Mit seinen Drehbüchern zu „The Beach“, „28 Days Later“ und „Sunshine“ fasste er als Autor in Hollywood Fuß. Mit Filmen wie „Ex Machina“ und „Auslöschung“ gilt Alex Garland mittlerweile aber auch als Regisseur als heißes Eisen – das regelmäßig eindringliche Science-Fiction mit Köpfchen schmiedet. Nun steht der gefeierte Londoner Filmemacher mit seinem neuen Werk in den Startlöchern:
Ab heute gibt es „Civil War“ deutschlandweit im Kino zu sehen, in dem Garland einmal mehr einen Blick in die nahe Zukunft wirft – und uns zur Abwechslung mal einen US-Bürgerkriegsfilm präsentiert, der nicht in der Vergangenheit spielt. Und deshalb umso tiefer unter die Haut geht.
Kino mit gnadenlos (!) gutem Timing: Das ist "Civil War"
Darum geht's: Nachdem der US-Präsident (Nick Offerman) entgegen der Verfassung eine dritte Amtszeit angetreten, das FBI aufgelöst und schließlich sogar Luftschläge gegen seine eigene Bevölkerung angeordnet hat, ist in den USA ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die von Texas und Kalifornien angeführten „Western Forces“ in Washington D.C. einmarschieren, um den Machthaber zu stürzen.
Der Reporter Joel (Wagner Moura) und die Kriegsfotografin Lee (Kirsten Dunst) hoffen indes darauf, vor den Truppen in der Hauptstadt einzutreffen, um das vielleicht letzte Interview mit dem Noch-Präsidenten zu führen – und riskieren dafür Kopf und Kragen. Schließlich werden Journalist*innen an der Front wie der Feind behandelt…
FILMSTARTS-Chefredakteur Christoph Petersen attestiert Garland „ein gnadenlos (!) gutes Timing“, zeichnet dieser nicht nur einmal mehr ein intensives, düsteres Zukunftsszenario – sondern ist wenige Monate vor den anstehenden US-Wahlen obendrein auch noch brandaktuell. Und genau so „trifft er voll ins Schwarze – und damit auch in die Magengegend des Publikums.“ Am Ende gab es für das Zukunfts-Schreckensszenario mit „gespenstischer Intensität“ von uns 3,5 von 5 möglichen Sternen.
Außerdem neu im Kino: Horror von den "Scream"-Machern & mehr
Mit „Scream 5“ und „Scream 6“ stellten Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett eindrucksvoll unter Beweis, dass die Ghostface-Saga nach dem Tod von Franchise-Schöpfer Wes Craven bei ihnen gut aufgehoben ist. Mit „Abigail“ folgt nun ihr neuester Streich – eine Neuinterpretation des schaurigen Klassikers „Draculas Tochter“ (1936).
Im Zentrum der Geschichte steht eine Gruppe von Möchtegern-Gangstern, die leicht verdientes Geld wittert. Denn ihr neuester Auftrag verlangt von ihnen lediglich, ein Mädchen zu entführen, dieses in ein verlassenes Herrenhaus zu bringen und eine Nacht lang zu beobachten. Dafür gibt es satte 50 Millionen Dollar! Dementsprechend erwartbar ist da, dass die Sache aber natürlich einen Haken hat…
Unter anderem mit von der Partie sind „Lisa Frankenstein“-Star Kathryn Newton, die aus den jüngsten „Scream“-Kapiteln bekannte Melissa Barrera, „Breaking Bad“-Fiesling und „The Gentlemen“-Darsteller Giancarlo Esposito, „Watchmen“-Star Matthew Goode und Dan Stevens, den ihr aktuell auch in „Godzilla x Kong: The New Empire“ auf der Leinwand sehen könnt.
Mit „Evil Does Not Exist“ erwartet euch indes der neue Film von Ryūsuke Hamaguchi, der sich drei Jahre nach seinem oscarprämierten Meisterwerk „Drive My Car“ mit einer Weltuntergangs-Sinfonie zurückmeldet. Ganz an seine besten Arbeiten kommt er mit seinem neuen Film zwar nicht heran, dennoch enthält der Film „viele herausragende Szenen und eignet sich dank seiner klar zugespitzten Erzählstruktur perfekt als Einstieg in das Schaffen“ des Regisseurs. FILMSTARTS-Kritiker Janick Nolting vergibt 3,5 Sterne.
Der japanische Ausnahme-Regisseur erzählt die Geschichte von Takumi (Hitoshi Omika) und seine Tochter Hana (Ryo Nishikawa), die im Dorf Mizubiki im Einklang mit der Natur leben – das allerdings nur so lange, bis bekannt wird, dass hier ein großer Glampingplatz errichtet werden soll, um der Bevölkerung des nahegelegenen Tokio eine komfortable „Flucht“ in die Natur zu ermöglichen…
Euch ist mal wieder zum Lachen zumute? Dann können wir euch die „knuffige Provinzkomödie mit hohem Wohlwühlfaktor“ „Es sind die kleinen Dinge“ ans Herz legen, für die es von uns gute 4 Sterne gibt.
In ihrem zweiten Kinofilm erzählt „Roxane“-Regisseurin Mélanie Auffret aus dem Leben von Alice (Julia Piaton), die als Lehrerin und Bürgermeisterin eigentlich schon genug um die Ohren hat – als es schließlich besonders dick für sie kommt. Erst will der 65-jährige Émile (Michel Blanc) auf seine alten Tage doch noch Lesen und Schreiben lernen – und dann droht auch noch, die örtliche Schule geschlossen zu werden. Ein Problem nicht nur für Alice, sondern für die gesamte Gemeinschaft, die nun alles in ihrer Macht stehende versucht, um das tragische Schicksal der Bildungseinrichtung abzuwenden…