Die besten Abenteuerfilme – Platz 5:
Beim Sterben ist jeder der Erste (1972)
Regie: John Boorman
Mit: Jon Voight, Burt Reynolds, Ned Beatty
In John Boormans unerreichtem Klassiker des etwas anderen Abenteuerkinos zieht es vier büromüde Großstadthengste (Jon Voight, Burt Reynolds, Ronny Cox und Ned Beatty) für eine Flusstour in die hintersten Winkel Georgias. Abgeschieden von Lärm und Komfort der Metropole wollen sie sich in der Natur beweisen, unter freiem Himmel schlafen und ihren sonst sorgsam zurückgehaltenen Machismo ein wenig rauslassen
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Bald schon wächst ihnen die Herausforderung über den Kopf: Als sie ins Visier skrupelloser Hillbillys geraten, die in den verweichlichten Städtern in erster Linie Sexobjekte sehen, mutiert das harmlose Abenteuer zu einem Albtraum aus Angst, Vergewaltigung und nacktem Terror. Mensch gegen Natur, Mensch gegen Tier, oder Mensch gegen Mensch – hier schenkt sich niemand etwas. „Beim Sterben ist jeder der Erste“ zeigt, dass der Abenteuerfilm manchmal nur einen Flussarm vom Horror entfernt ist...
Die besten Abenteuerfilme – Platz 4:
Lohn der Angst (1953)
Regie: Henri-Georges Clouzot
Mit: Yves Montand, Charles Vanel, Peter van Eyck
Wie so viele der großen Abenteuerfilme ist auch Henri-Georges Clouzots Klassiker sehr viel mehr als ein bildgewaltiger Ausflug zu exotischen Orten. Hier führt die in nüchternem Schwarz-Weiß gehaltene Reise in ein nicht näher benanntes Dorf im südamerikanischen Nirgendwo, in dem Kriminelle und Staatenlose Unterschlupf finden und für eine amerikanische Ölbohrfirma Knochenarbeit leisten. Als es zu einem verheerenden Brand kommt, kann nur noch eine gezielte Sprengung helfen, das Inferno zu stoppen.
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Vier todesmutige Heimatlose (Yves Montand, Charles Vanel, Peter van Eyck und Folco Lulli), die vom Honorar ein neues Leben anfangen und dem Höllenpfuhl den Rücken kehren wollen, nehmen die Herausforderung an und begeben sich auf ein Himmelfahrtskommando, als sie versuchen, hochexplosives und sehr instabiles Nitroglyzerin per LKW durch die unwirtliche Einöde zu chauffieren.
Clouzot liefert mit „Lohn der Angst“ ein Meisterwerk des Spannungskinos ab und beschwört eine Atmosphäre permanenter Anspannung und Entflammbarkeit herauf, die sowohl von der heißen Ladung als auch von den desillusionierten Protagonisten ausgeht. In der Welt von „Lohn der Angst“ ist der Mensch längst des Menschen Wolf geworden und der atemlose Road-Trip wird zu einer Reise ins Herz der Finsternis. Egal wer hier am Ende triumphiert – er hat schon verloren.
Die besten Abenteuerfilme – Platz 3:
Aguirre, der Zorn Gottes (1972)
Regie: Werner Herzog
Mit: Klaus Kinski, Ruy Guerra, Helena Rojo
Jeder Film muss eine unverwechselbare Einstellung haben, die sich unwiderruflich und für alle Zeiten auf die Netzhäute der Zuschauer brennt. Das ist die Meinung der deutschen Regie-Legende Werner Herzog – und dieser Maxime folgt der gebürtige Münchner auch kurz vor seinem 75. Geburtstag noch immer. Eine der eindrucksvollsten Eröffnungsszenen der Filmgeschichte schuf Herzog in seinem Abenteuer-Klassiker „Aguirre, der Zorn Gottes“: Wie im Sog der berauschenden Aussicht marschiert ein Trupp von Konquistadoren im langsamen Gänsemarsch einen schmalen Trampelpfad die fast senkrecht abfallenden Wände einer 1.000 Meter tiefen, nebelverhangenen Andenschlucht hinab – ein unglaubliches Bild, das im Gedächtnis bleibt und Kinogeschichte schrieb.
