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    Obwohl es der brutalste Film des Jahres ist: So ist "Terrifier 3" Problemen mit der Altersfreigabe aus dem Weg gegangen!
    Christoph Petersen
    Christoph Petersen
    -Chefredakteur
    Seitdem er nach „Scream“ eine Woche lang nicht schlafen konnte, jagt er diesem Gefühl hinterher – und schaut deshalb so gut wie jeden Horrorfilm.

    Was haben ausgerechnet die Sängerin Beyoncé und der Killer-Clown Art aus den „Terrifier“-Filmen gemein? Nur diesen beiden ist mit ihren Filmen in den vergangenen 57 Jahren ein ganz spezielles Kunststück an den US-Kinokassen gelungen!

    Seit letzter Woche ist klar, welcher Killer-Clown in diesem Jahr als Letztes lacht: Während „Joker 2“ an seinem zweiten Wochenende nach einem Rekord-Absturz nur noch auf Platz 4 gelandet ist, sicherte sich „Terrifier 3“ mit 18,9 Millionen Dollar in den ersten drei Tagen mit Abstand die Spitze der US-amerikanischen Kinocharts. Was man dabei nicht vergessen darf: „Joker: Folie À Deux“ hat kolportierte 200 Millionen Dollar verschlungen, während sich Damien Leone schon total darüber gefreut hat, dass sein Budget von 250.000 Dollar für „Terrifier 2“ auf massive zwei Millionen Dollar für „Terrifier 3“ angehoben wurde.

    Aber welche Altersfreigabe hat „Terrifier 3“ in den USA eigentlich bekommen? Man wäre aufgrund der sadistischen Gewaltexzesse inklusive Kindermord und Genitalverstümmelung ja eigentlich davon ausgegangen, dass die MPAA (quasi die amerikanische FSK) da mindestens ein NC-17-Rating heraushaut. Das Problem an der gefürchteten Freigabe nur für Erwachsene ist übrigens nicht, dass dann Jugendliche die Filme nicht mehr sehen können, sondern dass sich viele der großen Kinoketten Nordamerikas grundsätzlich weigern, Filme mit einem NC-17-Rating überhaupt ins Programm zu nehmen.

    Ungeschnitten in die Multiplexe

    Aber Pustekuchen: „Terrifier 3“ hat kein NC-17-Rating erhalten – und zwar aus dem einfachen Grund, dass die Produzenten den Film gar nicht erst bei der MPAA für eine Altersfreigabe eingereicht haben. So konnten die Kinoketten das Gore-Fest ins Programm nehmen, ohne gegen ihre NC-17-Regel zu verstoßen (selbst wenn „Terrifier 3“ natürlich eigentlich ein NC-17-Film wäre).

    Dass die Produzenten einfach auf eine Freigabe verzichtet haben und ihren Film stattdessen als „unrated“ in die Kinos bringen, ist übrigens überhaupt nur möglich, weil „Terrifier 3“ in den USA vom Independent-Verleih Cineverse vertrieben wird. Die US-FSK MPAA wurde damals nämlich vorsorglich von den großen Hollywood-Studios selbst gegründet – und zwar als freiwillige Maßnahme, um zu verhindern, dass eine staatliche Zensurstelle gegründet wird. Dabei haben sich alle großen Studios zugleich verpflichtet, zukünftig alle ihre Kinofilme von der MPAA einstufen zu lassen.

    Und was hat das jetzt mit Beyoncé zu tun?

    „Terrifier 3“ ist übrigens erst der zweite Film ohne Altersfreigabe, der es seit Einführung des MPAA-Rating-Systems im Jahr 1968 an die Spitze der nordamerikanischen Kinocharts geschafft hat. Der erste Film, dem dieses Kunststück gelang, war im Jahr 2023 „Renaissance: A Film By Beyoncé“. Dass die Produzent*innen des Beyoncé-Konzertfilms ebenfalls wegen zu krasser Gewaltspitzen auf eine Altersfreigabe verzichtet haben, darf allerdings bezweifelt werden. Sie hatten wohl einfach so keine Lust drauf.

    Obwohl „Terrifier 3“ keine Altersfreigabe hat, wird er beim Ticketverkauf von den allermeisten Kinos allerdings so behandelt, als sei er nur für Erwachsene freigegeben. Zugleich stößt er natürlich auch speziell bei Teenagern auf großes Interesse, wo auf den Pausenhöfen ein Kinobesuch als eine Art Mutprobe gesehen wird. Und das verschafft jetzt ausgerechnet einem – richtig tollen! – Familienfilm extra Einnahmen an den Kinokassen. Aber das ist noch mal eine andere Geschichte, die wir im folgenden Artikel ausführen:

    Darum gehen dem Horrorfilm "Terrifier 3" an den Kinokassen offenbar viele Dollars durch die Lappen: Ausgerechnet ein Familienfilm profitiert davon!

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