Wie bei den Abenteuern aus dem MCU meist üblich, ist auch die „Black Panther“-Fortsetzung „Black Panther: Wakanda Forever“ in dieser Woche schon am Mittwoch gestartet. Aus diesem Grund (und weil der starke Marvel-Actioner auch so schon genügend Aufmerksamkeit bekommt), wollen wir uns bei unserem Überblick über die neuen Kinostarts am heutigen 10. November 2022 tatsächlich auch auf die am regulären Wochentag anlaufenden Filme konzentrieren – zumal sich auch darunter so einige Perlen und vieldiskutierte Titel befinden.
"Crimes Of The Future": Wirklich so verstörend?
Mit viel Spannung wurde David Cronenbergs dystopischer Horrorfilm „Crimes Of The Future“ erwartet. Nicht nur weil der Kult-Regisseur („Crash“, „A History Of Violence“) nach vielen Jahren damit zum Body-Horror-Genre zurückkehrt, das er einst mit Klassikern wie „Die Fliege“ und „Videodrome“ mitbegründete, sondern auch weil im Vorfeld viel Wind um das angebliche Schock-Potenzial des Thrillers gemacht wurde. Vor der Weltpremiere bei den diesjährigen Filmfestspielen von Cannes hieß es aus dem Umfeld der Festivalverantwortlichen gar, dass die Leute reihenweise in Ohnmacht fallen und echte Panikattacken bekommen werden.
Wir können allerdings Entwarnung geben: Die Prämisse von „Crimes Of The Future“ mag durchaus verstörend sein, schließlich bekommen wir es hier mit einer nahen Zukunft zu tun, in der die Menschen keinen Schmerz mehr empfinden und ein Performance-Künstler (zum vierten Mal für Cronenberg vor der Kamera: Viggo Mortensen) sich vor begeistertem Publikum neu wachsende Organe herausoperieren lässt. Am Ende ist der Film aber nicht annähernd so schockierend, wie er im Vorfeld gemacht wurde.
Die FILMSTARTS-Kritik zu "Crime Of The Future"
Faszinierend ist er jedoch allemal! Auch wenn es in der FILMSTARTS-Kritik wegen der nicht besonders anschaulich ausgeformten Zukunftsvision und des ernüchternden Looks am Ende „nur“ zu soliden 3 von 5 Sternen gereicht hat, kann „Crimes Of The Future“ mit allerlei spannenden Ideen und einem fantastischen Cast um „Herr der Ringe“-Star Viggo Mortensen, Bond-Girl Léa Seydoux und „Spencer“-Prinzessin Kristen Stewart aufwarten. Nicht nur Cronenberg-Fans können also durchaus einen Blick riskieren.
Nostalgisch: "Mrs. Harris und ein Kleid von Dior"
Größter Kinostart diese Woche nach „Black Panther 2“ (zumindest gemessen an der Anzahl der Vorführungen) ist jedoch nicht „Crimes Of The Future“, sondern die märchenhafte Tragikomödie „Mrs. Harris und ein Kleid von Dior“, die wir allen Liebhabern und Liebhaberinnen von im besten Sinne altmodischem und tragikomischem Wohlfühlkino ans Herz legen können.
Die FILMSTARTS-Kritik zu "Mrs. Harris und ein Kleid von Dior"
Im Zentrum steht die Londoner Putzfrau Ada Harris (grandios: Lesley Manville), die sich bei einer Kundin unsterblich in ein Dior-Kleid verliebt und fortan fest entschlossen ist, sich ebenfalls eins zu organisieren. Dafür kratzt sie das Geld für eine Shopping-Tour nach Paris zusammen. Doch ein Kleid bei Dior zu erstehen, ist längst nicht so einfach, wie sich Ada das vorgestellt hat – erst recht nicht für eine vermeintlich verarmte Käuferin.
Geheimtipps: Von Katastrophen-Action bis Netflix-Drama
Auch in dieser Kinowoche gibt es noch eine ganze Reihe kleinerer Starts, die zwar leider nicht in allen Kinos Deutschlands gezeigt werden, von denen wir aber trotzdem gleich mehrere nicht unerwähnt lassen wollen, nicht zuletzt weil es hier ein paar echte Highlights zu entdecken gibt:
- „Emergency Declaration“: Packender Flugzeug-Virus-Thriller aus Südkorea; ein Muss für Fans klassischer Katastrophen-Action wie im Hollywood-Kino der 70er bis 90er Jahre! (4 Sterne)
- „Die Schriftstellerin, ihr Film und ein glücklicher Zufall“: Das neue Glanzstück von Kritiker- und Festivalliebling Hong Sang-soo („Right Now, Wrong Then“), in dem er leichtfüßig und trotzdem tiefgreifend über die Kunst und das Künstler*innen-Dasein reflektiert (4,5 Sterne)
- „Il Buco - Ein Höhlengleichnis“: Minimalistische Natur- und Stimmungsstudie, in der der echte Abstieg einer Abenteurer-Truppe in eine 700 Meter tiefe italienische Höhle im Jahr 1961 fast schon meditativ aufbereitet wird (4 Sterne)
- „Die Schwimmerinnen“: Die wahre Geschichte des Schwimmtalents Yusra Mardini (Nathalie Issa), das sich nach einer kräftezehrenden Flucht von Syrien nach Deutschland den Weg zu den Olympischen Spielen erkämpft (noch ohne Wertung, ab 23. November auch bei Netflix)