Stoppt "Pulp Fiction" bei 3 Minuten und 45 Sekunden: Dieses geniale Detail beweist, dass Quentin Tarantino an alles gedacht hat
Michael Bendix
Michael Bendix
-Redakteur
Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

Quentin Tarantino hat bei seinem Kult-Hit „Pulp Fiction“ nichts dem Zufall überlassen. Das beweist auch ein unscheinbares, aber wichtiges Detail, das ihr direkt in der ersten Szene findet.

Vor mittlerweile 30 Jahren erblickte „Pulp Fiction“ das Licht der Welt – und verhalf nicht nur Quentin Tarantino zum großen Durchbruch und John Travolta zum Comeback, sondern wurde quasi aus dem Stand zum Über-Kultfilm, den heute mehrere Generationen von Kinofans auswendig mitsprechen können.

Kein Wunder: Tarantino schuf mit „Pulp Fiction“ einen Gangster-Krimi, wie man ihn bis dahin noch nie gesehen hatte – mit so vielen ikonischen Momenten und Dialogzeilen, dass man sie kaum alle aufzählen kann. Aus diesem Grund beschränken wir uns in diesem Artikel auch auf eine Szene: die Eröffnungssequenz, die uns – Spoiler, falls ihr ihn tatsächlich noch nicht kennt! – bereits zum Ende des Films, nicht aber zum Ende der Geschichte führt.

Klingt verwirrend, aber „Pulp Fiction“-Fans wissen natürlich Bescheid: Zu den Besonderheiten des Meisterwerks, das von der FILMSTARTS-Community aus guten Gründen zum besten Film der 1990er-Jahre gewählt wurde, zählt seine nicht-lineare Erzählweise. So beginnt er mit einem Gespräch des Gangsterpärchens Pumpkin (Tim Roth) und Honey Bunny (Amanda Plummer), das in dem Plan gipfelt, spontan das Café auszurauben, in dem die beiden gerade sitzen. Doch in dem Moment, als sie die Waffen zücken, friert das Bild ein und der Vorspann beginnt.

Welche Bedeutung dieses Szenario für die in mehreren, nicht chronologisch angeordneten Kapiteln erzählte Story von „Pulp Fiction“ hat, erfahren wir erst am Schluss des Films. Doch tatsächlich gibt es schon ganz am Anfang einen Hinweis darauf. Um ihn zu entdecken, müsst ihr bei 3 Minuten und 45 Sekunden auf die Pausetaste drücken – und ganz genau auf den Hintergrund am linken Bildrand achten: Kommt euch der langhaarige Mann im weißen T-Shirt bekannt vor?

Studiocanal
"Pulp Fiction"-Fans wissen natürlich sofort, wer der Mann im Hintergrund ist!

Sieht man den Film zum ersten Mal, hält man ihn vermutlich für einen einfachen Statisten – sofern man überhaupt auf ihn achtet. Doch Kenner*innen von „Pulp Fiction“ wissen natürlich Bescheid: Bei dem so unscheinbaren Mann handelt es sich um niemand Geringeren als den von John Travolta gespielten Killer Vincent Vega, den es gemeinsam mit seinem Partner Jules Winnfield (Samuel L. Jackson) am Schluss in ebenjenes Café verschlägt, das Pumpkin und Honey Bunny gerade im Begriff sind zu überfallen.

Vincent befindet sich während des Überfalls auf der Toilette, sodass Jules die Situation zunächst alleine handeln muss – bevor er Honey Bunny mit seiner Waffe überrascht. In der allerersten Szene sehen wir also bereits, wie Vincent in Richtung WC geht. Und ebenso wenig wie Yolanda (so der eigentliche Name von Honey Bunny) ahnen kann, wer da gerade an ihr vorbeiläuft, weiß das Publikum beim ersten Schauen, wie wichtig dieses kleine Detail für die weitere Entwicklung der Szene sein wird. Tarantino hat also wahrlich an alles gedacht – was einmal mehr beweist, dass ihm mit „Pulp Fiction“ ein wahrer Geniestreich gelungen ist!

Auch im Abspann des Films hat der „Once Upon A Time... In Hollywood“-Schöpfer übrigens einen kleinen Gag versteckt, der einem leicht entgehen kann. Worum es geht, erfahrt ihr im folgenden Artikel:

Wer im Abspann von "Pulp Fiction" genau aufpasst, entdeckt einen gut versteckten Witz von Quentin Tarantino

Ein ähnlicher Artikel ist zuvor bereits auf unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.

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