Abenteuer – alleine schon einen Film zu schauen, entweder auf der riesigen Leinwand eines Kinos mit ausgefeiltem Soundsystem oder aber gemütliche zuhause auf Streamingdiensten wie Netflix, Amazon Prime Video und Co., das ist für die meisten Film-Fans schon ein Abenteuer. Aber natürlich gibt es da auch noch das Genre des Abenteuerfilms, und gerade das sorgt beim Filmschauen noch einmal für den richtigen Kick, transportiert es einen doch in Welten und Situationen, die man im wahren Leben wahrscheinlich nie erleben wird – und manchmal vielleicht auch gar nicht möchte.
Mit Johnny Depp als Captain Jack Sparrow über die Weltmeere segeln, mit Harrison Ford als Indiana Jones dem Heiligen Gral hinterherjagen, mit Tom Hanks als gestrandetem FedEx-Mitarbeiter ohne Streichhölzer ein Feuer entzünden (und sich tierisch darüber freuen!), mit Jeff Goldblum, Laura Dern und Sam Neill als Wissenschaftler-Trio riesige Dinosaurier bestaunen – das alles ist möglich in Abenteuerfilmen.
Abenteuer, Fantasy, Sci-Fi – nicht ganz leicht zu trennen!
Kaum ein Genre regt die Fantasie so an wie der Abenteuerfilm – und wo wir schon von Fantasie sprechen: Die Grenzen zum Fantasy-Genre sind fließend, ebenso zu Sci-Fi und zum Historien-Film. Denn ein Abenteuer, das lässt sich schließlich in jeder Zeit und in jeder Welt erleben, sei sie real oder ausgedacht, sei es die Erde oder ein fremder Planet.
So ganz trennen können und wollen wir die Genres hier nicht, aber bei unserer Liste der besten Abenteuerfilme aller Zeiten haben wir dennoch versucht, nicht zu stark in Sci-Fi und Fantasy abzudriften – da würden wir ja sonst bei all den „Star Wars“-Abenteuern, den „Herr der Ringe“-Meisterwerken, den „Planet der Affen“-Filmen und ähnlichen Meilensteinen kein Ende finden. Natürlich sind aber dennoch Filme mit fantastischem Einschlag dabei. Vor allem aber haben wir uns bemüht, auch die ganze erzählerische Bandbreite des Abenteuerfilms abzudecken. Denn nicht jedes Abenteuer ist schön und aufregend, oft geht es brutal, tragisch und regelrecht horrorlastig zu…
Entdeckt also mit uns die 30 besten Abenteuerfilme aller Zeiten, von „Sieben Jahre in Tibet“ über „Fluch der Karibik“ bis… nein, Platz 1 verraten wir hier natürlich nicht! Viel Spaß beim Stöbern!
Die besten Abenteuerfilme – Platz 30:
Sieben Jahre in Tibet (1997)
Regie: Jean-Jacques Annaud
Mit: Brad Pitt, David Thewlis, BD Wong
Unumstritten ist Jean-Jacques Annauds Abenteuer-Drama „Sieben Jahre in Tibet“, die Verfilmung der Autobiografie des österreichischen Bergsteigers Heinrich Harrer, beileibe nicht. Annaud erlaube sich historische Ungenauigkeiten, vernachlässige Harrers Nazi-Seilschaften und romantisiere seine tiefgehende Freundschaft mit dem Dalai Lama. Das ist jedoch für den Autorenfilmer alles zweitrangig. Er zimmert sich „Sieben Jahre in Tibet“ zu einem berauschenden, bildgewaltigen Abenteuerfilm zurecht, der die größtmögliche Wirkungskraft entwickeln soll.
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„Sieben Jahre in Tibet“ ist von atemberaubender Virtuosität und dabei extrem feinfühlig erzählt. Annaud setzt 1939 an, als Harrer (gespielt von Brad Pitt) zu einer Expedition in den Himalaya startet und gemeinsam mit seinem Kompagnon Peter Aufschnaiter (brillant: David Thewlis) nach Ausbruch des Zweiten Weltkriegs von britischen Truppen festgenommen wird. Erst Jahre später gelingt ihnen die Flucht, die beide nach Tibet führt, wo sich Harrer mit Tenzin Gyatso (Jamyang Jamtsho Wangchuk) anfreundet, dem 14. Dalai Lama, anfreundet.
Die besten Abenteuerfilme – Platz 29:
In 80 Tagen um die Welt (1956)
Regie: Michael Anderson
Mit: David Niven, Shirley MacLaine, Mario Moreno
Einen Film wie Michael Andersons Jules-Verne-Interpretation „In 80 Tagen um die Welt“ kann man sich heute kaum noch vorstellen. Wo nun jeder zweite Blockbuster auf Teufel komm raus mit Kommentaren zu Krieg, Krise, Kampf und Krampf gespickt wird, wirkt eine so knallbunte Realitätsflucht, als käme sie von einem anderen Stern. Produzenten-Tausendsassa Michael Todd und Regisseur Anderson orchestrierten die Reise von Jules Vernes Gentleman und Philanthropen Phileas Fogg (David Niven) durch aller Herren Länder als mopsfidele Revue: ein Schaulaufen der Stars und Sternchen, bei dem es neben Spannung und Dramatik auch reichlich Musical-Einlagen und Pomp gibt.
