„Mission: Impossible – Fallout“ ist gerade erst in den deutschne Kinos gestartet – und schon tummeln sich die ersten Gerüchte über eine weitere mögliche Fortsetzung. Wie Regisseur Christopher McQuarrie jetzt im Interview mit dem Hollywood Reporter verriet, sollte es Tom Cruise als Ethan Hunt im sechsten Teil nämlich ursprünglich auf einen besonders dunklen Pfad verschlagen. Jene Idee ließ sich aber nur schwer mit dem Rest des Films vereinbaren, also hat man sie erst einmal wieder zur Seite gelegt – zumindest vorerst!
Hunt, wie man ihn noch nie gesehen hat
McQuarrie will nicht zu sehr ins Detail gehen und so Gefahr laufen, sein Pulver zu früh zu verschießen. Schließlich könnte es ihm noch bei „Mission: Impossible 7“ von Nutzen sein. Trotzdem macht er deutlich, wo er mit seiner Hauptfigur noch hin will: „Ethan nimmt die Identität des Schurken an und muss schlimme Dinge tun, um die richtigen Leute davon zu überzeugen, dass er tatsächlich böse ist. Das wäre der ganze Plot des Films gewesen.“ Doch der Regisseur und Drehbuchautor des Films bemerkte schnell, dass sein Film mit dieser Idee einfach nicht vorankam – es wurde sehr komplex, fast schon intellektuell. Die anderen Figuren wurden vernachlässigt und dem Film sein typischer „Mission: Impossible“-Charakter geraubt. Zudem würde der gaplante Handlungsstrang zu viel Zeit in Anspruch nehmen, um ihn mit dem Rest des Films zu vereinbaren.
Fakt ist jedoch, dass der Ansatz Tom Cruise sehr gut gefallen hat und der Star sogar noch einen Schritt weiter gehen wollte: „Ich habe eine Szene geschrieben, die Ethans dunkelste Stunde einläutet und als ich sie Tom gezeigt habe, meinte er 'Wie wär’s damit?' und ging noch einen Schritt weiter“, fährt McQuarrie fort. Überrascht über die offene Rückmeldung seines Stars erkannte der Regisseur, dass das Franchise noch grenzenloser ist als er ursprünglich annahm. Ethan Hunt, der mal nicht jeden retten kann oder vielleicht sogar einen Unschuldigen tötet? Das würde zweifelsohne frischen Wind in die mittlerweile sechsteilige Actionfilmreihe bringen (nicht, dass es davon nicht genug gäbe). Aber den Charakter von Teil 6 hätte ein solcher Plot wohl maßgeblich verändert.
Noch mehr Emotionen
Bereits in „Fallout“ werden tiefere Einblicke in Hunts Gefühlswelt offenbart, beispielsweise durch die Rückkehr seiner Ex-Frau Julia (Michelle Monaghan). Der Zuschauer soll so endlich tiefere Einblicke in die Psyche des sonst so abgebrühten Helden bekommen, soll sehen, dass auch tief in ihm Ängste schlummern und er diese am eigenen Leibe zu spüren bekommt. Diese Fahrtrichtung möchte McQuarrie langfristig einschlagen und somit auch in einem potentiellen siebten Teil der Reihe weiter verfolgen.
Kann man sich "Mission: Impossible - Fallout" als ersten Film der Reihe angucken – oder muss man die Vorgänger kennen?Dieser Schritt könnte auf lange Sicht vor allem deswegen Sinn ergeben, weil irgendwann selbst Tom Cruise die Ideen für noch gefährlichere, noch waghalsigere Stunts ausgehen dürften. Ein mögliches Loch, das dadurch in „Mission: Impossible“ aufgerissen werden würde, könnte so inhaltlich aufgefüllt werden. Man stelle sich vor, Ethan Hunt würde eine geliebte Person verlieren oder tatsächlich einen Unschuldigen töten – ein Christopher McQuarrie könnte dies jedenfalls sicher ebenso packend inszenieren wie den HALO-Jump in „Fallout“ oder die Verfolgungsjagd in „Rogue Nation“.
Jetzt im Kino
„Mission: Impossible – Fallout“ gibt es ab sofort im Kino zu sehen – und wir raten euch, genau das auch zu tun. Wer vor den heißen Temperaturen in die klimatisierten Hallen der Lichtspielhäuser fliehen möchte, hat derzeit jedenfalls keine bessere Ausrede als die sechste Mission von Ethan Hunt. Oder wie wir in unserer FILMSTARTS-Kritik empfehlen: „Gurte anlegen, Hirn einschalten und sich in die Sitze drücken lassen!“