Mein Konto
    "Der schlechteste Film aller Zeiten": Sogar ein "Joker 2"-Darsteller teilt gegen den Kino-Flop aus
    Björn Becher
    Björn Becher
    -Mitglied der Chefredaktion
    Seit mehr als 20 Jahren schreibt Björn Becher über Filme und Serien. Hier bei FILMSTARTS.de kümmert er sich um "Star Wars" - aber auch um alles, was gerade im Kino auf der großen Leinwand läuft.

    „Joker 2“ bleibt weiter ein großes Diskussionsthema. Die an den Kinokassen gefloppte Abrechnung mit dem eigenen Film verstört sogar einen der Beteiligten, der nun behauptet, dass sie schon bei den Dreharbeiten merkten: „Das wird floppen!“

    Der amerikanische Komiker und Podcaster Tim Dillon übernahm zuletzt auch einige kleine Schauspielrollen. So ist er in Eli Roths „Thanksgiving“ zu sehen. Und auch in „Joker 2“ alias „Joker: Folie à Deux“ hat er einen Part, der aber sehr winzig ist. Er spielt einen Gefängniswärter in Arkham. Dafür war er laut eigener Aussage trotzdem rund drei Monate beim Dreh und ahnte schon damals: Das wird hier nix.

    Im so berüchtigten wie erfolgreichen Podcast des rechtskonservativen Moderators Joe Rogan erklärt Dillon so: „Es gibt keine Handlung. Wir saßen da, ich und ein paar andere Typen, alle in diesen Sicherheitsuniformen, weil wir im Arkham Asylum arbeiten, und ich drehte mich zu einem von ihnen um, während wir uns diesen Mist anhörten, und sagte: ‚Was zum Teufel ist das hier?‛ Und sie sagten: ‚Das wird voll floppen, Mann.‛“

    Dillon sieht die "andere Richtung" als Problem!

    Dillon fällt so auch ein vernichtendes Urteil über das „Joker“-Sequel: „Es ist der schlechteste Film, der je gemacht wurde. Er ist tatsächlich nicht einfach nur ‚so schlecht‛. Es ist der schlechteste Film aller Zeiten!“

    Dillon will auch wissen, woran „Joker 2“ gescheitert ist: „Nach dem ersten ‚Joker‛ gab es viele Diskussionen wie: ‚Oh, dieser Film wurde von Incels geliebt. Er kam bei den falschen Leuten gut an. Er hat die falsche Botschaft gesendet. Männliche Wut! Nihilismus!‛ [...] Und dann dachten sie wohl: ‚Was wäre, wenn wir in die andere Richtung gehen?‛ Jetzt haben sie Joaquin Phoenix und Lady Gaga am Stepptanzen, so sehr, dass es völlig verrückt ist.“

    "So schlecht, dass nicht mal Hate-Watching möglich ist!"

    Dass „Joker 2“ eine andere Richtung als der Vorgänger einschlägt, sich von der teilweise vorgenommenen Deutung des ersten Teils distanziert, stimmt durchaus. In unserer FILMSTARTS-Kritik schreibt Chefredakteur Christoph Petersen so auch über das Sequel: „Ein durchweg deprimierender und gnadenloser Abgesang auf alles, was am ersten Teil oder allgemein dem Joker als Figur der Popkultur ikonisch ist.“ Dabei attestiert er „Joker 2“, ein „gewaltiges FUCK YOU!“ zu sein – was aber positiv gemeint ist.

    Der sich selbst auch eher im rechtskonservativen Spektrum verortende Dillon hatte damit so seine Probleme – und dabei hat er sich nach dem von ihm gefeierten Vorgänger so sehr darauf gefreut, im Sequel mitzuspielen. Doch nun gebe es einen Film, der „so schlecht sei, dass man ihn nicht mal hate-watchen könne. Das ist, wie schrecklich er ist“, so der Komiker und Teilzeit-Schauspieler im Podcast mit Rogan.

    Eine kleine Einschränkung gehört zu seiner Betrachtung des Films dazu. Ganz aufmerksam war Dillon nicht im Kino. Bereits vor einigen Wochen hat er in seinem eigenen Podcast „Joker 2“ nämlich schon einmal als „den wahrscheinlich schlechtesten Film, der je gemacht wurde, auf jeden Fall der schlechteste, der je im Kino lief“ bezeichnet. Dabei erklärte er, dass er seinen eigenen Auftritt als Wächter verpasst habe, weil er gerade am Handy war. Er musste in dem Moment im Kino nämlich Textnachrichten versenden, wie mies der Film sei.

    Tim Dillon bei seinem kurzen Auftritt in Warner Bros.
    Tim Dillon bei seinem kurzen Auftritt in "Joker 2".

    In seinem eigenen Podcast beklagte er die drei Monate, die er für „Joker 2“ am Set verbringen musste und verschwendet habe – wobei er allerdings nicht verriet, warum er für seinen Mini-Auftritt so lange beim Dreh war. Entweder übertreibt er dabei gewaltig (was bei ihm nicht unwahrscheinlich ist) oder es wurden viele Arkham-Szenen gedreht, die dann nicht im finalen Film landeten. Womöglich ist es eine Mischung aus beidem.

    Zudem sei „Joker 2“ seine Hoffnung auf eine größere Schauspielkarriere und weitere Rollen gewesen, doch diese Tür sei nun bestimmt nach dem Mitwirken in so einem schlechten Film zu (wobei hier natürlich anzumerken ist, dass so ein Mini-Part ganz sicher keine Türen schließt). Ihm sei es so peinlich gewesen, mitzuspielen, dass er im Kino Angst hatte, erkannt und mit dem Film assoziiert zu werden.

    Nicht wenige feiern „Joker 2“ übrigens gerade für seine Abrechnung mit dem Vorgänger, wie auch wir in der bereits weiter oben erwähnten FILMSTARTS-Kritik. Darunter ist auch Quentin Tarantino. Mehr dazu gibt es folgenden Artikel:

    Quentin Tarantino feiert eine der größten Film-Enttäuschungen des Jahres: Vielleicht solltet ihr doch noch schnell ins Kino...

    *Bei diesem Link handelt es sich um einen sogenannten Affiliate-Link. Bei einem Kauf über diesen Link oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.

    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top