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    "Sie haben kalte Füße bekommen": Schwuler Kuss wurde aus "Gladiator 2" geschnitten [UPDATE]
    Annemarie Havran
    Annemarie Havran
    -Mitglied der Chefredaktion
    „Braveheart“, „Gladiator“, „Bridgerton“, „Downton Abbey“ und Co.: Historische Stoffe – sie müssen nicht unbedingt realistisch sein – haben es Annemarie angetan.

    Wenn am heutigen 14. November 2024 „Gladiator II“ in den Kinos startet, bekommen wir jede Menge Action, Pathos und Polit-Intrigen zu sehen – aber keinen Kuss zwischen zwei Männern. Denzel Washingtons Szene wurde geschnitten, verriet der Star.

    In Ridley Scotts später Fortsetzung „Gladiator II“ spielt Denzel Washington Macrinus, einen mit allen Wassern gewaschenen Betreiber einer Gladiatorenschule mit großen politischen Ambitionen. Washingtons Auftritt gehört zu den absoluten Highlights des Historien-Spektakels, wie ihr in unserer 3-Sterne-Kritik von FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen nachlesen könnt. Doch eine queere Szene, die Washington gedreht hatte, fiel der Schere zum Opfer.

    Das verriet der Oscarpreisträger im Interview mit Gayety, die die Frage stellten, wie schwul das Römische Reich gewesen sei. Denzel Washington verriet, dass er eine Szene mit einem gleichgeschlechtlichen Kuss gedreht habe, diese es aber nicht in den fertigen Film schaffte: „Ich habe im Film einen Mann geküsst, aber sie haben es rausgenommen, sie haben es geschnitten, ich denke, sie haben kalte Füße bekommen.“

    Ein zärtlicher Kuss scheint es zwar nicht gewesen sein, eher ein Todeskuss. Aber dennoch habe man sich wohl nicht getraut, die Szene im Film zu lassen, führte Washington weiter aus: „Ich habe einen Mann voll auf die Lippen geküsst und ich denke, sie waren noch nicht bereit dafür. Ich habe ihn fünf Minuten später getötet. Ein Todeskuss.“ Es sei ja schließlich „Gladiator II“…

    UPDATE vom 22. November 2024: Inzwischen ist Denzel Washington mit seinen Aussagen im Rahmen der „Gladiator II“-Premiere etwas zurückgerudert. Es habe sich um einen flüchtigen Kuss auf die Lippen gehandelt und es sei viel Aufregung um nichts. „Ich küsste ihm die Hände, ich gab ihm ein kleines Küsschen und dann tötete ich ihn“, so Washington. Laut Ridley Scott sei da sogar gar nichts gewesen, wie er Variety gegenüber erklärte. Die Behauptungen über den Kuss seien „totaler Mist“.

    Lucilla-Darstellerin Connie Nielsen führt außerdem aus, wegfallende Szenen seien ein normaler Prozess – ihre Trauer-Szenen hätten es auch nicht in den Film geschafft. Ein etwaiger Kuss sei wenn dann geschnitten worden, weil kein Raum dafür war, „es ist keine Homophobie“.

    Nicht nur Denzel Washington: Auch ein Kuss von Paul Mescal ist nicht im Film

    Noch ein weiterer Kuss schaffte es nicht in den Film – und dieser war von Paul Mescal improvisiert. In einer Szene küsste Paul Mescal als Lucius seinen Gegenspieler Marcus Acacius (Pedro Pascal) auf die Stirn. Gegenüber Cinemablend verriet der Hollywood-Jungstar, er habe Angst gehabt, dass dies Ridley Scott nicht gefallen werde – doch das tat es offenbar:

    „Ich habe Ridley nicht gesagt, was ich vorhatte. Und dann war ich nervös, nachdem ich es getan hatte, weil ich dachte, er würde es hassen. Ich hab mich also ganz nervös per Funk bei ihm gemeldet und gefragt ‚Ridley? Mochtest du den Kuss auf die Stirn? Yay oder nay?‘. Und dann war da erst mal dieses statische Rauschen. Und dann die Antwort: ‚Ich befürchte, es hat mir gefallen.‘“

    Er wisse nicht, wo diese Szene dann im Schnitt verlorengegangen sei, so Mescal. Aber er vertraue Ridley Scott vollkommen dabei, wie er seine Filme schneide. Ebenfalls gegenüber Cinemablend erklärte Ridley Scott dann selbst, er könne sich nicht mehr erinnern, warum der Moment der Schere zum Opfer fiel. Jetzt können Fans also nur noch darauf hoffen, dass es die Szene als Deleted Scene auf die Blu-ray schafft – oder vielleicht in einen möglichen Director's Cut, obwohl Scott bereits angedeutet hat, dass es einen solchen nicht geben werde und die Kinofassung von „Gladiator II“ die finale sei.

    "Gladiator II" im Leinwandliebe-Podcast

    Im Kino könnt ihr euch ab dem heutigen 14. November 2024 selbst ein Bild davon machen, ob der epische Sandalenfilm „Gladiator II“ seinem fünffach oscargekrönten Vorgänger „Gladiator“ von 2000 das Wasser reichen kann. Im FILMSTARTS-Podcast Leinwandliebe hat sich die Autorin dieses Artikels mit ihren Kollegen Christoph Petersen und Pascal Reis zusammengesetzt, um diese Frage zu diskutieren – das Ergebnis könnt ihr euch hier anhören:

    Übrigens: Eine „Gladiator“-Fortsetzung hätte es schon viel früher geben können, und zwar tatsächlich mit Russell Crowe in der Hauptrolle, obwohl dessen Maximus Decimus Meridius in „Gladiator“ gestorben war. Wie das funktioniert hätte, worum es in dem Sequel gegangen wäre und was Kult-Musiker Nick Cave damit zu tun hat, erfahrt ihr in folgendem Artikel:

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