Kirsten Dunst begann ihre Karriere als Kindermodel und erlangte bereits mit einer ihrer ersten Filmrollen als Claudia in „Interview mit einem Vampir“ 1994 weltweite Aufmerksamkeit. Seitdem hat sie eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Rollen übernommen: Sie war in TV-Produktionen und hoch gelobten Indie-Filmen wie etwa dem Drama „The Virgin Suicides“ genauso zu sehen wie in Blockbustern („Spider-Man“-Trilogie) . Bei allem Erfolg hat es Kirsten Dunst immer verstanden, ihr Privatleben unter Verschluss zu halten und sich zugleich als Schauspielerin treu zu bleiben. So ist sie trotz ihres noch jungen Alters eine verlässliche Größe im Filmgeschäft geblieben, die mit ihrer Rollenwahl dennoch überraschen konnte – wie etwa mit ihrem Auftritt in Lars von Triers „Melancholia“.
Aufstieg eines Kinderstars
Bereits im Alter von drei Jahren begann die am 30. April 1982 geborene Kirsten Dunst zu modeln, bald schon kam sie auch zu Filmrollen. Gleich zu Beginn ihrer Leinwand-Karriere arbeitete sie mit prominenten Künstlern: 1989 war sie in einer kleinen Rolle in Woody Allens „New Yorker Geschichten“ zu sehen und ein Jahr später als Filmtochter von Tom Hanks in Brian De Palmas „Fegefeuer der Eitelkeiten“. 1994, nach einigen kleineren Engagements und Auftritten in TV-Serien wie „Star Trek - Das nächste Jahrhundert“ folgte das erste wirklich signifikante Engagement: Dunsts abgründige Performance als kindlicher Vampir Claudia im Mega-Erfolg „Interview mit einem Vampir“ neben Tom Cruise und Brad Pitt brachte ihr höchstes Kritikerlob und sogar eine Golden-Globe-Nominierung ein. Folgerichtig erhielt die Zwölfjährige daraufhin die Gelegenheit, den Part der Amy March in der erfolgreichen Jugendroman-Neuverfilmung „Betty und ihre Schwestern“ mit Susan Sarandon und Winona Ryder zu übernehmen. Im direkten Anschluss war Dunst als Judy Sheperd in „Jumanji“ zu sehen, einem der großen Kino-Hits von 1995.
Die 90er: bewegte und abwechslungsreiche Jahre
Die 90er-Jahre waren für Kirsten Dunst im weiteren Verlauf geprägt von höchst unterschiedlichen Film-Engagements, sowohl was die finanzielle Ausstattung als auch die künstlerische Ausrichtung der Produktionen anbelangt. 1996 übernahm sie die Rolle der Resi North im Kriegsdrama „Schatten der Schuld“ neben Nick Nolte, bereits im Folgejahr erhielt sie die Hauptrolle der Bonnie im Abenteuerfilm „Absturz in der Wildnis“. Daneben war Dunst auch in TV-Rollen zu sehen, am prominentesten wohl als obdachlose Charlie Chiemingo in sechs Episoden von „Emergency Room“. Auf eine Sprechrolle im Zeichtrickfilm „Anastasia“ folgte mit der bissigen Polit-Satire „Wag the Dog“, in der Dunst in einer kleinen Rolle neben Robert De Niro und Dustin Hoffman zu sehen ist, ein oscarnominiertes Prestigeprojekt. Auf Joe Dantes „Small Soldiers“ ließ Dunst den launigen Girl-Power-Erfolg „Mädchen an die Macht“ folgen, in dem sie die Hauptrolle der Verena von Stefan übernahm; 1999 freundete sie sich dann als Betsy Jobs in „Ich liebe Dick“ mit Richard Nixon an und danach spielte sie in der Satire „Gnadenlos schön“ die Beautyqueen Amber Atkins.
Lob für Lux und Erfolg für Mary Jane
Mit Sofia Coppolas erstem Langfilm „The Virgin Suicides“, einer Verfilmung des gleichnamigen Romans von Jeffrey Eugenides, landete auch Kirsten Dunst persönlich als ebenso schöne wie rätselhafte Lux Lisbon einen Kritikererfolg. Nach einem wenig beachteten Auftritt in „The Crow 3“ und dem Independent-Drama „Deeply“ folgte die schwungvolle Cheerleader-Komödie „Girls United“, ehe sie für Regisseur Peter Bogdanovich, der in „The Cat's Meow“ die Hollywood-Elite der 20er Jahre porträtierte, in die Rolle der Stummfilm-Diva Marion Davies schlüpfte. Nach einer engagierten Leistung im romantischen Drama „Verrückt/Schön“ über die schwierige Liebe zwischen zwei ungleichen Teenagern und der High School-Komödie „Ran an die Braut“, in der sie Gelegenheit bekam, sich auch als Sängerin zu probieren, bekam Dunst ihre bis dahin mit Abstand prominenteste Rolle: Sie spielte Peter Parkers Jugendschwarm Mary Jane Watson in „Spider-Man“; auch in den Fortsetzungen von 2004 und 2007 war sie genau wie ihr Leinwandpartner Tobey Maguire wieder dabei.
Tennis-Ass, Stewardess und Königin
Zwischen den einzelnen Teilen von Sam Raimis „Spider-Man“-Trilogie war Kirsten Dunst wie gewohnt in sehr unterschiedlichen Rollen zu sehen. Nach einem Part neben Julia Roberts im sentimentalen Drama „Mona Lisas Lächeln“ spielte sie in der sportiven Romantic-Comedy „Wimbledon - Spiel, Satz und... Liebe“ einen Tennisprofi, der mit der Liebe auch die Freiheit entdeckt. 2004 verzauberten Dunst, Jim Carrey und Kate Winslet in Michel Gondrys unvergleichlichem „Vergiss mein nicht“ Zuschauer wie Kritiker. Nach diesem künstlerischen Volltreffer ließ sich Kirsten Dunst auf eine echte Herausforderung ein und spielte die Titelheldin in Sofia Coppolas „Marie Antoinette“. Ihr Porträt der jungen Monarchin als gelangweilte und unverstandene Außenseiterin war modern und zeitlos zugleich. Eine weitere überzeugende Darbietung lieferte Dunst als Flugbegleiterin Claire Colburn in Cameron Crowes Roadmovie-Drama „Elizabethtown“.
Auszeit und Comeback
Nachdem sie in „New York für Anfänger“ noch die unkomplizierte und nette Amerikanerin spielte, die dem britischen New York-Neuling Simon Pegg die Eingewöhnung erleichtert, zog sich Kirsten Dunst Anfang 2008 für mehrere Monate vollständig zurück und begab sich wegen ihrer Depressionen in Behandlung. Erst Ende 2010 kam ihr Comeback-Film, das Mystery-Drama „All Good Things“ mit Ryan Gosling in die amerikanischen Kino und ein deutscher Starttermin steht noch nicht fest. So werden die hiesigen Zuschauer sie erst wieder im neuen Lars-von-Trier-Film „Melancholia“ sehen können, der bei den Filmfestspielen in Cannes 2011 für Aufsehen sorgte.