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Peter Lorre, Marlene Dietrich, Frank Sinatra, George Raft, Shirley MacLaine, John Carradine, Buster Keaton und Fernandel (um nur ein paar zu nennen) stehen Spalier und es wurde ein monumentaler Aufwand betrieben. Auch wenn so mancher Bissen von dieser altmodischen Entertainment-Torte heute etwas schwer im Magen liegt, ist „In 80 Tagen um die Welt“ doch eine filmische Zeitreise in eine Ära, in der Sorglosigkeit und Unterhaltung ganz groß geschrieben wurden.
Die besten Abenteuerfilme – Platz 28:
Master & Commander - Bis ans Ende der Welt (2003)
Regie: Peter Weir
Mit: Russell Crowe, Paul Bettany, James D'Arcy
Der Seefahrer-Film „Master & Commander – Bis ans Ende der Welt“ mit Russell Crowe klingt zunächst nach ganz klassischem Abenteuer. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, was den Film von „Die Truman Show“-Regisseur Peter Weir aber gerade perfekt für unsere Liste macht, denn wir wollen hier nicht nur großartige Filme vorstellen, sondern auch eine möglichst große Bandbreite des Abenteuerfilms abdecken. Wenn der fantastisch aufspielende Crowe als britischer Kapitän Jack Aubrey im 19. Jahrhundert den Auftrag bekommt, ein französisches Schiff zu vernichten, treffen Kriegsfilm, Abenteuer und Charakterstudie aufeinander.
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Auch wenn das französische Schiff, die „Acheron“, nahezu unbesiegbar scheint, will Aubrey nicht lockerlassen und setzt mit seiner Crew unerbittlich den Feinden nach. Dabei wird der eigentliche Kampf zur Nebensache – vielmehr lenkt Weir den Fokus auf das harte und brutale Leben der Seefahrer, das weit entfernt ist von Glanz und Romantik einschlägiger Seeräuber-Geschichten. Abenteuerlich ist es zwar schon – aber eben nicht auf die angenehme Weise.
Die besten Abenteuerfilme – Platz 27:
Der Mann, der König sein wollte (1975)
Regie: John Huston
Mit: Sean Connery, Michael Caine, Christopher Plummer
John Hustons „Der Mann, der König sein wollte“ ist ein temporeicher, schamlos unterhaltsamer und auf Krawall gebürsteter Beitrag zum Thema der westlichen Intervention in fremden Kulturkreisen: Sean Connery und Michael Caine streben im späten 19. Jahrhundert als britische Offiziere in Afghanistan nach Macht, Reichtum und mehr.
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Huston zeichnet in seiner spektakulären Verfilmung einer Kurzgeschichte Rudyard Kiplings ein erfreulich weltoffenes und tolerantes Bild des ewigen Krisenherds am Hindukusch, an dem die Helden ebenso scheitern müssen wie die Weltmacht für die sie stehen. Man kann „Der Mann, der König sein wollte“ als prophetische Politparabel verstehen oder als kunterbunten Abenteuerreigen, in dem sich die charismatischen Stars gegenseitig mit eindrucksvollen Darbietungen überbieten.
Während Connerys eindrücklich-körperbewusste Performance mindestens zwei Nummern zu groß ist für diese Welt, gibt Caine einen wunderbar beflissenen Englishman am Khyberpass, der auch in Extremsituationen nie seinen versnobten Gestus ablegt. Zusammengehalten wird dieser saftige Filmschinken von Altmeister Huston, der hier nach mehr als 30 Karrierejahren so verschmitzt und mutig aufdreht wie ein junger Wilder - heraus kam ein Stück klassische Kinounterhaltung der besten Sorte.
Die besten Abenteuerfilme – Platz 26:
Mosquito Coast (1986)
Regie: Peter Weir
Mit: Harrison Ford, Helen Mirren, River Phoenix
Wer der Zivilisation den Rücken kehrt, um vor exotischer Kulisse neu anzufangen, findet unter Palmen längst nicht immer das große Glück. So ergeht es auch der Familie des verschrobenen Einzelgängers Allie Fox (Harrison Ford), der von der zunehmenden Entfremdung in den Städten die Schnauze voll hat und im Dschungel von Honduras neu anfangen will. Bald schon jedoch muss der exzentrische Erfinder, der den Eingeborenen eine von ihm entworfene Eismaschine näherbringen will, einsehen, dass die Flucht in die Natur ihm keinen Frieden bringt, im Gegenteil. Allie mutiert zu einem Despoten, der die Eingeborenen ebenso wie die eigene Familie (Helen Mirren und River Phoenix) terrorisiert.
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Wenn Paul Schrader als Drehbuchautor und Regisseur Peter Weir („Picknick am Valentinstag“) sich zusammentun, um eine düstere Mischung aus Psychodrama und Abenteuerfilm auszuhecken, darf man mit nicht weniger als einem hypnotisch-brütendem Meisterwerk des Genres rechnen. So kam es dann auch. In „Mosquito Coast“ wird in gewisser Weise die Geschichte, die Joseph Conrad in „Herz der Finsternis“ einst nur andeuten konnte, offen weitergesponnen. Wenn der sonst so heldenhafte Harrison Ford zum Tyrannen wird und am Ende versucht, die Hölle zu verlassen, die er einst für das Paradies hielt, reicht ein Blick in seine Augen und man weiß, wie es in ihm aussieht: „Der Horror, der Horror“.
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An diesem Special mitgearbeitet haben auch noch: Carsten Baumgardt, Andreas Staben und Robert Cherkowski.
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