Ein Irrenhaus ist immer noch besser als der Knast, denkt sich zumindest der abgebrühte Draufgänger Randle Patrick McMurphy (Jack Nicholson) als er vor Gericht auf Unzurechnungsfähigkeit plädiert und sich in eine Nervenheilanstalt einweisen lässt. Doch weit gefehlt, eine boshafte Stationsschwester führt dort ein brutales und menschenunwürdiges Regime. Die hilflosen Patienten vegetieren in Angst und Verzweiflung vor sich hin, sollte einer von ihnen Anpassungsschwierigkeiten haben, wird er gnadenlos mit schmerzhaften Elektroschocks ruhig gestellt. Um die Gefängnisleitung unter Dr. Spivey (Dean R. Brooks) von seiner vorgespielten Geisteskrankheit zu überzeugen, stiftet McMurphy Unruhe wo er nur kann und findet dabei schon bald Freunde unter den Patienten. Seine aberwitzigen Aktionen entpuppen sich schnell als das beste Heilmittel für die Kranken und langsam erwachen sie von ihrer freudlosen Lethargie...
In seinem Meisterwerk „Amadeus“ zeigte Milos Forman 1984 zwei völlig unterschiedliche Menschen: den egozentrischen, selbstverliebten, verbissenen und gerissenen Salieri hier, den lebenslustigen, jeglicher Konvention gegenüber zweifelnden Mozart. Auf beiden Seiten stellte sich Wahnsinn ein: auf seiten Salieris der Wahnsinn der Anmaßung, auf seiten Mozarts der des musikalischen Genies. Würde man beide Charaktere als Repräsentanten sozialer Mechanismen verstehen, könnte man vom Gegensatz von Macht und Phantasie, produktivem Chaos und lebloser Ordnung sprechen. F. Murray Abrahams Salieri und Tom Hulces Amadeus allerdings bezogen sich aufeinander, mussten sich aufeinander beziehen, ob sie es wollten oder nicht. Denn sie waren gewissermaßen beide Produkte einer ständischen Gesellschaft. Ihr Handeln und Denken gruppierte sich um die gleichen Dinge, vollzog sich in ein und demselben Machtgefüge
Ich hatte schon von dem Film gehört und habe mir diese Woche mehrere Filme von Jack Nicholsen angesehen. Heute stand "Einer flog über das Kuckucksnest" auf meinem Plan.
Zum Inhalt:
Der gerissene Murphey möchte dem Gefängnis entkommen, indem er wahnsinnig spielt (zum Teil Spiel, zum Teil sein extrovertierter Charakter).
Die Klinik behält ihn dort, um ihn zu beobachten und einzuschätzen.
Er kommt in eine "Gruppe" von "Irren" und deren ...
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Anonymer User
5,0
Veröffentlicht am 15. Januar 2023
Allein der Titel hätte einen zusätzlichen Oscar verdient, denn lyrischer kann man das Unmögliche nicht in Worte fassen. Das Innenleben einer psychiatrischen Anstalt wird zur Normalität des Alltags. Es gibt sachdienliche Hinweise für das Funktionieren einer Demokratie, genauso wie die Gruppentherapie mit Stuhlkreis. Hier kann der Zuschauer herzhaft lachen. Der lustige Ernst der Lage ist am ganzen Plot aber, dass der Spaß zur Tragik wird. ...
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Telefonmann
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4,5
Veröffentlicht am 3. August 2010
Schon sehr lange wollte ich mir diesen Film mal ansehen, bin aber nie dazu gekommen. Jetzt war es mal soweit, und es ist eigentlich eine Schande, dass ich diesen Klassiker zuvor noch nie gesehen habe. Zwar finde ich persönlich "Einer flog über das Kuckucksnest" nicht perfekt, aber dennoch ist dieser sehr anspruchsvolle Film toll und nebenbei sehr unterhaltsam.
Die Story handelt von einem Mann, der in eine Psychiatrie eingewiesen wird, in ...
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Anonymer User
4,0
Veröffentlicht am 15. April 2011
''Einer flog übers Kuckucksnest'' ist ein tragisches Drama, welches zu einem angemessenen Umgang mit psychisch Kranken anhält und zugleich Kritik am Alltag in der Psychiatrie übt. Beruhend auf einer hervorragenden Darstellung des jungen Jack Nicholson, verfügt dieser Film über ein besonderes Flair. Eine bedrückende Enge, die dem Zuschauer nicht auf direkter Ebene auf die Fresse haut, sondern stattdessen besondere Szenen kreiert, die in ...
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"Einer flog über das Kuckucksnest" wurde ganz authentisch in einer echten Psychiatrie, dem Oregon State Hospital in Salem, gedreht und das im laufenden Betrieb der Anstalt - auch wenn damals durch vermehrte Konkurrenz in der Region die Patientenzahlen äußerst niedrig waren und viele Räume leerstanden. Tatsächlich wirkten als Statisten aber auch viele Patienen der Klinik mit.
Aufreibende Rolle für Oscarpreisträgerin Louise Fletcher
Louise Fletcher, die für ihre Rolle als Schwester Ratched mit dem Oscar als Beste Hauptdarstellerin ausgezeichnet wurde, hatte beim Dreh eine harte Zeit. Die Schauspielerin litt nämlich besonders an der Boshaftigkeit ihrer eigenen Filmrolle und sah sich da während des Drehs viele Darsteller, auch wenn die Kameras aus blieben, in ihrer Rolle verharrten, isoliert von ihren Kollegen und deren Spaß am Set. Fletcher konnte sich für viele Jahre ihre ei
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Beachtliche Laiendarsteller
Viele der im Film gezeigten Darsteller waren keine professionellen Schauspieler: Dean R. Brooks, der Dr. Spivey spielte, war der Chefarzt der Klinik, in der der Film gedreht wurde und Will Sampson, der den hünenhaften "Häuptling" Chief Bromden mimte, war ein Park Ranger, auf den man bei der erfolglosen Suche nach einem sehr großen indigenen Schauspieler zufällig vor Ort aufmerksam wurde.