Während des Wirtschaftsbooms in den 1960er-Jahren wird im wohlhabenden Norden Italiens das höchste Gebäude Europas gebaut. Am anderen Ende des Landes besuchen Höhlenforscher die kalabrische Hochebene im unberührten kalabresischen Hinterland. Dort erforschen die jungen Eroberer in knapp 700 Metern Tiefe eine der tiefsten Höhlen der Welt, in die noch nie jemand vorgedrungen ist. Das Unterfangen der Eindringlinge bleibt von den Bewohnern eines kleinen Nachbardorfes unbemerkt, nicht aber von dem alten Hirten der Pollino-Hochebene...
Kritik der FILMSTARTS-Redaktion
4,0
stark
Il Buco - Ein Höhlengleichnis
Die dunkle Höhle Kino
Von Janick Nolting
Wann immer ein Film in Höhlen hinabsteigt, gelangt er auch zu Wurzeln des Kinos. Dort unten, wo im Lichtschein vielleicht plötzlich Bilder, Malereien, Spuren an den Gesteinswänden sichtbar werden. Wo man mit dem Verborgenen konfrontiert, von Trugbildern und Schattenspielen verführt und betrogen wird. Immer wieder hat man sich in der Filmgeschichte mit solchen Räumen auseinandergesetzt. Werner Herzog erkundete in „Die Höhle der vergessenen Träume“ etwa das Auratische der dort zu findenden Kunstwerke. „The Descent“ zeigte unter der Erde die brutale zivilisatorische Kehrseite und in Abel Ferraras Bewusstseinsstrom „Siberia“ geht in einer Höhle die metaphorische Sonne auf. „Il Buco“, der beim Filmfestival in Venedig mit dem Spezialpreis der Jury ausgezeichnet wurde, vereint als Höhlenfilm die genannten Komponente in einer hybriden Form aus Spiel- und Dokumentarfilm. Gedreht hat ihn der Ital