George Lucas hat mit „Star Wars“ Filmgeschichte geschrieben: Als 1977 der allererste Teil der Sternen-Saga auf die Leinwände kam, wurde er aus dem Stand zum erfolgreichsten Film des Jahres – und auch die beiden Nachfolger ließen ihre Konkurrenz spielend hinter sich. Die ersten drei Weltraum-Abenteuer um Luke Skywalker, Prinzessin Leia, Han Solo & Co. setzten tricktechnisch völlig neue Maßstäbe und werden bis heute kultisch verehrt, und auch wenn Lucas sich und der Reihe mit der 1999 begonnenen Prequel-Trilogie in den Augen vieler Fans keinen Gefallen getan hat, sind seine Verdienste fürs moderne Blockbuster-Kino unbestritten.
Doch wenn es um das Science-Fiction-Genre geht, dann gibt es in den Augen des Franchise-Vaters ein Werk, das seine Kreation noch überflügelt: Die Rede ist von „2001: Odyssee im Weltraum“, der neun Jahre vor dem ersten „Star Wars“-Spektakel die Filmwelt auf den Kopf stellte und dem damaligen Publikum nie dagewesene Bilder bot.
Lucas hat nie einen Hehl daraus gemacht, dass Stanley Kubricks Genre-Monolith ihn bei der Schöpfung von „Star Wars“ maßgeblich beeinflusst hat (so wie „2001“ auch fast 60 Jahre nach seinem Erscheinen von Filmemachern wie Denis Villeneuve noch immer als maßgebende Inspiration genannt wird) – und einmal hat er zugegeben, dass er ihn sogar für den weit besseren Film hält.
In der Dokumentation „Standing On The Shoulders Of Kubrick: The Legacy Of 2001“ kommen zahlreiche Regisseure zu Wort, die Kubrick und seinem Sci-Fi-Meisterwerk viel zu verdanken haben – von Steven Spielberg („E.T.“) über William Friedkin („Der Exorzist“) bis hin zu Peter Hyams, der mit „2010: Das Jahr, in dem wir Kontakt aufnehmen“ (1984) später eigenhändig eine Fortsetzung drehte. Und auch George Lucas taucht darin auf und schwärmt:
„Stanley Kubrick hat den definitiven Science-Fiction-Film gemacht, und es wird sehr schwierig sein, dass jemand kommt und einen besseren Film macht [...] Auf technischer Ebene kann ,Star Wars' durchaus mithalten, aber ich persönlich halte ,2001' für viel besser.“ [via Espinof.com]
"Das erste Mal, dass die Leute Science-Fiction ernst nahmen"
Auch die Tricks ringen ihm noch immer ein Staunen ab: „Was die traditionellen Spezialeffekte angeht, so ist dies der Höhepunkt. Wenn man auf die ersten 70 Jahre zurückblickt, ist dies [tricktechnisch] der beste Film. Und das wird er auch immer bleiben.“ Weiterhin bemerkt Lucas, dass es „das erste Mal war, dass die Leute Science-Fiction ernst nahmen. Bis dahin waren viele Sci-Fi-Filme, vor allem in den 50er Jahren, eher B-Movies. Es ging um Riesenmonster, Riesenspinnen, alles Mögliche.“
Mit seinem philosophisch-rätselhaften Ansatz und seiner opernhaften bis psychedelischen Inszenierung unterschied sich „2001: Odyssee im Weltraum“ in der Tat radikal von allem, was es zuvor gegeben hatte, während Lucas die visuellen Lehren Kubricks in perfektes Unterhaltungskino übersetzte. Was einem am Ende auch immer mehr liegen mag: Fakt ist, dass sowohl Lucas als auch Kubrick in der Kino- und Genre-Geschichte ihren unauslöschlichen Stempel hinterlassen haben.
Wenn es nach der FILMSTARTS-Community geht, schafft es „2001“ dagegen nicht einmal unter die 10 besten Science-Fiction-Filme aller Zeiten – wer stattdessen das Rennen gemacht hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
4,67 von 5 Sternen! Das ist der beste Science-Fiction-Film aller Zeiten – laut den deutschen ZuschauernDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Artikel ist auf unserer spanischen Schwesternseite Espinof.com erschienen.
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