Man soll bekanntlich aufhören, wenn es am schönsten ist – und das wäre im Fall von „Mission: Impossible“ eigentlich jetzt. „Fallout“, der mittlerweile sechste Teil der Reihe, kam nicht nur bei Fans und Kritikern besonders gut an und hält auf der Review-Plattform Rotten Tomatoes mit 97 Prozent derzeit auch den höchsten Score aller Tom Cruise-Filme, sondern ist mit einem weltweiten Einspielergebnis von über 780 Millionen Dollar auch noch Ethan Hunts erfolgreichste Mission. Solange Hauptdarsteller Cruise seine ebenso waghalsigen wie irrwitzigen Stunts aber noch selbst durchführen kann, gibt es für den 56-Jährigen wohl keinen Anlass, seiner Spezialeinheit den Rücken zu kehren.
Weitere Sequels sind daher zu erwarten, aber in 20 Jahren und sechs Filmen kam den kreativen Köpfen hinter dem Action-Franchise trotzdem auch immer wieder die Idee, Spin-Offs zu machen - zumal einige Fans im Netz vehement ein eigenes Abenteuer für Ilsa Faust fordern.
Spin-Off um Ilsa Faust
Bereits nach „Phantom Protokoll“, dem vierten Teil der Reihe, fanden bekanntlich Überlegungen statt, das Zepter an Jeremy Renner und dessen Figur William Brandt zu übergeben. Dazu sollte es, vor allem auch nach der bedingt erfolgreichen Übernahme der „Bourne“-Reihe, allerdings nie kommen. Rebecca Ferguson und ihrer Darbietung als ebenso elegante wie schlagkräftige Ilsa Faust verleiht „Mission: Impossible“ seit Teil 5 („Rogue Nation“) eine gehörige Portion Frauenpower. Sie hat sich im Zuge der jüngsten beiden Missionen darüber hinaus auch still und heimlich zu einem der Publikumslieblinge gemausert. Ihre Story separat weiterzuspinnen, kam den Machern daher durchaus in den Sinn.
„Wir haben über verschiedene ‚Mission‘-Spin-Offs gesprochen, nicht nur über Ilsa“, so Regisseur Christopher McQuarrie, der die jüngsten beiden Teile inszenierte, im Interview mit Collider. „Wir haben uns gefragt, wie ein Spin-Off denn aussehen würde“, fährt er fort, „aber das, was ‚Mission‘ ausmacht, ist letzten Endes auch, dass Tom Cruise all diese verrückten Sachen macht.“ Er wolle nicht, wie er im Gespräch mit den Kollegen von Collider verrät, dass das Publikum in einem Ilsa-Faust-Film lediglich darauf wartet, bis der von Cruise gespielte Agent Ethan Hunt um die Ecke kommt. Daher wird es kein Spin-off geben. McQuarrie hat hingegen ganz andere Pläne mit Ferguson…
Remake statt Spin-Off
Denn er will mit der Schauspielerin weiter arbeiten und hat bereits ein konkretes Projekt in Arbeit: ein Remake. Dabei geht es aber natürlich nicht um Ethan Hunts Geschichte, sondern einen völlig anderen Stoff. Da die Studios die Umsetzung des Projektes derzeit nicht unterstützen, will er aber noch nicht verraten, was er neu auflegen will. McQuarrie ist allerdings durch und durch überzeugt von dem Konzept und schmeißt dafür sogar seine Prinzipien über Bord:
Ich bin eher der Typ, der sagt ‚verfilmt nicht alles neu‘, aber… es ist so gut.
Der Regisseur scheint bereits eine klare Vision davon zu haben, wie das Remake, das einen Actionfilm oder eine Action-Serie zum Vorbild haben soll und mit dem er Rebecca Ferguson eine „eigene Identität“ fernab von Hunts unmöglichen Missionen verpassen möchte, angehen will: „Selbst wenn ich eine gigantische Version davon drehen würde, käme ich nicht auf [Produktionskosten von] 100 Millionen Dollar, nicht einmal 80“, erklärt McQuarrie. Damit könnte die Idee auch für Studios interessanter werden...
Wann kommt „Mission: Impossible 7“?
Informationen, wann und ob derweil Ethan Hunt noch einmal durch die Lichtspielhäuser krachen wird, gibt es bislang keine. Die Chancen für einen siebten Teil stehen aber gut. Das Franchise ist schließlich erfolgreich wie nie. Außerdem gibt es ja noch diesen Handlungsstrang aus „Fallout“, den man auf Eis gelegt hat, um ihn möglicherweise im nächsten Film aufzugreifen…