Nachdem das Jahr eher langsam gestartet ist, scheinen die hiesigen Verleiher nun wieder deutlich mehr Gas beim Veröffentlichen ihrer Filme zu geben, um vor der anstehenden Fußball-Euromeisterschaft noch möglichst viele Starts in die Kinos zu bringen. So ist unter den Neustarts in dieser Woche tatsächlich für jeden Geschmack etwas dabei.
So zum Beispiel „Ghostbusters: Frozen Empire“, die Fortsetzung des erfolgreichen Franchise-Reboots „Ghostbusters: Legacy“ aus dem Jahr 2021: Diesmal geht es für die Geisterjäger*innen aus gleich drei Generationen dahin zurück, wo vor 40 Jahren alles angefangen hat, nämlich in die legendäre Feuerwache mitten in Manhattan. Dort bekommen sie es diesmal mit Oberbösewicht Garraka zu tun, der nicht nur eine gewaltige Geisterarmee um sich schart, sondern die Millionen-Metropole New York in eine neue Eiszeit hüllen will. Klingt spektakulär – und tatsächlich hat sich Sony Pictures das Effekt-Spektakel eine stolze neunstellige Summe kosten lassen.
Wie wir „Ghostbusters: Frozen Empire“ finden, könnt ihr in der offiziellen Kritik hier auf FILMSTARTS nachlesen – oder ihr hört einfach mal in die neueste Folge unseres Podcasts Leinwandliebe rein, in dem Sebastian Gerdshikow, Stefan Geisler und unser Moviepilot-Gast Yves Arievich ausgiebig über den insgesamt fünften Film der Reihe debattieren:
Was wäre, wenn plötzlich die ganze Welt von demselben Mann träumen würde? Und nein, wir meinen keinen Superstar wie Timothée Chalamet, sondern einen vollkommen unscheinbaren Uni-Professor, den die meisten Träumenden noch nie zuvor gesehen haben! Klingt im ersten Moment nach der absurden Prämisse eines Indie-Films, den sich am Ende wohl nur wenige Menschen ansehen werden. Aber „Dream Scenario“ hat sich in den vergangenen Monaten auch dank der herausragenden Performance von Nicolas Cage längst aus seinem Nischen-Dasein als Genre-Geheimtipp befreit. Stattdessen sprechen inzwischen (fast) alle über diesen Film – und das hat er auch verdient!
So lautet das Fazit unserer 4-Sterne-Kritik zum Film: „Nicolas Cage ist grandios als Professor, der sich erst darüber freut, in Träumen fremder Menschen aufzutauchen, um am Ende schicksalsergeben festzustellen: ‚Ich bin dein Albtraum!‘“
In „Oh la la - Wer ahnt denn sowas?“ kommen hingegen die Fans des französischen Comedy-Superstars Christian Clavier und seiner mega-erfolgreichen „Monsieur Claude“-Trilogie voll auf ihre Kosten – zumal diesmal nicht nur mit französischen, sondern auch mit deutschen Klischees gespielt wird: Clavier spielt in „Oh la la - Wer ahnt denn sowas?“ nämlich einen reichen Schnösel, der sich viel auf seine französische Abstammung einbildet, dann aber durch einen DNA-Test etwas herausfindet, das seine Selbstwahrnehmung aufs Empfindlichste erschüttert…
Wer generell Spaß an französischen Boulevardkomödien hat, sollte da ruhig ins Kino gehen, so auch das Fazit unserer 3-Sterne-Kritik zu „Oh la la - Wer ahnt denn sowas?“: „Julien Hervés Regiedebüt ist trotz aller Kritik an der deutlich lahmeren zweiten Hälfte eine insgesamt noch sehenswerte Belebung des Genres Hochzeitskomödie. Das witzige Spiel mit nationalistischem Gedankengut und mit Menschen, die mit konsequentem Anti-Charme in die eigene Falle ihrer chauvinistischen Ansichten tappen, ist aufgrund der sensationellen Hauptdarsteller Christian Clavier und Didier Bourdon den Gang ins Kino wert. Es darf gelacht werden!“
In dem Kunstsatire-Thriller „The Kill Room“ gibt es mit Uma Thurman und Samuel L. Jackson nicht nur eine kleine „Pulp Fiction“-Reunion. Stattdessen fühlt sich der ganze Film um einen Auftragskiller (Joe Manganiello), der eigentlich nur als Geldwäsche-Vorwand Kunstwerke anfertigt, die dann jedoch völlig unerwartet auf ein riesiges Interesse der Sammlerszene treffen, an wie ein verspäteter Tarantino-Klon.
In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik gibt es dann leider auch nur 1,5 Sterne – denn nicht nur der Ton des Films wirkt, als sei er schon 25 Jahre alt, auch die Kritik am Kunstgeschäft ist aus heutiger Sicht arg altbacken und zahnlos. So lautet das Fazit der ausführlichen Besprechung: „Die Dialoge hätten mehr Pfiff gebraucht, die Kritik am Kunstgeschäft hätte bissiger sein müssen – dann hätte es womöglich für einen zumindest soliden Tarantino-Klon gereicht. So aber ist die müde Satire bedauerlicherweise ein echter Reinfall – da können selbst die gut aufgelegten Stars nur wenig retten.“
Noch immer ziemlich erfolgreich im Kino laufen übrigens der Sci-Fi-Blockbuster „Dune 2“, das Animations-Abenteuer „Kung Fu Panda 4“ sowie das oscarprämierte NS-Drama „The Zone Of Interest“ mit Sandra Hüller, das aufgrund überragender Mundpropaganda von Wochenende zu Wochenende nicht weniger, sondern sogar immer mehr Zuschauer*innen in die Kinos lockt. Warum das so ist? Das könnt ihr euch im FILMSTARTS-Podcast zu „The Zone Of Interest“ von uns erklären lassen: