Mit „Auf der Jagd nach dem grünen Diamanten“, „Forrest Gump“, „Cast Away“ und natürlich der „Zurück in die Zukunft“-Trilogie schuf Robert Zemeckis einige Kult-Klassiker. In dieser Riege darf auch „Falsches Spiel mit Roger Rabbit“ nicht fehlen. Die in einer Welt, in der Zeichentrick-Figuren und reale Menschen gemeinsam existieren, spielende Noir-Detektiv-Komödie hat auch 36 Jahre nach ihrer Premiere noch sehr, sehr viele Fans. Es ist eine so bekannte Marke, dass man sich fragen darf, warum nie ein Sequel kam.
"Roger Rabbit 2": Immer wieder gab es den Versuch
Pläne für einen zweiten Teil gab es zuhauf. Schon direkt nach dem Erfolg des ersten Films wollte Steven Spielberg eine Fortsetzung in Angriff nehmen. Zwischenzeitlich gab es dabei auch Pläne für ein Prequel, das während des Zweiten Weltkrieges spielt. Es kam aber immer wieder zu Verzögerungen, Drehbuchideen wurden verworfen, neue entwickelt und dann auch verworfen.
Rund zehn Jahre nach dem Originalfilm hatte man dann eine Story, mit welcher man zufrieden war. Es gab dann sogar diverse Testaufnahmen für eine mögliche Fortsetzung. Die Experimente mit der damaligen CGI-Technik erwiesen sich aber entweder als visuell nicht überzeugend oder zu teuer. Erneut ging es nicht voran.
Ungefähr ein weiteres Jahrzehnt später, so um das Jahr 2009, gab es noch einmal einen neuen Anlauf. Die Original-Autoren Jeffrey Price und Peter S. Seaman kehrten mit einem komplett neuen Drehbuch zurück, das immer wieder als sehr gut gelobt wird. Als das Projekt gerade Fahrt aufnahm, gab Hauptdarsteller Bob Hoskins aufgrund seiner Parkinson-Erkrankung die Schauspielerei auf, 2014 verstarb er dann. Es gab zwar trotzdem Überlegungen, weiterzumachen und Bob Hoskins‛ Figur Eddie Valiant mit digitaler Technik als Geist auftreten zu lassen. Zu einem Ergebnis führten diese aber nicht … und werden es wohl auch nie.
"Sie können keinen Film mit Jessica drehen!"
Denn selbst, wenn man alle praktische Gründe wie den Tod von Hoskins und die Frage, ob Disney heute überhaupt noch die Rechte für die vielen populären Toon-Figuren von Konkurrent Warner zu einem akzeptablen Preis erwerben könnte, beiseite wischt, ist laut Robert Zemeckis ein Sequel absolut unmöglich. Dies stellt er nun bei einem Auftritt im Podcast Happy Sad Confused klar:
„Ja, es gibt ein gutes Drehbuch, das bei Disney liegt, aber folgendes muss man wissen: Das heutige Disney würde ‚Roger Rabbit‛ niemals machen. Sie können keinen Film mit Jessica drehen. Das Drehbuch für die Sequel-Idee von Seaman und Price wird daher nie das Licht der Welt erblicken, so gut es auch ist. Denn schau dir an, was sie mit Jessica im Freizeitpark gemacht haben. Sie haben sie in einen Trenchcoat gesteckt.“
Zemeckis spielt in seiner Aussage auf die sehr aufreizend gekleidete, verführerisch agierende weibliche Toon-Hauptfigur Jessica an. Er scheint nicht zu glauben, dass diese Figur heute noch in einem Film auftreten dürfte. Als Indiz nennt er eine Änderung an der „Roger Rabbit’s Car Toon Spin“-Attraktion im Disneyland. Das dort seit 1994 verfügbare Fahrgeschäft wurde 2021 überarbeitet. Seitdem erzählt ein Teil des Fahrgeschäfts die Geschichte von Jessica Rabbit als Detektivin, die eine Verbrechenswelle in Toontown stoppen will. Dazu wurde die Darstellung des Fahrgeschäfts geändert. Jessica tritt dort nun nicht mehr im glitzernden Nachtclub-Kleid mit viel Bein und reichlich Dekolleté, sondern in einem zugeknöpften Trenchcoat auf, der an das Outfit von Noir-Detektiven erinnert.
Während er „Falsches Spiel mit Roger Rabbit 2“ also wohl nie machen wird, steckt Robert Zemeckis gerade mitten in der Werbetour für einen anderen Film. In „Here“ arbeitet er wieder mit seinem „Forrest Gump“-Duo Tom Hanks und Robin Wright zusammen. Für eine sich über mehrere Jahrzehnte erstreckende Geschichte, die mit einer statisch immer an derselben Stelle stehenden Kamera erzählt wird, wurden beide digital verjüngt. Einen ersten Vorgeschmack liefert euch der Trailer, „Here“ kommt dann am 12. Dezember 2024 ins Kino.
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