Heute um 20:15 Uhr zeigt Sat.1 „Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels“. Der vierte Teil der erfolgreichen Reihe um den Archäologen mit Hut und Peitsche sollte 2008 die ruhmreiche Leinwand-Rückkehr des Franchises sein – und alles klang so vielversprechend: Harrison Ford schlüpfte wieder in die Titelrolle, Steven Spielberg nahm erneut auf dem Regie-Stuhl Platz und George Lucas schrieb, wie schon bei den ersten drei Teilen, am Drehbuch mit. Doch als der Film in die Kinos kam, waren viele Indy-Fans nicht wirklich begeistert. Bis heute verleugnen einige Hardcore-Fans sogar, dass es den Film überhaupt gibt. Ein möglicher fünfter Teil war danach erst einmal vom Tisch.
Disneys Wiederbelebungsmaßnahmen
Als Disney 2012 dann vier Milliarden Dollar an George Lucas überwies, Lucasfilm übernahm und 2013 auch noch die letzten Rechte am „Indy“-Franchise von Paramount Pictures erstand, kam plötzlich wieder Bewegung in die Sache – der Mega-Konzern wollte das Franchise unbedingt wiederbeleben. Es folgten Jahre der brodelnden Gerüchteküche: Während Steven Spielberg immer wieder bekräftigte, dass er „Indiana Jones 5“ machen wolle, wurden für eine mögliche Neubesetzung der Hauptrolle etliche Namen in den Hut geworfen – unter anderem Bradley Cooper, Robert Pattinson und Chris Pratt.
Mittlerweile steht fest: Es wird keinen anderen Indiana Jones als Harrison Ford geben! Der Hollywood-Veteran will unbedingt wieder die Peitsche schwingen und außerdem sei „Indiana Jones keine Figur wie James Bond, die man ständig neu besetzen könne“, wie Frank Marshall, Produzent des Films, im vergangenen Jahr betonte.
Von Rückkehrern und Aussteigern
Inzwischen gibt es auch einen Kinostart: den 16. Juli 2020. An diesem Tag soll Harrison Ford wieder als Leinwand-Archäologe zu sehen sein. Inszeniert wird das fünfte Indy-Abenteuer erneut von Steven Spielberg, der jedoch auf die Mitarbeit seines alten Kumpels George Lucas verzichten muss: Drehbuchautor David Koepp, der zusammen mit Spielberg die Idee zu „Indy 5“ entwickelt hat, bestätigte, dass der „Star Wars“-Erfinder keinerlei Einfluss auf den Film haben wird.
Ein Wiederhören gibt es dafür aber mit John Williams, der mit dem Score zu „Jäger des verlorenen Schatzes“ eine der wohl berühmtesten Film-Melodien komponierte. Erneut zurückkehren könnte Karen Allen, die bereits im ersten Teil die Frau an Indys Seite war – und ihm am Ende von „Königreich des Kristallschädels“ sogar das Ja-Wort gab. Sehr unwahrscheinlich hingegen ist, dass Shia LaBeouf wieder als Henry „Mutt“ Williams zu sehen sein wird, da er (wahrscheinlich auch wegen der Kritik an seiner Person nach „Indy 4“) längst mit dem Blockbusterkino gebrochen hat.
Ein offizieller Titel für „Indiana Jones 5“ ist noch nicht bekannt. Dafür gibt es aber schon erste (minimale) Details zur Handlung, wie David Koepp verriet: Fest steht, dass der Film definitiv nach „Das Königreich des Kristallschädels“ spielen, die dortigen Ereignisse aufgegriffen werden und natürlich erneut Jagd auf einen handlungstreibenden MacGuffin gemacht wird, den alle beteiligten Fraktionen in ihren Besitz bringen wollen. Darüber, welcher Gegenstand die Nachfolge der Bundeslade, des Heiligen Grals und des Kristallschädels antritt, darf jedoch noch munter spekuliert werden.
Wie viel „Indy“ erwartet uns noch?
Auch wenn Harrison Ford bei der Premiere von „Indy 5“ bereits 78 Jahre alt sein wird, beschließt der Film das Franchise auf keinen Fall. Disney-Chef Bob Iger bestätigte bereits 2016, dass bei den Planungen zur Reihe bereits weit in die Zukunft gedacht wird und definitiv weitere Teile in die Kinos kommen werden. Jedoch soll zunächst Harrison Ford in seiner ikonischen Rolle auf die Leinwand zurückkehren, bevor über die weiteren Schritte nachgedacht wird.
Danach wird die Hauptrolle wahrscheinlich in Form einer Staffelstabübergabe an einen neuen Abenteurer übergeben. Da es – wie oben bereits erwähnt – keinen anderen Indiana-Jones-Darsteller als Harrison Ford geben wird, müsste dazu aber eine neue Figur eingeführt (oder Mutt neu besetzt) werden. Dabei könnte Ford noch weiterhin als Mentor- beziehungsweise Vaterfigur auftreten, ähnlich wie es Sean Connery in „Der letzte Kreuzzug“ tat. Doch das sind alles nur Spekulationen, wer wann und wie das Erbe von Indy antreten wird, steht noch in den Sternen.
Bevor er Harrison Ford jedoch ein weiteres Mal den Fedora auf den Kopf setzt, wird er noch eine andere seiner ikonischen Film-Figuren wieder zum Leben erwecken: In Denis Villeneuves Fortsetzung zu Ridley Scotts „Blade Runner“ von 1982, wird er erneut als Rick Deckard zu sehen sein. „Blade Runner 2049“ startet am 5. Oktober 2017 in den deutschen Kinos.