„Krieg der Welten“, „Der Zauberer von Oz“, „Scarface“: Während Neuverfilmungen oftmals verschrien sind, gibt es mittlerweile eine Vielzahl an Paradebeispielen, die zeigen, wie man's macht. Aber muss ein Remake wirklich sein, wenn das Original noch gar nicht so alt ist? Ja, in manchen Fällen klappt sogar das ganz gut – und macht nicht zuletzt auch bei Teenager-Filmen Sinn. Schließlich dauert es auch nicht allzu lange, bis das jugendliche Publikum von einst im Erwachsenenleben ankommt – und die nächste Generation junger Leute mit neuen Problemen zu kämpfen hat, die im Kino aufgearbeitet werden können.
Im Falle von „Mean Girls - Der Girls Club“ gibt es allerdings noch eine weitere Besonderheit. Denn der erzählt einfach nicht nur die Geschichte des gefeierten Coming-of-Age-Films „Girls Club“ mit Lindsay Lohan nach, sondern basiert auf dem einst daraus entstandenen Musical – und hat damit einen gewissen Mehrwert, von dem andere Neuerzählungen nur träumen können. Dass das Ganze aber nicht bloß anders, sondern auch verdammt gelungen ist – genau davon könnt ihr euch ab sofort im Heimkino überzeugen. Vier Monate nach Kinostart gibt es den Film ab sofort auf DVD, Blu-ray und 4K-Blu-ray sowie natürlich digital fürs Heimkino:
Wir haben zum Verkaufsstart nicht nur einen Blick auf die 4K-Variante geworfen, sondern haben nach Doppelt-oder-nichts-Motto auch gleich die Vorlage unter die Lupe genommen. Denn zeitgleich ist am 2. Mai auch das Original erstmals in 4K erschienen – als streng limitierte Sammleredition im stilechten Steelbook:
Und während die beiden Filme auf den ersten Blick vielleicht nicht als klassische UHD-Must-Haves erscheinen mögen, können wir dennoch in beiden Fällen eine klare Empfehlung aussprechen – aus verschiedenen Gründen. Die Hits von 2004 und 2024 haben am Ende aber auch eine entscheidende Gemeinsamkeit: Beide Filme sind ungemein kurzweilig, mal fies und mal spaßig, tragen das Herz immer wieder erfrischend auf der Zunge – sowie stets am rechten Fleck.
Aber gut, genau das macht den Kult auch aus, der die Geschichte von Cady Heron, die mitten in der Pubertät aus dem fernen Afrika in eine amerikanische High-School katapultiert wird – und dort plötzlich vor Herausforderungen gestellt wird, die sie sich in ihren kühnsten (Alb-)Träumen nicht hätte vorstellen können...
2x "Girls Club": Ein Kultfilm und einer, der es noch werden könnte
Die coolen Kids, die Sportler, die Nerds, die Künstler – und die, die ihr Pausenbrot auf der Toilette essen, in der Hoffnung, wenigstens dort von niemandem blöd angemacht zu werden: Beide „Girls Club“-Filme sind herrlich überspitzte Teenie-Komödien mit satirischen Einschlägen – und schaffen es, nicht nur eine ebenso außergewöhnliche wie nur allzu typische Geschichte des Erwachsenwerdens zu erzählen, sondern auch eine, die zwischen Biss und Glitzer auch die leisen Töne trifft. Nur zu gerne sitzt man mit Cady gemeinsam in einem Boot, lacht oder heult mit ihr – oder schwingt mit, wenn die Neuverfilmung etwa zur nächsten Musical-Nummer ausholt. Und das Beste an diesem kunterbunten, schlagfertigen, ideenreichen Mix: Es kommt einfach nie Langeweile auf!
Dass das Original Kultstatus genießt, ist nicht von der Hand zu weisen – und lässt sich unter anderem an der Durchschnittswertung bei Letterboxd ablesen. Auf der Filmbewertungsplattform hält der 2004er-„Girls Club“ nämlich bei sagenhaften 3.8 von 5 Sternen und liegt damit auf Augenhöhe mit den ganz, ganz großen Klassikern des Genres wie „Ferris macht blau“ oder „Breakfast Club“. In der FILMSTARTS-Kritik gab es verhältnismäßig schwache drei Sterne (wobei auch der Autor dieses Artikels zumindest dreieinhalb oder gar vier Sterne dafür locker machen würde).
Und das 2024er-Pendant? Braucht sich davor keineswegs zu verstecken! In der offiziellen FILMSTARTS-Kritik vergibt Sidney Schering für den „zwar optimistischeren, aber deshalb nicht weniger klangvollen und abwechslungsreichen Remix des bissigen Teenie-Kulterfolgs“ starke 4 von 5 möglichen Sternen.
4K-Doppel als Rundum-sorglos-Paket
Die Ultra-HD-Version des Lindsay-Lohan-Klassikers lohnt sich aus mehreren Gründen. Einerseits ist der Film bislang nämlich nicht Blu-ray erschienen – und der Sprung in Sachen Bild- und Tonqualität von der DVD zur 4K-Version ist schlicht enorm. Darüber hinaus kommt die Limited Edition im Stahlmantel obendrein im Look des berühmten Burn Book – und dürfte damit wohl jedem Fan ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Bei der Neuauflage mit Angourie Rice halten sich die Unterschiede zwischen Blu-ray und 4K-Blu-ray vergleichsweise im Rahmen – sodass sie sich auf unserem OLED-Fernseher (65 Zoll, Sony) wirklich auf ein Minimum beschränken. Die DVD wiederum kann da natürlich nicht mithalten und kommt zudem mit weniger Bonusmaterial daher.
Fazit: „Girls Club“ ist auch nach 20 Jahren noch ein absolutes Phänomen – zu dem nun auch die Neuverfilmung gehört. Denn die erzählt die altbekannte Story auf stimmungsvoll-beschwingte Weise neu und ist damit eine absolut gelungene alternative Version – von der wohl kaum jemand dachte, dass wir sie brauchen würden. Und doch werden in Zukunft wohl viele Fans je nach Stimmung mal zum Original und mal zum Remake greifen, wenn sie mal wieder Lust verspüren, sich Seite an Seite mit Cady Heron in den High-School-Dschungel zu stürzen.
Ach und: Wie cool ist es eigentlich, dass nach 20 Jahren nicht nur Tim Meadows als Schuldirektor Mr. Duvall zurückkehrt, sondern auch Tina Fey (die die beiden Filme auch geschrieben hat) als Ms. Norbury?
Kaum wer hat Sydney Sweeneys besten Film gesehen – jetzt könnt ihr ihn im Heimkino nachholen!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.