Durch Meilensteine wie „Ringo“, „Red River“, „Der schwarze Falke“, „Rio Bravo“ oder „Der Mann, der Liberty Valance erschoss“ wurde John Wayne zur neben Clint Eastwood vielleicht größten Western-Ikone überhaupt. Doch die genannten Filme bilden letztlich nur einen kleinen Teil seiner immensen Filmografie ab. Wayne war nämlich nicht nur ein charismatischer, sondern auch ein extrem produktiver Schauspieler, der an insgesamt 169 Spielfilmen beteiligt war ...
... und bis heute einen Rekord hält, weil er in 135 (!) davon eine Hauptrolle spielte. Angesichts dieser enormen Menge sollte klar sein, dass die Vita der 1979 verstorbenen Hollywood-Legende nicht ausschließlich aus Meisterwerken besteht. Ein Abenteuerfilm von 1956 machte zwar dadurch Schlagzeilen, dass es nach Abschluss der überaus riskanten Dreharbeiten zu einer auffallenden Häufung von Todesfällen kam, von der Kritik wurde er aber durch die Bank weg negativ besprochen. Wayne selbst wiederum bezeichnete einen seiner seltenen Ausflüge in den Komödienbereich als „die lächerlichste Sache, in der ich je mitgespielt habe.“
Nicht viel besser war er auf „Düsenjäger“ zu sprechen, einen mit romantischen Elementen angereicherten Kriegsfilm, mit dem Meisterregisseur Josef von Sternberg („Der blaue Engel“) seine Karriere beendete. Wayne spielt darin den US-Kampfflieger Colonel Jim Shannon, der sich während des Kalten Krieges in die sowjetische Luftwaffenpilotin Anna Marladovna („Psycho“-Star Janet Leigh) verliebt. Kurz nach der Hochzeit wächst in ihm der Verdacht, dass es sich bei seiner Ehefrau um eine feindliche Spionin handelt...
„Düsenjäger“ kam im Jahr 1957 ins Kino, der Dreh wurde aber bereits 1953 abgeschlossen. Die Verzögerungen sind vor allem darauf zurückzuführen, dass Unternehmer und Luftfahrtpionier Howard Hughes, der als Produzent fungierte, immer wieder Schnittänderungen verlangte und zudem darauf bestand, den Film mit weiteren Luftaufnahmen aufzufüllen. Nachdem er dann endlich das Licht der Leinwand erblickte, wurde „Jet Pilot“ (so der Originaltitel) zum Flop – und die Kritik zerriss ihn mehrheitlich in der Luft.
John Wayne schloss sich diesen Reaktionen an: „Das ist zweifellos einer der schlechtesten Filme, die ich je gemacht habe“, gab der „Rio Grande“-Star in einem Interview zu Protokoll (via Far Out Magazine). „Das Drehbuch war zu albern, um die Botschaft zu vermitteln, und zu allem Überfluss bestand Regisseur Josef von Sternberg darauf, uns immer wieder proben zu lassen, und er machte ständig Bemerkungen, die ich nicht gut fand. [...] Ich war kurz davor, dem Mistkerl eine aufs Maul zu hauen, aber Janet hat mich immer wieder beruhigt.“
Auch Howard Hughes bekam von Wayne sein Fett weg: „Hughes war besessen davon, stundenlang den Flug von Jets zu filmen, und er verbrachte acht Jahre damit. Deshalb kam der Film erst 1957 in die Kinos. Das endgültige Budget lag bei etwa 4 Millionen Dollar. Es war einfach zu dumm, um es in Worte zu fassen.“
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"Ich will ihn in eine Million Einzelteile reißen": John Wayne verachtete diesen begnadeten Meisterregisseur*Bei dem Link zum Angebot von Amazon handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link erhalten wir eine Provision.