Nein, Steven Soderbergh („The Good German“) hat es sich nicht noch einmal überlegt, der Regisseur will weiterhin im Sommer 2012 mit „Liberace“ seinen letzten Film drehen. Trotz seines ohnehin engen Zeitplans („Contagion“ kommt im Herbst in die Kinos, im nächsten Frühjahr starten die Dreharbeiten zu „The Man From U.N.C.L.E.“) hat er aber mit „Magic Mike“ noch ein weiteres Projekt in seiner Abschiedstournee hineingequetscht.
Dabei handelt es sich um ein Herzensprojekt von Schauspieler Channing Tatum („Dickste Freunde“), der auch in Soderberghs bereits abgedrehten Actionfilm „Haywire“ mit Michael Douglas und Michael Fassbender mitgewirkt hat. Der Film ist ein autobiographisches Märchen über die Zeit, in der sich Tatum sein Einkommen als Stripper verdienen musste. Als der Schauspieler Anfang 2010 über das Projekt sprach, wollte er noch, dass jemand anderes die Regie übernimmt: „Ich habe bereits einen großartigen Regisseur ausgesucht. Ich würde mir Nicolas Winding Refn von ‚Bronson‘ wünschen, weil er die nötige Verrücktheit mitbringt. Es muss ein verrückter Film werden, der aber auch als süße, romantische Komödie funktioniert.“ Inzwischen hat Tatum seine Meinung also offenbar geändert und sich nun Soderbergh als Regisseur ausgepickt.
Der Plot dreht sich um den von Tatum verkörperten Titelcharakter, der einem jungen Tänzer beibringt, wie er sich auf und neben der Bühne behaupten kann. Dabei ist die Story von Tatums eigenen Erfahrungen inspiriert: „Es war eine wilde Zeit in meinem Leben und ich könnte nicht aufgeregter sein, nun gemeinsam mit Steven noch einmal in diese hinabzutauchen.“
Soderbergh kommentierte in einem Statement: „Als Channing mit von der Idee erzählt hat, hielt ich sie für eine der besten Filmideen, die ich jemals gehört habe. Ich wollte sofort mitmachen. Sie ist sexy, lustig und schockierend. Wie nehmen uns ‚Nur Samstag Nacht‘ als Vorbild, damit sind wir hoffentlich auf dem richtigen Weg.“
Auch wenn „Magic Mike“ sich wahrscheinlich im Low-Budget-Sektor bewegen wird, ist er mit Sicherheit nicht ganz so günstig wie Soderberghs Experimentalfilme „Bubble“ oder „The Girlfriend Experience“. Wahrscheinlich ist vielmehr ein Budget zwischen sechs und sieben Millionen Dollar. Das Skript schreibt Reid Carolin, der den Film außerdem gemeinsam mit Nick Wechsler, Gregory Jacobs und Channing Tatum produzieren wird.