Nicht nur das Broadway-Musical „Wicked“ ist ein absolutes Phänomen, auch die gleichnamige Verfilmung, die in Deutschland seit dem 12. Dezember in den Kinos läuft, lockt die Massen in die Kinos. Und den Erfolg hat sich der neue Film von „Crazy Rich“-Macher Jon M. Chu auch redlich verdient. „Wicked“ glänzt nicht nur mit Ariana Grande und Cynthia Erivo in den Hauptrollen, die handwerkliche Imposanz erinnert zudem an das klassische Hollywoodkino – da muss man einfach ins Schwelgen geraten.
Um derart einnehmende Bildwelten zu schaffen, haben die Macher von „Wicked“ übrigens einiges auf sich genommen. Denn auch wenn digital mit dem Computer nachgeholfen wurde, hat man dennoch viel Wert auf handgemachte Sets gelegt. So auch im Falle vom Munchkindorf, in dem die Eröffnung von „Wicked“ spielt. Die kleine Gemeinde der Munchkin, also jenen Bewohnern und Bewohnerinnen des Landes Oz, befindet sich inmitten eines regenbogenfarbenen Feldes aus Tulpen – und diese wurden wirklich alle mit der Hand gesetzt!
9 Millionen Tulpen – und alle sind echt!
Ja, die Tulpen – neun Millionen an der Zahl – die das Munchkindorf umranden, sind wirklich echt! Gegenüber dem Branchenblatt Variety äußerte sich Produktionsdesigner Nathan Crowley dazu, wie er diese Herausforderung gemeistert hat: „Ich sagte zu Adam Richards, meinem Location Manger: 'Wir wollen Tulpen züchten und müssen etwas über den Anbau lernen.' Sie fanden darauf einen Tulpenzüchter, Mark Eves in Norfolk, England, der anbot, beim Pflanzen und Züchten zu helfen – alle neun Millionen.“
Natürlich stieß Crowley bei dieser Entscheidung im ersten Moment auch auf Widerstand, denn schließlich hätte man das Meer aus Blumen auch mittels visueller Effekte erzeugen können. Crowley aber bestand darauf, der Vision des Regisseurs, möglich praktisch zu arbeiten, zu folgen: „Ich muss das machen – und ihr müsst mitmachen. Und das taten sie.“
Also wurde Tulpe für Tulpe angepflanzt – und das Ergebnis hat sich mehr als gelohnt: „Sie hatten die Farben des Regenbogens. Sie kamen hoch und es war einfach wunderschön“, so Crowley. Dass dieser übrigens keine Zweifel daran hatte, dass das Vorhaben am Ende aufgehen wird, lag auch daran, dass Crowley bereits ein ähnliches Großprojekt für Christopher Nolans „Interstellar“ anging. In dem Sci-Fi-Epos von 2014 pflanzte er 500 Morgen Mais (das sind umgerechnet 1,25 Millionen Quadratmeter) an.
Was wurde aus den Tulpen nach dem Ende der Dreharbeiten?
Am Ende der Produktion von „Wicked“ wurden die Tulpen übrigens nicht sich selbst überlassen. Stattdessen wurden die Pflanzen laut Crowley von Mark Eves für die nächste Saison gerettet: „Beim Tulpenbau steckt man die Zwiebeln in die Erde, lässt die Blüten wachsen und schneidet dann die Köpfe ab. Die Zwiebeln werden größer und in der nächsten Saison bringt man die Zwiebeln ins Gewächshaus und dort bekommen sie wieder Blüten. Also nahm er [Mark Eves] die Zwiebeln und ließ sie wachsen.“ Belmont Farms, im Besitz von Eves, wird die Tulpen ab April 2025 dann auch öffentlich zugänglich machen. „Wicked“-Fans haben also quasi die Möglichkeit, Munchkindorf zu besuchen.
Bei „Wicked“ handelt es sich um den ersten Teil eines Zweiteilers. Der direkte Nachfolger, der die Geschichte von Elphaba und Glinda ausbaut, wird am 20. November 2025 in den deutschen Kinos starten. Nun hat die Fortsetzung auch einen offiziellen Titel erhalten. Mehr dazu erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
"Wicked 2" kommt – und die Fortsetzung hat nun auch einen offiziellen Titel!