Platz 30
„Auschwitz“ (2011) „Auschwitz" ist auch nach den Worten von Uwe Boll selbst kein „richtiger Film, sondern eine Skizze". Im Groben besteht diese aus zwei Teilen. Zu Beginn und am Ende gibt es Ausschnitte aus Interviews mit deutschen Schülern, die Uwe Boll zum Thema Nationalsozialismus befragt. Im Zwischenteil wird mit den Mitteln eines Spielfilms ein ganz normaler Tag – inklusive Gasdusche und Urlaubsplanung - im KZ Auschwitz nachgestellt. Uwe Boll scheitert mit beiden Ansätzen, zwar aus jeweils anderen Gründen, aber doch gleichermaßen katastrophal. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 29
„Seed“ (2006) Eine Frau sitzt an einen Stuhl gefesselt, während Seed mit einem Hammer um sie herumschleicht. Immer wieder und immer härter schlägt der Killer auf den Schädel seines Opfers ein, bis dieser nur noch Mus ist. Die starre Kamera fängt das sadistische Gemetzel ohne Schamgefühl und bis zum bitteren Ende ein. Doch es gibt einen gewichtigen Unterschied zwischen Uwe Bolls und Peter Jacksons Splatter-Orgien: Während der häckselnde Rasenmäher Lust darauf macht, sich auch den Rest des Films anzusehen, ist das perverse, menschenverachtende Gehämmere nur dazu gut, den potentiellen Zuschauer vom weiteren „Genuss“ dieser neuerlichen Boll-Gurke abzuhalten. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 28
„Alone In The Dark“ (2005) Das Thema von „Alone In The Dark“ klingt eigentlich nach solidem Horror. Das große Gruseln kommt dem Zuschauer allerdings nur, wenn er sich die Umsetzung des Stoffs näher ansieht. Minutenlang irren da die Protagonisten sinnlos mit ihren Taschenlampen durch dunkle Museumsräume, ohne dass etwas passiert. Die angeblich verängstigten oder geschockten Gesichtsausdrücke der Schauspieler verlieren schon in der dritten Nahaufnahme ihre Wirkung. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 27
„Heart Of America“ (2002) Er hat es nicht anders gewollt. Im Audiokommentar zu seinem Highschool-Massaker-Drama „Heart Of America“ jammert Regisseur Uwe Boll minutenlang herum, dass Gus Van Sants thematisch sehr ähnlich gelagerter Film „Elephant“ alles Kritikerlob einheimste, während sein Film ohne große Aufmerksamkeit an Kritik und Publikum vorbeilief. Nach diesem weinerlichen Aufschrei kommt man als Kritiker nun leider endgültig nicht mehr daran vorbei, einen Uwe-Boll-Film (nett ausgedrückt: eine Klasse für sich) und ein äußerst intelligentes Meisterwerk miteinander zu vergleichen. Um es vorweg zu nehmen: ein ungleicher Kampf, der den erwarteten Ausgang nimmt. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 26
„German Fried Movie“ (1992) Frauen haben im Kino eh einen schweren Stand, immerhin sind nur knapp 1/3 aller Sprechrollen weiblich. Aber wie sie in „German Fried Movie“ behandelt werden, ist dann wirklich nicht mehr zu akzeptieren: Egal ob sexbesessen, betrunken oder drogenabhängig – Hauptsache sie lassen sich in jeder Szene willig ficken. Und die einzigen, die nicht sofort den nächsten Schwanz in den Mund nehmen, sind zwei kommunistische Lesben. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 25
„Das erste Semester“ (1997) Die Schauspielversuchsgrimassen, die Christian Kahrmann als Andreas Schimmer verzieht bzw. verziehen muss, haben schon ereigniswert. Was der Start einer Kinokarriere sein sollte, warf den Benny Beimer aus der „Lindenstraße“ in Wahrheit in seiner Entwicklung zurück. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 24
„Siegburg“ (2009) „Siegburg“ ist das konzeptlose Manifest eines verhohlenen Menschenfeindes. Das Martyrium von Mitchs realem Vorbild als Blaupause für einen gewaltgeilen Exzess zu missbrauchen, ist bereits hinreichend respektlos. Die amateurhaft via Handkamera gefilmte und willkürlich geschnittene Tortur dann aber noch als authentisch-psychologisches Kammerspiel auszustellen, bedingt einen neuen Tiefpunkt im an Totalausfällen reichen Schaffen Uwe Bolls. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 23
