Als der erste „Star Wars“-Film im Jahr 1977 in die Kinos kam, konnte wohl noch niemand ahnen, wie groß der Nachhall des Weltraum-Spektakels tatsächlich sein würde. George Lucas setzte mit „Star Wars: Episode IV - Eine neue Hoffnung“ (der damals noch unter dem simplen Titel „Krieg der Sterne“ in den deutschen Kinos lief) völlig neue Maßstäbe für das Blockbuster- und Science-Fiction-Kino. Zudem bedeutete der Film den Startpunkt für ein bis heute unfassbar populäres Franchise, das mittlerweile auf drei Leinwand-Trilogien, mehrere Kino-Spin-offs sowie zahlreiche Serien angewachsen ist.
Und auch einen anderen Genre-Meilenstein haben wir „Star Wars“ zu verdanken: „Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt“, den 1979 erschienenen ersten Teil der legendären Sci-Fi-Horror-Saga, die mit „Alien: Romulus“ erst kürzlich Zuwachs erhielt.
Für Ridley Scott war „Alien“ erst sein zweiter Langfilm. Zuvor hatte er nur bei dem Historiendrama „Die Duellisten“ Regie geführt – der zwar reichlich Kritiker-Lob und einen Debütanten-Preis bei den Filmfestspielen von Cannes einheimsen konnte, an den Kinokassen aber kläglich unterging.
Ursprünglich hatte Scott geplant, im Anschluss den Mythos von Tristan und Isolde auf die Leinwand zu bringen. Das Drehbuch war bereits geschrieben und die Vorbereitungen für die Dreharbeiten konnten beginnen. Doch dann klopfte es an der Tür von Scott Free Productions, der Produktionsfirma von Ridley Scott und seinem Bruder Tony („Top Gun“): Sie sollten unbedingt schleunigst den Film der Stunde sehen – „Star Wars“!
„Ich hatte so etwas noch nie zuvor gesehen“, erinnerte sich Ridley Scott gegenüber Wired. „Ich war vollkommen verblüfft. ‚Star Wars‘ hat mein Gehirn komplett umgekrempelt. So sehr, dass ich aus dem Kino kam und dachte: ‚Warum um alles in der Welt mache ich einen Film über Tristan und Isolde? Die Dinge ändern sich! Zeit, sich an die Arbeit zu machen!‘“
Ridley Scott war nur die fünfte Wahl für "Alien"
Wie der Zufall es wollte, bekam der spätere „Gladiator“-Regisseur (der bis heute übrigens kategorisch ausschließt, selbst einen „Star Wars“ zu inszenieren) kurz darauf ein Angebot von 20th Century Fox, der Produktionsgesellschaft hinter „Star Wars“: „Sechs Wochen nachdem ich ‚Star Wars‘ gesehen hatte, boten sie mir ‚Alien‘ an. Ich war die fünfte Wahl des Studios.“
Wie üblich fertigte Scott höchstselbst Storyboard-Zeichnungen für den Film an und traf sich mit den Studio-Verantwortlichen, die von seinen visuellen Entwürfen beeindruckt waren und das geplante Budget kurzerhand verdoppelten. Das sollte sich bekanntlich auszahlen: Scott schuf nicht nur den nach „Rocky 2“ und „James Bond 007 - Moonraker“ erfolgreichsten Film des Jahres – sondern auch einen Klassiker für die Ewigkeit, der sich als kaum minder einflussreich erweisen sollte als sein großes Vorbild.
Wenn ihr übrigens wissen wollt, wie heftig das Publikum damals auf „Alien“ reagiert hat, dann lest auch den folgenden Artikel:
Ein ähnlicher Artikel ist zuvor auf unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.
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