Das soziale Cinephilen-Netzwerk Letterboxd befragt für seinen Instagram-Kanal regelmäßig Hollywood-Stars und Filmschaffende nach ihren vier Lieblingsfilmen. Vor Kurzem hat auch „Gladiator 1 & 2“-Macher Ridley Scott der Website Rede und Antwort gestanden. Seine Favoriten-Liste ist nicht sonderlich überraschend – mit einer Ausnahme...
Wie viele seiner Kollegen bewundert auch Scott das Science-Fiction-Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“, von dem selbst „Star Wars“-Schöpfer George Lucas sagt, dass es unerreichbar ist. Apropos „Star Wars“: Auch den ersten Eintrag in die Weltraum-Saga, der 1977 unter dem schlichten Titel „Krieg der Sterne“ in die deutschen Kinos kam, zählt Scott zu seinen All-Time-Lieblingen – kein Wunder, hat dieser ihn damals doch erst dazu inspiriert, „Alien“ zu drehen. Schließlich nennt der 86-Jährige noch einen dritten Sci-Fi-Klassiker: „Blade Runner“ – bei dem er selbst Regie geführt hat!
Nur Film Nr. 4 fällt aus dem Rahmen: zum einen, weil er nicht ganz so bekannt ist wie die drei übrigen Werke, zum anderen, weil er einem anderen Genre angehört. Die Rede ist von „Am Anfang war das Feuer“, den Jean-Jacques Annaud („Der Name der Rose“) im Jahr 1981 in die Kinos brachte.
Das ist "Am Anfang war das Feuer"
Das frei auf dem gleichnamigen Roman* von J.-H. Rosny aîné basierende Abenteuer ist in der prähistorischen Zeit vor mehr als 80.000 Jahren angesiedelt. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von Ulamm, einem Stamm, der in Höhlen lebt und ein kleines Feuer hütet, das ihm beim Überleben hilft. Doch als die Mitglieder des Stamms dazu gezwungen sind, ihre Heimat zu verlassen, erlischt das Feuer – und niemand weiß, wie man es neu entfachen kann. Deshalb schickt der Älteste drei Männer (u.a. der spätere „Hellboy“ Ron Perlman) los, um ein neues Feuer zu finden...
Die Besonderheit von „Am Anfang war das Feuer“: Der Film kommt gänzlich ohne ein einziges dem Menschen verständliches Wort aus – wenn gesprochen wird, dann in einer konstruierten Steinzeit-Sprache, die sich „Uhrwerk Orange“-Autor Anthony Burgess ausgedacht hat. Wir von FILMSTARTS vergaben dafür hervorragende 4,5 von 5 Sterne. In unserer offiziellen Kritik wird „Am Anfang war das Feuer“ als „ungeheuer physischer Film“, „Odyssee durch die rauen Panoramen von Kameramann Claude Agostini“ und „zwischen mythischer Bedrohlichkeit und mystischer Entdeckungserfahrung oszillierendes Abenteuer“ bezeichnet.
Ridley Scott würde sich da wohl anschließen. „Die Leute wissen nicht, wie klug und brillant er ist“, gibt er gegenüber Letterboxd zu Protokoll. Wenn ihr es herausfinden möchtet, könnt ihr das u.a. bei Amazon Prime Video tun, wo es den Film als kostenpflichtiges VoD zu leihen und zu kaufen gibt:
„Am Anfang war das Feuer“ wurde mit vier Césars (dem wichtigsten französischen Filmpreis) ausgezeichnet, darunter als Bester Film und für Regisseur Jean-Jacques Annaud. Ein Oscar ging zudem an die beeindruckenden Make-up- und Masken-Effekte. Wenn ihr übrigens wissen wollt, welche Filme Scotts Hollywood-Kollege Steven Spielberg liebt, dann lest direkt im folgenden Artikel weiter:
Viele Klassiker und zwei Comic-Spektakel: Regie-Legende Steven Spielberg nennt die 20 besten Filme aller ZeitenEin ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer spanischen Schwesternseite Sensacine.com erschienen.
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