Obwohl sein Oscar-Kandidat „Die Verlegerin“ gerade erst im Dezember 2017 seine Weltpremiere feierte und er momentan noch mitten in der Post-Produktion des Sci-Fi-Spektakels „Ready Player One“ steckt, denkt Regisseur Steven Spielberg bereits intensiv über seine kommenden Projekte nach, wie Deadline berichtet. Weit oben auf der Prioritätenliste steht weiterhin der nächste „Indiana Jones“-Film, dessen Kinostart bereits offiziell für den 16. Juli 2020 angesetzt ist, aber möglichst davor möchte der dreifache Oscarpreisträger noch einen langgehegten Traum verwirklichen und eine neue Version von Leonard Bernsteins Musical „West Side Story“ auf die Leinwand bringen.
Spielberg ist als zügig arbeitender Regisseur bekannt und hat, wie aktuell auch mit seinem „Die Verlegerin“+„Ready Player One“-Doppel, schon öfter in schneller Folge zwei Großproduktionen herausgebracht, die nahezu parallel fertiggestellt wurden - so etwa 1993 mit „Jurassic Park“ und „Schindlers Liste“ oder 2005 mit „Krieg der Welten“ und „München“. Und so könnte es auch mit „West Side Story“ und dem nächsten Kapitel der „Indiana Jones“-Saga werden.
“West Side Story“ soll Spielbergs erstes Musical werden
Spielberg hat zwar noch mehrere Eisen im Feuer, aber „West Side Story“ gilt gegenwärtig als Favorit. Der Regisseur ist ein bekennender Fan des Broadway-Musicals von 1957, das bereits 1961 von Robert Wise und Jerome Robbins mit Natalie Wood verfilmt wurde. Seine Version soll kein Remake dieses mit zehn Oscars ausgezeichneten Klassikers sein, sondern eine ganz neue Adaption des Stücks von Leonard Bernstein und Stephen Sondheim. „West Side Story“ wäre Spielbergs erstes Musical, aber er hat etwa mit dem Tanzwettbewerb in „1941“ oder der Eröffnungssequenz von „Indiana Jones und der Tempel des Todes“ bereits denkwürdige musikalische Momente inszeniert.
Während „West Side Story“ beim Meisterregisseur momentan hoch im Kurs steht, auch wenn es noch keine offizielle Bestätigung gibt, ist sein Interesse an dem historischen Drama „The Kidnapping Of Edgardo Mortara“ offenbar erkaltet. Die Produktion des im Italien von 1858 spielende Films über einen jüdischen Jungen, der entführt und zwangsweise als Christ aufgezogen wird, war ins Stocken geraten, nachdem Spielberg unter 2.000 Bewerbern keinen geeigneten Kinderdarsteller gefunden haben soll.
Ob und wie es mit „Edgardo Mortara“ weitergeht, mit dem auch Oscar Isaac („Star Wars: Die letzten Jedi“) und Mark Rylance („Dunkirk“) in Verbindung gebracht werden, ist im Moment völlig unklar. Dagegen soll Drehbuchautor Tony Kushner („Lincoln“) bereits konkret an „West Side Story“ arbeiten, während David Koepp weiterhin am Skript zu „Indiana Jones 5“ schreibt.
Zum noch titellosen neuen Abenteuer des peitschenschwingenden Archäologen gibt es weiterhin nur wenig Konkretes, abgesehen davon, dass Harrison Ford mit dann 78 Jahren ein weiteres Mal den Fedora-Hut aufsetzen soll. Außerdem ist bekannt, dass weder George Lucas, der die Indiana-Jones-Figur einst erfand, noch Shia LaBeouf, der im umstrittenen vierten Film „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“ als Indys Sohn Mutt Williams eingeführt worden war, an Teil fünf beteiligt sein werden. Spielberg dagegen will weiterhin auch das fünfte Abenteuer inszenieren, in dem Ford das Zepter an einen jüngeren Abenteurer übergeben könnte – denn Disney will das Franchise auch über den fünften Film hinaus fortführen.
Die VerlegerinBevor es mit Indy oder mit dem musikalischen New Yorker Bandenkrieg in „West Side Story“ weitergeht, könnt ihr in den kommenden Monaten erst einmal die beiden neuesten Spielberg-Filme „Die Verlegerin“ (ab 22. Februar 2018) und „Ready Player One“ (ab 5. April 2018) im Kino sehen.