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    "Das ist völlig absurd": "Star Wars"-Schöpfer George Lucas setzt sich gegen schwere Fan-Kritik zur Wehr
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    In „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“ stellte George Lucas im Jahr 1999 eine der unbeliebtesten Figuren der Weltraum-Saga vor. Bald wurden Rassismus-Vorwürfe laut – die der Regisseur kein bisschen nachvollziehen kann.

    „Star Wars“-Liebhaber zählen nicht nur zu den engagiertesten, sondern auch den kritischsten Fangruppen der Welt. Während weitgehend Einigkeit darüber herrscht, dass es sich bei der 1977 mit „Star Wars: Episode IV – Eine neue Hoffnung“ begonnenen Original-Trilogie um ein Science-Fiction-Meisterwerk handelt, sieht das bei den späteren Einträgen in die Saga schon anders aus.

    So erfolgreich „Star Wars: Episode I – Die dunkle Bedrohung“, der 1999 eine Prequel-Trilogie startete, an den Kinokassen auch gewesen sein mag: Bei den Fans fand er nur in Maßen Anklang. Besonders die neu eingeführte Figur des Jar Jar Binks stieß auf wenig Gegenliebe. Der stieläugige, tollpatschige Gungan mit seinem ganz eigenen Sprachstil wurde von zahlreichen Zuschauer*innen als zu albern und daher unpassend für das „Star Wars“-Universum empfunden.

    Doch es gab noch andere Kritik an Jar Jar Binks: So waren einige Fans der Ansicht, dass das computergenerierte, im Original von Ahmed Best gesprochene Alien rassistische Stereotype reproduziere.

    George Lucas kann die Fan-Vorwürfe nicht nachvollziehen

    Einer kann mit diesen Anschuldigungen rein gar nichts anfangen: „Star Wars“-Schöpfer George Lucas, der für „Episode I“ erstmals seit dem Franchise-Auftakt auf den Regiestuhl zurückkehrte. In einem Interview mit BBC bezog er zu den Vorwürfen Stellung:

    „Wie kann man eine orangefarbene Amphibie nehmen und behaupten, dass sie ein Jamaikaner ist? Das ist völlig absurd. Auch die Idee, seine Ohren zu nehmen und sie als Dreadlocks zu bezeichnen, ist in meinen Augen ziemlich seltsam.“ Nach eigenen Aussagen habe er sich für die Figur vor allem von der Disney-Zeichentrickfigur Goofy inspirieren lassen.

    Disney und seine verbundenen Unternehmen
    Jar Jar Binks: Bedient der alberne Außerirdische rassistische Stereotype?

    Auch in einem Gespräch mit dem verstorbenen Schauspieler und Komiker Robin Williams (das ihr euch hier ansehen könnt) hat Lucas den ungeliebten Außerirdischen verteidigt:

    „[Die Fans] mögen keine komischen Sidekicks. Sie können es einfach nicht ertragen. Im ersten Film mochte niemand C-3PO, sie konnten ihn nicht ausstehen. Er war für sie so etwas wie die abstoßendste Figur, die je für einen Film geschaffen wurde. Als wir ‚Das Imperium schlägt zurück‘ drehten, mochte niemand Yoda – ‚Man versteht nicht, was er sagt, er spricht rückwärts!‘ –, und im dritten Film hassten sie die Ewoks. Sie waren zu niedlich. Es ist irgendwie unvermeidlich, dass die kleinste, albernste Figur einfach verachtet wird.“

    Ob man in die Kritik der Fans einstimmt oder nicht, im Gegensatz zu C-3PO und Yoda hat die Beliebtheit von Jar Jar Binks im Laufe der vergangenen 25 Jahre nicht zugenommen. Mit einem eigenen Solo-Spinoff ist also vorerst eher nicht zu rechnen.

    Wenn ihr bei „Star Wars: Episode I“ im richtigen Moment genau hinschaut, entdeckt ihr übrigens eine Referenz an George Lucas' allerersten Science-Fiction-Film, den er 6 Jahre vor „Star Wars“ drehte. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    Stoppt "Star Wars: Episode I" bei 123 Minuten und 44 Sekunden – und ihr entdeckt einen Hinweis auf George Lucas' allerersten Sci-Fi-Film
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