Vor allem durch seine Rolle als Sam Witwicky in Michael Bays „Transformers“-Trilogie etablierte sich Shia LaBeouf als einer der beliebtesten Nachwuchsstars unserer Zeit. Schon mit 12 Jahren stand der Jungdarsteller vor der Kamera, nur fünf Jahre später spielte er in der Roman-Verfilmung „Das Geheimnis von Green Lake“ seine erste Hauptrolle und 2004 gab er mit dem Kurzfilm „Let’s Love Hate“ sein Debüt als Regisseur. Trotz seines rasanten Aufstiegs gibt sich der Schauspieler bescheiden: Er sei weder ein Adonis noch besonders talentiert, sondern „nur ein durchschnittlicher Mann mit überdurchschnittlicher Entschlossenheit und Bestimmtheit.“
Shia LaBeoufs Weihnachts-Wunder
Shia Saide LaBeouf wurde am 11. Juni 1986 in Los Angeles, Kalifornien als Sohn von Shayna and Jeffrey Craig LaBeouf geboren und wuchs als Einzelkind in ärmlichen Verhältnissen auf. Schon mit zehn Jahren versuchte der junge LaBeouf mit Stand-Up-Auftritten im Pasadena Comedy Club die Finanzen der Familie aufzubessern und so war es auch eher das Geld als die Begeisterung für den Schauspielberuf, das ihn zu seinen ersten Castings lockte. Sein Debüt auf der großen Leinwand gab er 1998 in „The Christmas Path“ als der kleine Cal Banks, der seinen Glauben an den Weihnachtsmann verloren hat und diesen mit Hilfe eines Weihnachtsengels wiederfindet. Es folgten zahlreiche Fernseh-Auftritte, unter anderen bei „Akte X“ und „Emergency Room“, bis der Jungdarsteller mit der Rolle des Louis Stevens in der Disney-Sitcom „Eben ein Stevens“, für die er 2003 mit einem Daytime Emmy Award ausgezeichnet wurde, einem größeren Publikum bekannt wurde. Im selben Jahr landete LaBeouf mit der Verfilmung von Louis Sachars Roman „Löcher. Die Geheimnisse von Green Lake“ seinen ersten Kino-Erfolg. Der Nachwuchsdarsteller war dort an der Seite der Stars Sigourney Weaver und Jon Voight zu sehen war, den er seit den Dreharbeiten als zweiten Vater und Mentor bezeichnet. Der Film ebnete LaBeouf den Karriereweg und brachte ihm Nebenrollen in „Drei Engel für Charlie - Volle Power“, „I, Robot“ und „Constantine“ ein, in dem er als unbedarfter Taxifahrer Chas zusammen mit Keanu Reeves auf Dämonenjagd ging.
Transformation in einen Hollywood-Star
Steven Spielberg war von Shia LaBeoufs Leistung in „Das Geheimnis von Green Lake“ so angetan, dass er ihn im Jahr 2007 für die Hauptrolle in D.J. Carusos „Disturbia“ vorschlug, an dem der Meisterregisseur durch seine Produktionsfirma DreamWorks beteiligt war. In der Mischung aus Thriller und Jugenddrama, die auf derselben Grundidee basiert wie „Das Fenster zum Hof“ von Alfred Hitchcock, konnte LaBeouf sein Star-Potential unter Beweis stellen. Vom Talent und der Natürlichkeit des Schauspielers begeistert, wurde Spielberg zum Tutor des jungen Schauspielers und schlug ihn Krachbumm-Regisseur Michael Bay für die Hauptrolle in „Transformers“ vor. LaBeouf bekam den Zuschlag, und der Film wurde zum Kassenschlager: Schon am ersten Spieltag spülte das CGI-Spektakel 28 Millionen Dollar in die Kassen und legte damit nach „Die Simpsons - Der Film“ den bis dahin zweiterfolgreichsten Start eines Films hin, der keine Fortsetzung darstellt. LaBeouf wurde für seine Leistung bei den Teen Choice Awards als Bester Newcomer ausgezeichnet und übernahm auch in den beiden Fortsetzungen der Materialschlacht, „Transformers - Die Rache“ und „Transformers 3“, die Hauptrolle des jungen Mannes, der zwischen die Fronten der Auseinandersetzungen zwischen den Autobots und den Decepticons gerät, bei denen nicht weniger als die Zukunft unseres Planeten auf dem Spiel steht. Für den geplanten vierten Teil der Reihe, will er allerdings – genauso wie Bay – nicht zurückkehren.
Auf der Suche nach dem eigenen Profil
Mit dem Erfolg von „Transformers“ war die Blockbuster-Tauglichkeit von Shia LaBeouf bewiesen und Steven Spielberg vertraute dem Jungdarsteller eine noch wichtigere Rolle an: In „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ spielte er den Sohn des berühmtesten Archäologen der Filmgeschichte. Als rebellischer Indy-Sprössling sollte sich LaBeouf nicht nur am Leindwandvater Harrison Ford orientieren, sondern auch an den Kino-Idolen der Fünfziger wie James Dean und Marlon Brando. Diese Fußstapfen waren noch etwas groß, aber der Newcomer war nun endgültig im ganz großen Geschäft etabliert. Mit „Eagle Eye - Außer Kontrolle“ versuchte er sich im Anschluss erneut im Actionfach, wobei er ein zweites Mal mit Regisseur D. J. Caruso zusammenarbeitete. Diesmal diente der Hitchcock-Klassiker „Der Mann, der zuviel wusste“ lose als Vorbild für einen rasanten Hightech-Verschwörungsthriller über den 23-jährigen Copyshop-Angestellten Jerry Shaw, der unversehens zur Zielscheibe des FBI wird und ein Komplott gegen die Regierung aufdeckt. 2010 spielte LaBeouf neben Michael Douglas in Oliver Stones Kult-Fortsetzung „Wall Street: Geld schläft nicht“ den Quasi-Nachfolger von Charlie Sheen und abermals waren die Kritiken eher durchwachsen. Nach der zweiten „Transformers“-Fortsetzung wird er 2012 in dem von „The Road“-Regisseur John Hillcoat inszenierten Krimi-Historiendrama „The Wettest County in the World“, das auf dem gleichnamigen Roman von Matt Bondurant basiert, an der Seite von Gary Oldman und Tom Hardy zu sehen sein.
Shia LaBeouf war zwischen 2004 und 2007 mit Produzententochter China Brezner liiert und hat ein Herz für Hunde: Sein Haus in Burbank, Los Angeles teilt der Schauspieler mit seinen zwei Bulldoggen Brando und Rex. Im 2008 brach sich LaBeouf bei einem Autounfall unter Alkoholeinfluss die linke Hand und musste mehrfach operiert werden. Da er zu dieser Zeit mit den Dreharbeiten zu „Transformers – Die Rache“ beschäftigt war, wurde die Verletzung kurzerhand in die Handlung eingebaut. Abgesehen davon lebt LaBeouf eher bescheiden und skandalfrei, Äußerlichkeit und Luxus sind für ihn zweitrangig. Auf die Frage wie das Leben als Berühmtheit sei, antwortet er mit: „Ich gebe Bescheid, sobald es soweit ist.“