„Tunnel Rats“ (2008) Mit „1968 Tunnel Rats“ reiht sich Uwe Boll in die Liste der ganz großen Regisseure wie Oliver Stone, Michael Cimino, Stanley Kubrick und natürlich Francis Ford Coppola ein, die alle auch einen Vietnamfilm gedreht haben. Allerdings bilden die letztgenannten auch noch einen exklusiveren Club, weil sie tatsächlich etwas über den Vietnamkrieg zu sagen hatten. Und hier hießt es für Boll: „Ich muss leider draußen bleiben!“ Schließlich sind in „1968 Tunnel Rats“ nicht nur die Tunnel der Vietcong unterirdisch. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 22
„Far Cry“ (2008) Jack hat im Film schwer damit zu kämpfen, dass Valerie seine sexuellen Fähigkeiten nur mit läppischen zwei von zehn möglichen Punkten bewertet. Ein Schelm wer denkt, dass Boll hiermit auf seine Kritiker anspielt, die ihn seiner Meinung nach auch ständig ungerecht bewerten. Sollte dies tatsächlich der Fall sein, war er in Bezug auf diese Kritik aber ziemlich optimistisch. „Far Cry“ bekommt 0,5 Sterne und auf keinen Fall mehr – immerhin ist so ziemlich jeder Direct-to-DVD-Schrott mit Steven Seagal unterhaltsamer als diese megaöde Inselklopperei. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 21
„Postal“ (2007) Sicherlich hatte man sich von „Postal“ nicht mehr als den allerletzten Schund erwartet. Immerhin durfte man aufgrund der Computerspiel-Vorlage und Bolls berühmt-berüchtigten Ankündigungen von einer menschenverachtenden, politisch bis zum Erbrechen inkorrekten Grütze ausgehen. Aber Fehlanzeige! Aufgrund der scheinbar unendlichen Inkompetenz des Regisseurs schafft es keine einzige der nur auf dem Papier anstößigen Szenen, auch auf der Leinwand wirklich zu schocken. Aus „Postal“ wird wohl niemand wutentbrannt herausstürmen – und gerade das ist die größte Schwäche des Films. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 20
„Blubberella“ (2011) Bereits am Set fiel ihm auf, dass das Humorkonzept der Fette-Superheldin-Nummer „nicht funktioniere“. Aber wenn man schon all die Leute vor der Kamera stehen habe, „dann brichste [...] auch nicht einfach ab“, auch wenn da „jetzt eigentlich Quatsch rauskommt“ und ein Großteil des Materials „echt scheiße“ ist. Damit ist fast alles zu „Blubberella“ gesagt. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 19
„BloodRayne: The Third Reich“ (2011) Uwe Bolls größtes Problem, größer als seine handwerklichen Defizite: Er verwechselt Auseinandersetzung mit zynischer Behauptung. Er hat kein Interesse daran, Gewaltphänomene zu ergründen; vielmehr predigt er mit seinen Filmen lautstark, Menschen seien nun mal von Natur aus niederträchtig – nur, um dann ebenso niederträchtig ans Werk zu gehen. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 18
„BloodRayne“ (2005) Und wenn Vladimir aus seiner Zelle flieht, indem er den Wächter mit dem Spruch „Ey, mein Zellengenosse ist verschwunden, willst Du nicht mal reinkommen und nachsehen?“ überlistet, ist auch noch das letzte bisschen Anspruch an ein funktionierendes Drehbuch verloren – wenn auch diese Szene die einzige ist, die immerhin für einen wenn auch unfreiwilligen Lacher gut ist. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 15
„Barschel - Mord in Genf?“ (1993) Leider spielen auch zwei Boll-typische Probleme mit hinein, die vor allem die Filme aus seiner Anfangszeit unerträglich machen: Zum einen Bolls Proleten-Weltsicht, die sich hier in der Figur des polnischen Kameramanns niederschlägt. So muss dieser sich von Produzent Wittmeyer anhören, er solle die Klappe halten und gehorsam seine Arbeit machen. Ansonsten solle er verschwinden, immerhin würde es von ihnen ja noch genügend Willige an der Grenze geben. Zum anderen übernimmt Boll auch hier wieder mal seine nervige Rolle als Rumpelstilzchen der deutschen Filmwirtschaft. Weil er wieder keine Filmförderung erhalten hat, lässt er es sich nicht nehmen, mit nicht gerade subtilen Seitenhieben auf die deutsche Filmlandschaft einzuprügeln. Dass diese dann nicht nur dreist, sondern meist auch ziemlich dämlich sind, macht die Sache natürlich nicht unbedingt weniger ärgerlich. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 14
