ James Belushi.
„Krieg der Knöpfe“ (2012) & „Krieg der Knöpfe“ (2012)
Wir haben euch schon einige Beispiele von thematisch ähnlichen Filmen präsentiert, doch nichts ist bizarrer als der Krieg der „Krieg der Knöpfe“-Adaption. Die Produzenten Marc Du Pontavice („Gainsbourg") und Thomas Langmann („The Artist") nahmen gleichzeitig eine Neuverfilmung des Kinderbuchklassikers von Louis Pergaud in Angriff und lieferten sich in der Folge einen Kleinkrieg um Fernsehgelder und Starttermine, der zuweilen kindischer war als die Keilereien ihrer jungen Leinwandhelden. In Frankreich kamen beide Filme schließlich sogar im Abstand von nur einer Woche in die Kinos und zierten gemeinsam die Spitze der Kinocharts. Auch in Deutschland kamen beide Filme in kurzem Abstand heraus. Die Version unter der Regie von Christophe Barratier am 12. April 2012 ins Kino, Yann Samuells Variante am 27. April 2012 auf DVD.
„jOBS - Die Erfolgsstory von Steve Jobs“ (2014) & „Steve Jobs“ (2015)
Als mit Apple-Gründer Steve Jobs im Jahre 2011 eine der einflussreichsten Persönlichkeiten der Neuzeit starb, war klar, dass sein Leben filmisch zu einem Biopic verarbeitet werden muss. Während Joshua Michael Stern in „jOBS“ auf Garagenromantik setzt, ist Star-Regisseur Danny Boyle in „Steve Jobs“ konsequent darauf bedacht, Steve Jobs‘ charakterliche Ambivalenzen zu erforschen – die präzisen Dialoge von Drehbuchautor Aaron Sorkin sowie der charismatische Michael Fassbender in der Hauptrolle leisten dazu einen erheblichen Anteil.
„Hercules” (2014) & „The Legend Of Hercules“ (2014)
Derselbe Held, unterschiedlicher Ansatz: Wie schon der Titel andeutet, handelt es sich bei „The Legend Of Hercules“ um eine Origin Story des griechischen Halbgotts. Hieran anknüpfen darf Muskelberg Dwayne Johnson, der schließlich mit einer ganzen Armee gegen den Feind ins Feld zieht (und zugleich den sehr viel besseren der beiden Filme abliefert).
„White House Down” (2013) & „Olympus Has Fallen“ (2013)
Antoine Fuqua und Roland Emmerich liefern sich hier ein actionreiches Regie-Fernduell (aus dem Fuqua mit „Olympus Has Fallen“ zumindest an den US-Kinokassen als Sieger hervorgegangen ist). Wenn der Präsident der Vereinigten Staaten in Gefahr ist und als mächtigster Mann der Welt nun selbst der Rettung bedarf, dann adressieren die Filme nicht zuletzt die Ängste einer ganzen Nation – und vier Jahre später ist Donald Trump an der Macht…
„Tierisch wild“ (2006) & „Madagascar“ (2005)
Eine Gruppe von Tieren aus dem New Yorker Central Park Zoo schlittert unverhofft in ein Abenteuer hinein, das unmittelbar in die Freiheit führt– die handlungstechnischen Parallelen zwischen diesen zwei Animationsfilmen aus der Schmiede von Disney bzw. DreamWorks lassen sich kaum leugnen. Den deutlich größeren Erfolg und namhaftere Synchronsprecher konnte mit – unter anderem Ben Stiller, Chris Rock und Sacha Baron Cohen - allerdings „Madagascar“ für sich verzeichnen.
„Die Truman Show” (1998) & „EDtv – Immer auf Sendung“ (1999)
Das Leben als 24-stündige TV-Show – in den späten 1990er Jahren standen solche Mediensatiren hoch im Kurs. An Aktualität eingebüßt haben sie mehr als eine Dekade später natürlich nicht(s). Allerdings floppte „EDtv – Immer auf Sendung“ seinerzeit an den Kinokassen, wogegen der geradezu metaphilosophische „Die Truman Show“ nach wie vor zu begeistern weiß.
„Platoon” (1987) & „Full Metal Jacket“ (1987)
Oliver Stone war schon immer ein politischer Regisseur und Stanley Kubrick hat sich mehr als nur einmal in die Niederungen des Wahnsinns begeben – da scheint es nur logisch, dass beide Filme gedreht haben, die - auf durchaus verschiedene Weise – das Grauen des Vietnamkriegs behandeln. Inzwischen gelten beide Projekte als Klassiker des Kriegsfilmgenres.