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Mit dem Film begann Anfang der 70er Jahre Herzogs legendäre Kollaboration mit dem wahnsinnig-genialen Klaus Kinski, der als Lope de Aguirre 1561 in den peruanischen Anden einen spanischen Expeditionstrupp auf der Suche nach dem sagenumwobenen Goldland El Dorado eskortiert und sich bei einem Aufstand gegen den Anführer Don Pedro de Ursua (Ruy Guerra) aufreibt. „Aguirre, der Zorn Gottes“ ist „ein farbenprächtiges, körpergewaltiges Bewegungsgemälde“ (Süddeutsche Zeitung), ein visionäres, von einem dem Wahnsinn nahen Kinski brillant gespieltes Über-Meisterwerk. Das ganz große Scheitern in noch größeren Bildern.
Die besten Abenteuerfilme – Platz 2:
Lawrence von Arabien (1962)
Regie: David Lean
Mit: Peter O'Toole, Alec Guinness, Omar Sharif
Es gibt Filme, die so mächtig, monumental und überlebensgroß sind, dass man ihre Bedeutung und ihr schieres filmhistorisches Gewicht kaum beschreiben kann. „Lawrence von Arabien“ ist größer als sie alle. David Leans fast vierstündige Schilderung der britischen Intervention im arabischen Raum in den Jahren des Ersten Weltkriegs durch den tollkühnen und leicht wahnsinnigen Offizier T. E. Lawrence ist ein Film wie ein rauschendes Bankett.
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Der Aufwand, der hier betrieben wurde, ist legendär, aber vor allem ist Leans Epos ein von bestechender Intelligenz durchzogener Film, der neben den wuchtigen und bis ins Detail durchkomponierten Massenszenen nicht zuletzt von einer nachdenklichen Haltung zu Fragen der Macht, Kultur und Politik getragen wird. Peter O'Toole liefert in der Titelrolle eine Darbietung für die Ewigkeit und durchleuchtet die Seele eines Mannes, dessen innere Zerrissenheit in den unwirtlichen Stätten und den zahlreichen Stammeswirren ihre Entsprechung findet. Er verliert sich in einer Welt, die er selbst prägt und schließlich geht er an ihr zugrunde. „Lawrence von Arabien“ ist ein Meisterwerk von legendärer Größe und doch von eindrücklicher Intimität.
Die besten Abenteuerfilme – Platz 1:
Jäger des verlorenen Schatzes (1981)
Regie: Steven Spielberg
Mit: Harrison Ford, Karen Allen, Paul Freeman
Ob Steven Spielbergs „Jäger des verlorenen Schatzes“ seinen überragenden Status als Abenteuerfilm-Legende auch besäße, wenn sich Produzent George Lucas bei der Besetzung der Hauptrolle durchgesetzt hätte? Lucas wollte Spielbergs Favoriten Harrison Ford zuerst nicht, weil der bereits in seinen Filmen „American Graffiti“ und „Krieg der Sterne“ zu sehen war. Stattdessen sollte Tom Selleck den schlapphuttragenden und peitschenschwingenden Archäologen-Raufbold spielen, der für abenteuerliche Expeditionen um die Welt zieht und antiken Artefakten hinterherjagt.
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Doch Selleck hatte bereits für die TV-Detektivserie „Magnum“ unterschrieben und war für den Dreh nicht abkömmlich. Der Rest ist bekannt: Mit Ford wurde „Jäger des verlorenen Schatzes“ zum neuen Archetyp eines klassischen Abenteuerfilms. Das Ganze wurde von Spielberg so brillant, mitreißend und augenzwinkernd inszeniert, dass sich nicht einmal die Deutschen über die wieder einmal klischeehaft eingesetzten Nazi-Schergen als Bösewichte aufregen mögen. „Jäger des verlorenen Schatzes“ ist zudem der Auftakt zu einer fulminanten Trilogie mit dem Kult-Helden Indiana Jones, der 2008 noch eine Fortsetzung folgte, die die hohen Erwartungen nicht erfüllen konnte.
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