Langsam wird es wieder kälter draußen, und passend dazu startet am heutigen 10. Oktober 2024 gleich ein ganzer Haufen unbedingt sehenswerter Filme in den Kinos: ein alle Erwartungen übertreffender Animationsfilm, ein fast 150 Jahre umspannendes Mystery-Sci-Fi-Epos, ein Film wie ein Vulkanausbruch – und als Krönung eine Doku, bei der ihr euch alle die Augen ausheulen werdet!
Mit seiner Rolle als Superman hat Christopher Reeve das Comic-Blockbuster-Genre maßgeblich geprägt. Aber vielleicht war der wahre Held gar nicht dort oben auf der Leinwand, sondern saß nach seiner Querschnittslähmung im Rollstuhl, von wo aus er seit seinem Reitunfall im Jahre 1995 als überzeugter Aktivist für die Rechte von Menschen mit Behinderungen eintrat. „Super/Man: The Christopher Reeve Story“ (» zur ausführlichen Filmkritik) ist ein vielschichtiger, durchaus auch ambivalenter Dokumentar-Kinofilm, bei dem auch deshalb kaum ein Auge trocken bleiben wird, weil er gerade nicht kitschig geraten ist.
Ganz ehrlich: Als wir gehört haben, dass das mega-erfolgreiche „Transformers“-Franchise mit einem animierten Kinofilm fortgesetzt werden soll, hielten auch wir das für eine Schnapsidee. Und daran haben auch die ersten Trailer zunächst nichts geändert. Schließlich schaut man die Filme ja vor allem wegen des unbedingten Zerstörungswillens von Bombast-Maestro Michael Bay.
Aber Pustekuchen: Jetzt, wo wir „Transformers One“ (» zur ausführlichen Filmkritik) gesehen haben, müssen auch wir zustimmen – es ist tatsächlich der bisher beste „Transformers“-Film überhaupt. Wer hätte gedacht, dass ein solcher Blechbüchsen-Blockbuster auch dermaßen clever-humorvoll und emotional mitreißend sein kann?
Und darum geht’s: „Transformers One“ erzählt die (Vor-)Geschichte, als die ikonischen Erzfeinde Optimus Prime und Megatron noch beste Kumpels waren. Zu diesem Zeitpunkt heißen sie noch Orion Pax und D-16 – und schuften unter sklavenartigen Bedingungen in den Energon-Minen von Cybertron. Aber speziell Orion Pax ist dermaßen fasziniert von der Geschichte des Planeten, dass er sogar in alte Archive einbricht, um mehr darüber zu erfahren. Allerdings stößt er dabei auf eine interplanetarische Verschwörung, die das Schicksal der Transformer für immer verändern wird…
Mit „Der Spatz im Kamin“ (» zur ausführlichen Kritik) haben die Schweizer Zürcher-Zwillinge eine der besten Kino-Trilogien aller Zeiten vollendet (keine Sorge, die Filme hängen nur thematisch, aber nicht inhaltlich zusammen, man kann also auch jetzt noch problemlos einsteigen). In „Das merkwürdige Kätzchen“ schwelten die Konflikte, in „Das Mädchen und die Spinne“ (einer der absoluten Lieblingsfilme des Autors dieser Zeilen) brodelten sie – und in „Der Spatz im Kamin“ brechen sie nun aus wie ein Vulkan. Wahnsinnig intensiv, zum Ende hin sogar horrorhaft, aber auch auf groteske Weise komisch.
Und darum geht’s: Karen (Maren Eggert) und Markus (Andreas Döhler) leben mit ihren Kindern im Haus von Karens bereits verstorbenen Eltern. Als ihre Schwester Jule (Britta Hammelstein) mit ihrer Familie zu Besuch kommt, drängen alle verborgenen Konflikte und Traumata mit aller Gewalt an die Oberfläche – bis der Hund irgendwann vor der Waschmaschine sitzt und interessiert zuschaut, wie die vom Sohn in die Waschmaschine gesteckte Katze in der Trommel herumwirbelt…
Ein Tipp für eher fortgeschrittene Kinofans ist „The Beast“ (» zur ausführlichen Filmkritik) von Bertrand Bonello: Mit dem in den Jahren 1910, 2014 und 2044 angesiedelten Sci-Fi-Epos reiht sich der „Zombi Child“-Regisseur in die Tradition solcher Mystery-Mindfucks wie „Lost Highway“ oder „Mulholland Drive“!
Und darum geht’s: Im Jahr 2044 hat eine KI fast alle Jobs übernommen. Für Gabriel (Léa Seydoux) bleibt so nur die ultralangweilige Aufgabe, regelmäßig die Temperatur der KI-Schaltkreise zu prüfen. Für eine anspruchsvolle Stellung müsste sie allerdings zunächst ihre DNA „reinigen“ lassen. Dazu versetzt sie eine Maschine mit schwarzem Schlamm (siehe Titelbild oben) in ihre früheren Leben zurück, um so womöglich angestaute Traumata auszuräumen. So landet Gabriel im Paris des Jahres 1910 sowie im Los Angeles des Jahres 2014 – und trifft dabei immer wieder auf Louis (George McKay), wobei sich immer mehr der Eindruck verstärkt, dass das alles sowieso auf eine unausweichliche Katastrophe zusteuert…