„Nummer 5 lebt!” (1986) & „Das Wunder in der 8. Straße“ (1987)
Die Vermenschlichung von Robotern verbindet diese Beiträge zum Science-Fiction-Genre. Die Maschinen helfen einer Gruppe verzweifelter Mieter, haben Angst und können sich sogar verlieben. Was jeglicher Vernunft und Wissenschaft widerspricht, dafür ist im Kino immer Platz – insofern überrascht es kaum, dass niemand Geringeres als Regie-Phantast Steven Spielberg „Das Wunder in der 8. Straße“ als ausführender Produzent unterstützte.
„Ein Schweinchen namens Babe“ (1995) & „Gordy“ (1995)
1995 stand – zumindest filmisch - im Zeichen des Schweins, denn gleich zwei familientaugliche Komödien dieses Jahrgangs drehen sich um kleine grunzende Protagonisten und deren Abenteuer. In „Gordy“ will das gleichnamige Ferkel seine Familie vor der Schlachtbank retten, wogegen Babe durch die Teilnahme an einem Wettbewerb den eigenen Kopf aus der Schlinge zieht (und damit sogar eine Oscarnominierung als Bester Film des Jahres einstrich).
„American Princess“ (2004) & „First Daughter“ (2005)
Die Tochter des Präsidenten der Vereinigten Staaten zu sein, ist keine einfache Angelegenheit – zumindest, wenn man den Filmen „American Princess“ und „First Daughter“ Glauben schenken mag. Mandy Moore und Katie Holmes jedenfalls leiden unter den freiheitlichen Einschränkungen, die der Status ihrer Filmväter unweigerlich mit sich bringt und treten bald die Flucht nach vorne an. Wenn das mal keine Ausgangsbasis für eine (romantische) Komödie ist…
„Freunde mit gewissen Vorzügen“ (2011) & „Freundschaft Plus“ (2011)
Sex ohne Beziehung - kann das gut gehen? „Freunde mit gewissen Vorzügen“ mit Justin Timberlake und Mila Kunis sowie „Freundschaft Plus“ mit Ashton Kutcher und Natalie Portman stellen nicht nur dieselbe Frage, sie beantworten sie auch auf dieselbe Weise – am Ende wird unweigerlich doch eine romantische Liebe aus dem Sex unter Freunden.
„Top Gun“ (1986) & „Der stählerne Adler“ (1986)
Zwei Actionreißer über Militärpiloten, die es unterschiedlich weit gebracht haben: „Top Gun“ wurde aufgrund seiner kulturellen, historischen und ästhetischen Relevanz 2015 in die US-amerikanische Nationalbibliothek aufgenommen, womit der Film offiziell zum Kulturgut aufstieg. „Der stählerne Adler“ hingegen erntete vernichtende Kritiken und wurde trotz Box-Office-Bruchlandung unverständlicherweise doch drei Mal fortgesetzt. Der Titel „König der Lüfte“ geht somit eindeutig an Tom Cruise.
„Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne“ (2015) & „Florence Foster Jenkins” (2016)
Während „Madame Marguerite oder die Kunst der schiefen Töne“ sich nur von der wohlhabenden, mäßig talentierten Hobby-Sopranistin Florence Foster Jenkins inspirieren ließ, ist „Florence Foster Jenkins“ ein echtes Biopic – für das Meryl Streep mit ihrer 20. Oscarnominierung belohnt wurde.
„The Jungle Book“ (2016) & „Das Dschungelbuch” (2018)
Jon Favreaus megaerfolgreiche Realverfilmung des berühmten Disney-Klassikers kam 2016 in die Kinos - voraussichtlich 2018 soll dann die Version von Andy Serkis folgen, die sich statt am Zeichentrickfilm an der Buchvorlage orientiert. Aber ob das reicht, um genügend eigene Akzente zu setzen, bleibt abzuwarten – vor allem, da im selbst Jahr auch noch das Sequel „The Jungle Book 2“ starten soll.
„Yves Saint-Laurent“ (2014) & „Saint Laurent” (2014)
Akute Verwechslungsgefahr besteht auch bei den 2014 veröffentlichten Filmen über den französischen Modeschöpfer. Zwar erhielt allein „Yves Saint-Laurent“ den Segen von Pierre Berge, dem früheren Lebensgefährten des verstorbenen Designers – trotzdem sind die Biopics in ihrem Aufbau weitestgehend deckungsgleich.
