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    In 3 Tagen endlich im Kino: Drama, Psycho-Thriller, Horror & Western – der deutsche Oscar-Beitrag 2024 ist einer der herausragenden Filme des Jahres!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Schaut 800+ Filme im Jahr – immer auf der Suche nach diesen wahrhaftigen Momenten, in denen man dem Rätsel des Menschseins ein Stück näherkommt.

    Mit „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ hat der nach seiner Flucht aus dem Iran in Hamburg lebende Mohammad Rasoulof eine der intensivsten Kinoerfahrungen des Jahres abgeliefert. Kein Wunder, dass er einen Preis nach dem anderen gewinnt.

    Für unsere Initiative „Deutsches Kino ist (doch) geil!“ wählen wir jeden Monat einen deutschen Film, der uns ganz besonders gut gefallen, inspiriert oder fasziniert hat, um den Kinostart – unabhängig von seiner Größe – redaktionell wie einen Blockbuster zu begleiten. In diesem Monat ist die Wahl auf „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ (Kinostart: 26. Dezember) gefallen. Das politische Familien-Drama, das im Verlauf immer mehr Genre-Elemente vom Paranoia-Thriller über Horror-Slasher bis zum Western-Showdown einfließen lässt, ist der aussichtsreiche diesjährige Beitrag für die anstehende Oscar-Verleihung:

    Die Saat des heiligen Feigenbaums
    Die Saat des heiligen Feigenbaums
    Von Mohammad Rasoulof
    Mit Misagh Zare, Reza Akhlaghirad, Shiva Ordooie
    Starttermin 26. Dezember 2024
    Vorführungen (152)

    Nachdem er mit seinem vorherigen Film „Doch das Böse gibt es nicht“ den Goldenen Bären bei der Berlinale gewonnen hat, wurde Mohammad Rasoulof für „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ bei den Filmfestspielen in Cannes mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet. Zudem ist „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ der offizielle deutsche Oscar-Beitrag 2024 – und als solcher bereits auf der Short List der verbliebenen Kandidaten in der Kategorie Bester internationaler Film gelandet. Und all das, obwohl Mohammad Rasoulof während der Arbeit am Film in einer Nacht-und-Nebel-Aktion aus dem Iran fliehen musste.

    „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ beginnt als intensives Familiendrama, in dem auch die aktuelle politische Situation im Iran eine omnipräsente Rolle spielt. Aber diesmal belässt es Mohammad Rasoulof nicht bei einer subtilen Allegorie, sondern lässt all seiner Wut auf das Regime freien Lauf und greift dabei auch auf Elemente aus den Genres Thriller, Horror und sogar Western zurück. „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist deshalb nicht nur einer der wichtigsten, sondern auch einer der spannendsten und einnehmendsten Filme des Jahres. Die stolze Laufzeit von zwei Stunden und 47 Minuten vergeht bei all der Anspannung wie im Fluge!

    Das Fazit unserer ausführlichen 4,5-Sterne-Kritik lautet daher auch: „Ein hochaktueller, aber doch zeitloser, immens kraftvoller und intensiver Film, bei dem man vor Spannung immer wieder in seinem Kinosessel nach vorne rutscht: Mohammad Rasoulof nimmt ganz unmittelbar Bezug auf die Proteste, die im Herbst 2022 nach dem Tod von Mahsa Amini Hunderttausende Iraner*innen auf die Straßen trieben. Sie sind Ausgangspunkt für die tragische Zersetzung einer Familie, die durch die vom Staat gesäte Kultur von Misstrauen und Paranoia zerstört wird.“

    Darum geht's in "Die Saat des heiligen Feigenbaums"

    Nachdem Iman (Missagh Zareh) als Untersuchungsrichter zum Revolutionsgericht in Teheran befördert wurde, bricht nach der Ermordung einer jungen Frau eine Protestwelle über das Land herein. Iman soll deshalb immer wieder Todesurteile für Protestierende unterschreiben, ohne die Fälle richtig untersuchen zu können. Während er selbst unter der Situation leidet, verteidigt er das System gegenüber seinen Töchtern Rezvan (Mahsa Rostami) und Sana (Setareh Maleki), die den Demonstrationen durchaus positiv gegenüberstehen.

    Zugleich verschwindet Imans Dienstpistole spurlos. Ein Fauxpas, der ihn seine Karriere kosten könnte. Der eigentlich liebende Familienvater steigert sich immer mehr in eine Paranoia hinein, bis er schließlich sicher ist, dass seine Frau Najmeh (Soheila Golestani) und seine Töchter etwas mit dem Verschwinden der Waffe zu tun haben müssen. Irgendwann hat er nicht einmal mehr Hemmungen, seine perfiden Geheimdienstmethoden gegen seine eigene Familie einzusetzen…

    Mani Tilgner zu Gast bei uns im Podcast

    Wie begleitet und unterstützt man als Produzent aus Hamburg einen nicht genehmigten, im Geheimen stattfindenden Dreh im Iran? Wie viel Nerven kostet es, wenn der 5.000 Kilometer entfernte Regisseur jederzeit verhaftet werden könnte? Die Arbeit an „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ ist nicht wie die Arbeit an jedem anderen Film – und deshalb freuen wir uns ganz besonders, dass Produzent Mani Tilgner bei uns im Podcast-Studio zu Gast ist, um mit FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen in aller Ausführlichkeit über die besonderen Umstände der Produktion zu sprechen.

    Webedia
    "Die Saat des heiligen Feigenbaums"-Produzent Mani Tilgner und Chefredakteur Christoph Petersen in der FILMSTARTS-Redaktion.

    Wir können euch nur empfehlen, unbedingt in die Folge unseres Podcasts Leinwandliebe hineinzuhören, schließlich ist die Entstehungsgeschichte von „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ fast so spannend wie der Film selbst:

    Nachdem er seine Weltpremiere im offiziellen Wettbewerb von Cannes gefeiert hat, startet „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ am 26. Dezember 2024 offiziell bundesweit in den Lichtspielhäusern. Wenn ihr nachschauen wollt, welche Kinos in eurer Nähe den Film zum Start spielen, dann könnt ihr das in unserem Kinoprogramm zu „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ tun.

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