„Schwerter des Königs - Dungeon Siege“ (2007) Man muss mehr als dankbar dafür sein, dass Uwe Boll „Schwerter des Königs“ zumindest auf die immer noch viel zu langen 127 Minuten zusammengekürzt hat. Ohne Spannung, interessante Charaktere und ohne eine einzige eigene Idee konnte sich das stolz budgetierte Fantasy-Epos auch nur als wirkstoffreiche Schlaftablette entpuppen. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 13
„Schwerter des Königs - Zwei Welten“ (2011) Uwe Boll holt mit „Schwerter des Königs 2" aus einem schmalen Direct-to-DVD-Budget genauso viel heraus wie beim ersten Teil aus 60 Millionen Dollar: nämlich so gut wie gar nichts. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 12
„Rampage - Capital Punishment“ (2014) Überzeugte der Vorgänger noch in Ansätzen, ist „Rampage - Capital Punishment“ handwerklich und inhaltlich komplett unausgegoren. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 11
„Assault On Wall Street“ (2013) Selbst wer „Assault On Wall Street“ als reinen Exploitation-Reißer akzeptiert und deshalb über die Präsentation der Anti-Banker-Argumente auf Stammtischniveau hinwegsieht, wird an dem zahnlos-lauen Geschehen kaum seinen Spaß haben. Also lieber noch mal „Rampage“ gucken – mit dem hat’s Uwe Boll ja schon einmal deutlich besser (weil radikaler) hinbekommen. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 10
„The Final Storm“ (2010) Scheitern ist bei Uwe Boll jedoch kein Thema, denn dafür müssten zumindest Ambitionen erkennbar sein. Diesen Eindruck versucht Boll mit seinem penetrant auf Suspense getrimmten Machwerk aber konsequenterweise gar nicht erst zu erwecken. „The Final Storm" spiegelt einmal mehr jenen fleißigen Fließbandproduzenten wider, der in stoischer Regelmäßigkeit Trash-to-DVD-Releases raushaut. Irgendwo zwischen blasser „Akte X"-Episode und groteskem Schauermärchen lavierend, verliert sich der Boll‘sche Weltuntergang in amateurhaften Bildern, flapsigen Dialogen und unbeholfener Symbolik. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 9
„Max Schmeling“ (2010) In ihren stärkeren Momenten lässt die Sportler-Biographie „Max Schmeling" ihr Publikum kalt, in ihren schwächeren ist sie einfach nur unfreiwillig komisch. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 6
„BloodRayne 2: Deliverance“ (1984) Vampire im Wilden Westen – eine grundsätzlich spaßige Idee, die in „BloodRayne II: Deliverance“ aber mit zu vielen Hängern umgesetzt wurde. Nur die Oneliner-gespickten Shoot-Outs vermögen zu unterhalten, machen jedoch nur knappe 15 der insgesamt 96 Minuten Lauflänge aus. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 4
„Blackwoods“ (2001) Die Grundidee ist okay, das Szenario taugt für einen ansprechenden B-Movie-Reißer - bis Uwe Boll und seinem Co-Drehbuchautor Robert Dean Klein die Gäule durchgehen. Dazu nerven die penetranten Flashbacks aus Matts Vergangenheit, die mit einem merkwürdigen Wischeffekt überzogen sind. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 3
„Rampage“ (2009) „Rampage" ist nicht einmal ein durchschnittlicher Film. Aber verglichen mit den früheren Filmen des Regisseurs lässt sich durchaus eine positive Entwicklung feststellen: Handwerklich für das Genre ausreichend, akzeptabel gespielt und mit ein bis zwei guten Momenten stellt „Rampage" – zumindest im Oeuvre Uwe Bolls - ein echtes Highlight dar. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 2
„Darfur“ (2009) Es geschehen offensichtlich doch noch Zeichen und Wunder. „Darfur" ist kein schlechter Film. Und das ist für Uwe Boll ja schon mal ein gewaltiger Schritt nach vorne. Erstmals überhaupt schafft es der Regisseur, mit einem seiner Werke tatsächlich emotional aufzuwühlen. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)
Platz 1
„Rampage: President Down“ (2016) Politisches Polemik-Wutkino mit immer noch vielen fragwürdigen Momenten, aber auch einer Reihe gelungener satirischer Spitzen – zum Abschied liefert der oft als „schlechtester Regisseur aller Zeiten“ bezeichnete/abgefeierte/verehrte Uwe Boll noch einmal einen der „besten“ Filme seiner umtriebigen Karriere. (--> zur FILMSTARTS-Kritik!)