„Unfriend“ (2016) & „Unknown User” (2015)
Die Arglosigkeit speziell junger Menschen im Umgang mit digitalen Medien und sozialen Netzwerken ist auch so manchem Produzenten nicht entgangen. Warum daraus also nicht ein schauriges Horrorszenario basteln? Das Internet sucht hier als eine Art unsichtbarer Dämon die Protagonisten heim – schlimmer und erbarmungsloser noch als in ihren kühnsten Albträumen.
„Hitchcock“ (2012) & „The Girl” (2012)
Alfred Hitchcock gilt als einer der prägendsten Regisseure überhaupt. Andererseits wird ihm nachgesagt, ein – wie es so schön heißt – „schwieriger Charakter“ gewesen zu sein. Insbesondere für seinen nicht gerade zimperlichen Umgang mit seinen Darstellern war der Master Of Suspense berüchtigt, woran auch „The Girl“ anknüpft. Der teils fiktionale und durchaus kritische Film konzentriert sich auf die Beziehung zwischen dem bulligen Genius und der Schauspielerin Tippi Hendren, die Hitchcock durch einen Werbespot entdeckte und anschließend mehrfach besetzte (etwa in „Die Vögel“). Sacha Gervasis „Hitchcock“ hingegen beleuchtet nicht einen bestimmten Ausschnitt aus der Karriere des Meisterregisseurs, sondern folgt eher den Regeln eines klassischen Biopics.
„Quartett“ (2012) & „Saiten des Lebens” (2012)
Ein Film ist immer mehr als eine Aneinanderreihung einzelner Szenen – wie auch ein Musikstück nicht einfach nur wahllos Töne beinhaltet. Eine bahnbrechende Komposition vermag es, Menschen zu verbinden, die wiederum mehr sind als die Summe ihrer Körperteile. Dustin Hoffman und Yaron Zilberman stimmen mit ihren Filmen jeweils eine Ode auf die Kunst sowie das Leben an – schließlich hängt beides eng miteinander zusammen.
„Megamind“ (2010) & „Ich – Einfach unverbesserlich” (2010)
Eine animierte Superschurken-Komödie mit einer zentralen Figur, die die Seiten wechselt, um einem noch übleren Bösewicht das Handwerk zu legen? Klingt eigentlich nach einer ausgefallenen Idee – die im Jahre 2010 aber gleich doppelt umgesetzt wurde.
„Coco Chanel“ (2008) & „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft” (2009)
Die Modeschöpferin Gabrielle Bonheur „Coco“ Chanel avancierte zeitlebens zum Sinnbild der modernen Frau und auch Jahrzehnte nach ihrem Tod ist der Stern der Französin noch lange nicht verblasst. Mehrere Filme arbeiteten ihren Werdegang und Hintergrund auf - „Coco Chanel – Der Beginn einer Leidenschaft“ mit Audrey Tautou ist der vermutlich bekannteste unter ihnen.
„Nicht auflegen!“ (2002) & „Liberty Stands Still – Im Visier des Mörders” (2002)
„Nicht auflegen!“ und „Liberty Stands Still“ sind unverkennbar aus demselben Thriller-Holz geschnitzt: Der Zuschauer wird Zeuge einer filmischen Geiselnahme, deren Hintergründe sich erst spät offenbaren, wodurch das Spannungsbarometer konstant in hohen Regionen verharrt. In beiden Fällen verfolgt der Täter eine moralische Agenda – und Telefone spielen auch jeweils eine große Rolle...
„Scary Movie“ (2000) & „Schrei, wenn du weißt, was ich letzten Freitag, den 13. getan habe” (2000)
Von mysteriösen Anrufen bis hin zu verunglückten Fluchtversuchen: Kaum ein Genre hat so viele Klischees zutage gebracht wie das Horror-Genre – und deshalb ist es auch kein Wunder, dass sich so viele Parodien (liebevoll) darüber lustig machen. Genau das tun die Macher hinter diesen beiden zitierfreudigen, mitunter gar ausufernden Persiflagen, wobei nur „Scary Movie“ an den Kinokassen ein größeres Publikum begeistern konnte.
