„Gladiator II“ konnte weder die Fachpresse noch das Publikum so richtig überzeugen, doch wenigstens einen prominenten Fürsprecher hat die Monumentalfilm-Fortsetzung von Ridley Scott – und zwar niemand Geringeren als „The Dark Knight“-Regisseur Christopher Nolan! Für einen Artikel des US-Branchenmagazins Variety wurden nämlich mehrere Filmschaffende in Hollywood (von Alfonso Cuaron über Seth Rogen bis Michael Mann) nach ihren Lieblingsfilmen des Jahres 2024 gefragt – und die Wahl von Christopher Nolan fiel auf „Gladiator 2“.
In seinem Loblied zieht Nolan etwa Parallelen zwischen den Gladiatorenkämpfen im Film und unserem Verlangen nach Unterhaltung als Publikum in der echten Welt: „Scott weiß, dass wir nicht wegen Einsichten in die römische Kultur im Kino sitzen; wir wollen unsere eigenen dunklen Gelüste aus sicherer Entfernung betrachten. […] Er lässt die Welt von ‚Gladiator II‘ für sich sprechen und zeigt uns erneut, wer wir wirklich sind, indem er uns einfach einlädt, die inflationäre Achtenbahnfahrt zu genießen. Warum gibt es Haie im Kolosseum? Weil wir nach ihnen verlangen und Scott sie uns in meisterlicher Weise gibt.“
"Atemberaubende Action"
Außerdem lobt Christopher Nolan seinen britischen Landsmann dafür, wie es ihm gelingt, in „Gladiator II“ Fortsetzung und Remake unter einen Gladiatorenhelm zu bekommen: „Wie er es schafft, dass sich der einzigartige Pathos des Originals und die expansionistischen Forderungen des zentralen Themas der Fortsetzung die Waage halten, ist ein Beweis für Scotts Genie […] Mit seiner unglaublichen, hyper-aufmerksamen, mit mehreren Kameras arbeitenden Inszenierung (so anders als beim Original) sorgt er für eine klare, atemberaubende Action-Sequenz nach der anderen. […] Nur wenige Filmemacher können so unsichtbar auf so vielen Ebenen arbeiten.“
Zu guter Letzt rückt Nolan „Gladiator 2“ auch noch in den Kontext von Scotts filmischem Gesamtwerk und beklagt, dass dieser nie die Wertschätzung erhalten habe, die er verdiene: „Die visuellen Innovationen, die er und andere britische Regisseure aus den 1970ern dem Kino geschenkt haben, wurden oft als oberflächlich abgetan, doch die Kritik dieser Zeit hat sie missverstanden: Die üppigen Bilder und das akribische Design haben der visuellen Sprache des Films neue Tiefe verliehen […] Das ist noch nie deutlicher geworden als in der meisterlichen ersten Einstellung von ‚Gladiator II‘, in der Paul Mescals Hand sanft das Korn hält, das von den wogenden Weizenfeldern des Originals geerntet wurde.“
Wenn ihr dem Film nach diesen lobenden Worten doch noch eine Chance geben wollt oder ihn euch aus Christopher Nolans Perspektive noch einmal anschauen wollt, läuft „Gladiator II“ aktuell noch in vielen deutschen Kinos:

Obwohl der Film mit einem Einspielergebnis von bislang etwas mehr als 400 Millionen Dollar bei einem Budget von wohl mindestens 250 Millionen Dollar noch längst keine schwarzen Zahlen im Kino geschrieben hat, soll übrigens dennoch schon bald eine Fortsetzung gedreht werden. Was bisher zu „Gladiator III“ bekannt ist und wann genau die Dreharbeiten beginnen sollen, erfahrt ihr in diesem Artikel:
Paukenschlag: "Gladiator 3" soll tatsächlich kommen – und schon bald gedreht werden!