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    Bloß nicht hungrig gucken: Den Horror-Schocker "Heretic" gibt es auch in einer ganz besonderen Kinofassung
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Der neue A24-Schocker „Heretic“ mit Hugh Grant will seinem Publikum nicht nur die Haare zu Berge stehen lassen, sondern auch den Mund wässrig machen. Denn in ausgewählten Kinos startet er in einer besonderen, immersiven Fassung.

    Bereits seit einigen Jahren nimmt Hugh Grant bevorzugt grantige, fiese, schnöselige und/oder arrogante Rollen an – und Ende dieses Jahres wird er gar zum durchtriebenen Horrorfilm-Bösewicht: Im am 26. Dezember startenden Horror-Thriller „Heretic“ gibt er einen perfiden Psychopathen, der zwei mormonische Missionarinnen erst mit überschwänglicher Herzlichkeit empfängt, dann aber bei sich gefangen nimmt und zu schicksalhaften Entscheidungen zwingt.

    Der Film stammt aus der Indie-Schmiede A24, die bereits ungewöhnliche Genre-Highlights wie „Midsommar“, „Pearl“ oder den Sci-Fi-Comedy-Oscar-Abräumer „Everything Everywhere All At Once“ ins Kino entließ. Die Regie bei „Heretic“ übernahmen derweil die „A Quiet Place“-Co-Autoren Scott Beck & Bryan Woods – und zumindest in ausgewählten Kinos wird „Heretic“ wohl der mit Abstand immersivste Film des Duos.

    "Heretic": Horror, der hungrig machen dürfte

    Denn eine frühe, wichtige Szene in „Heretic“ (die ihr auch im auf dieser Seite eingebundenen Trailer sehen könnt) dreht sich darum, dass der von Grant gespielte Fiesling Mr. Reed die beiden Missionarinnen mit einem Trick in Sicherheit wiegt: Die von Sophie Thatcher und Chloe East verkörperten Mormoninnen scheuen kurz, als er sie in sein Haus bittet, da ihr Glaube dies ihnen verbietet – es sei denn, eine weitere Frau wäre anwesend.

    Mr. Reed merkt daraufhin an, dass seine Frau daheim wäre und gerade Blaubeerkuchen backen würde, woraufhin die Missionarinnen sein Haus frei von Argwohn betreten – bloß um kurze Zeit später festzustellen, dass der verführerische Duft von Blaubeerkuchen lediglich auf eine Duftkerze zurückzuführen ist. Diesen Kniff bringt A24 in ausgewählten US-Kinos auf eine neue Ebene – weshalb Filmfans, die zu einem knurrenden Magen tendieren, wohl besser nicht hungrig in „Heretic“ gehen sollten.

    Denn in Zusammenarbeit mit dem Duftkerzen- und Raumduft-Hersteller Joya Studios sowie der Kinokette Alamo Drafthouse wird A24 immersive Vorpremieren von „Heretic“ veranstalten, bei denen in den entsprechenden Szenen ein Blaubeerkuchenduft in den Saal entlassen wird – das berichtet das US-Branchenportal Variety.

    US-Vorpremieren des Films außerhalb der Alamo-Drafthouse-Kette werden wiederum laut Variety auf das altbekannte „Scratch And Sniff“-Gimmick setzen: Das Publikum bekommt vor Filmbeginn spezielle Karten ausgehändigt, auf denen der Blaubeerkuchenduft „freigekratzt“ werden kann.

    Die Regisseure haben bei dieser Idee schallend gelacht

    Die Idee zu diesen olfaktorisch aufgewerteten „Heretic“-Vorführungen ging von A24 aus, wurde aber von Beck und Woods abgesegnet, wie das Regie-Team in einem gemeinsamen Statement festhält. Darin beschreiben die Filmemacher die Blaubeerkuchen-Duftkerze in „Heretic“ zudem als „Metapher für blinden Glauben und als verstörende Erinnerung daran, dass man alles hinterfragen sollte.“ Weiter lassen sie sich von Variety zitieren:

    „Als wir erstmals von A24s mutiger Idee gehört haben, die multisensorische Kinoerfahrung wiederzubeleben, um diese bedeutende Szene zu unterstreichen, haben wir schallend gelacht. Wir sind begeistert, dem Publikum die einzigartige Möglichkeit zu bieten, sich komplett in die Welt des Films zu begeben.“

    Ob es dieses Gimmick auch in deutschen Kinos geben wird, ist uns derzeit leider nicht bekannt. Wer sich den Trailer zu „Heretic“ derweil noch einmal im englischen Original anschauen will, wird hier fündig:

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