„L.I.S.A. - Der helle Wahnsinn“ (1985) & „Was für ein Genie” (1985)
Die Komödien „L.I.S.A. – Der helle Wahnsinn“ und „Was für ein Genie“ feiern die Kreativität von Teenager-Nerds: Einmal erschaffen zwei Freunde am Computer die perfekte Frau, im anderen Film wird ein High-School-Student an der Entwicklung einer militärischen Waffe beteiligt.
„Der junge Mr. Lincoln“ (1939) & „Abe Lincoln in Illinois” (1940)
Die Verdienste Abraham Lincolns lassen sich kaum hoch genug bemessen, doch als Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika wird man natürlich nicht einfach so geboren. 1985 befassten sich gleich zwei Filmemacher mit dem Aufstieg der geschichtsträchtigen Persönlichkeit. John Cromwell legt dabei mit „Abe Lincoln in Illinois“ den Fokus auf die politische Karriere Lincolns, wogegen John Ford die anwaltliche Tätigkeit des späteren Staatsmannes in den Mittelpunkt rückt.
„Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben“ (1964) & „Angriffsziel Moskau” (1964)
Die Vorstellung eines irrtümlich initiierten Atomkriegs ist erschreckend – und zudem unbedingt kinotauglich: Stanley Kubrick übersetzte sie in eine beißende Satire, Sidney Lumet drehte einen klaustrophobischen Thriller.
„Cannonball“ (1976) & „Die verrückteste Rallye der Welt” (1976)
Illegale Autorennen garantieren Action und Nervenkitzel – besonders dann, wenn sie quer durch die USA führen. Im Jahr 1976 wurden gleich zwei solcher verbotenen Rallyes auf der großen Leinwand veranstaltet.
„Bloody Mama“ (1970) & „Die Grissom Bande” (1971)
Um Kate „Ma“ Barker rankt sich eine spektakuläre Kriminalgeschichte: Als Matriarchin organisierte sie die Verbrechen ihrer eigenen Söhne, während die Familie klauend durchs Land zog. „Bloody Mama“ (mit dem jungen Robert De Niro in einer seiner ersten Rollen) und „Die Grissom Bande“ basieren lose auf den Aktivitäten des damals gefürchteten Clans.
„Jezebel – Die boshafte Lady“ (1938) & „Vom Winde verweht” (1939)
Bette Davis war in den 1930ern einer der größten Hollywood-Stars überhaupt. Deshalb konnte sie es sich leisten, auch lukrative Rollen auszuschlagen – und so sagte sie auch die Hauptrolle in „Vom Winde verweht“ ab. Stattdessen nahm sie das Angebot William Wylers an, der sein Liebesdrama „Jezebel – Die boshafte Lady“ ganz auf die Leinwand-Ikone zuschnitt. Beide Klassiker sind in der Zeit des Amerikanischen Bürgerkriegs angesiedelt und warten mit einer willensstarken Südstaatlerin als Hauptfigur auf. Für ihre Verkörperung der Jezebel wurde Bette Davis mit einem Oscar ausgezeichnet – es war also doch kein soooo großer Fehler, den Part im inflationsbereinigt erfolgreichsten Film aller Zeiten abzusagen.
„Godspell – Folgt dem Herrn!“ (1973) & „Jesus Christ Superstar” (1973)
1973 bahnten sich zwei thematisch verwandte Musical-Adaptionen (jeweils mit demselben Titel wie die jeweilige Theater-Vorlage) ihren Weg auf die große Leinwand. Die Filme erzählen als moderne Bibel-Auslegungen vom Konflikt zwischen Jesus und Judas.
„Gremlins – Kleine Monster“ (1984) & „Ghoulies” (1984)
Kleine böse Kreaturen machen den Menschen das Leben schwer. Wo die Gremlins zu Anfang wenigstens noch putzig aussehen und zum Knuddeln animieren, besteht im Hinblick auf die Ghoulies schon von vorneherein kein Zweifel an deren diabolischen Absichten. Achtung: Erhöhter Kultfaktor!
„The Vindicator” (1986) & „RoboCop” (1897)
Gestorben als Mensch, wiedergeboren als Roboter, um Vergeltung zu üben: Jean-Claude Lord bereicherte das Science-Fiction-Genre bereits 1986 um einige interessante Denkansätze, aber Paul Verhoevens „RoboCop“ ist heute – verdientermaßen - der weitaus bekanntere und höher eingeschätzte Film.