Auch wenn es bei der Verkündung der Besetzung damals einige Zweifler gab: Nachdem man Heath Ledger einmal als anarchischen Joker in Christopher Nolans „The Dark Knight“ gesehen hat, kann man sich wohl kaum jemand anderen für ebenjene Inkarnation des DC-Schurken vorstellen. Völlig verdient gab es für den 2008 verstorbenen Ledger dafür posthum einen Oscar als Bester Nebendarsteller.
Und tatsächlich gab „The Dark Knight“-Produzent Charles Roven in der Vergangenheit zu verstehen, dass der „Ritter aus Leidenschaft“-Star damals der einzige Darsteller gewesen sei, der von Nolan und seinem Team wirklich ernsthaft für die Rolle in Betracht gezogen wurde. Das bedeutet allerdings nicht, dass sich der „Inception“- und „Oppenheimer“-Macher nicht noch mit dem einen oder anderen potentiellen Kandidaten für den Part getroffen hat.
Und einer dieser Kandidaten war tatsächlich Joaquin Phoenix, wie der Schauspieler selbst nun erstmals im Podcast „Tetragrammaton“ von Erfolgsmusikproduzent Rick Rubin verriet...
Joaquin Phoenix als Joker in "The Dark Knight"?
„Ich habe mit Chris Nolan über ,The Dark Knight‘ gesprochen und das ist aus welchem Grund auch immer nicht zustande gekommen“, erinnerte sich Joaquin Phoenix im Gespräch mit Rick Rubin. „Ich war damals noch nicht bereit. Es war eine dieser Sachen, bei denen man sich fragt: ,Was ist da in mir, das das nicht tun kann?‘ Aber es geht nicht um mich. Es gibt etwas anderes. Es gibt eine andere Person, die etwas tun wird... Ich kann mir nicht vorstellen, wie es wäre, wenn wir nicht Heath Ledgers Performance in diesem Film hätten.“
Für Joaquin Phoenix hat sich die Joker-Rolle damals also offenbar einfach nicht richtig angefühlt. Wie genau das Treffen zwischen ihm und Christopher Nolan abgelaufen ist und von wem letztlich die Absage ausging, weiß der 50-Jährige allerdings nicht mehr so genau: „Ich weiß nicht, ob Christopher Nolan zu mir gekommen ist und gesagt hat: ,Du bist definitiv die richtige Person.‘ Ich kann mich an den Kontext unseres Treffens nicht mehr erinnern. Ich hatte im Gefühl, dass ich es nicht tun sollte, aber vielleicht meinte er auch: ,Er ist nicht der Richtige‘.“ Nachfolgend könnt ihr euch das komplette, mehr als zweistündige Interview mit Phoenix anhören:
So oder so ist aus einer Verpflichtung von Joaquin Phoenix für „The Dark Knight“ letztlich nichts geworden. Elf Jahre später hat sich der Schauspieler dann allerdings für eine ganz andere Joker-Interpretation bereit gefühlt – und wurde dafür letztlich ebenfalls gefeiert und mit einem Oscar belohnt (sogar als Bester Hauptdarsteller). Auch Todd Phillips’ „Joker“ wurde mit einem weltweiten Einspiel von über einer Milliarde Doller zu einem Mega-Hit und zog dann in diesem Jahr die umstrittene und gefloppte Fortsetzung „Joker: Folie À Deux“ nach sich.
Und um hier einen noch größeren Bogen zu „The Dark Knight“ zu spannen, gibt es im Sequel sogar einen Verweis auf das DC-Meisterwerk, als man (mehr oder weniger) sieht, wie sich jemand mit einem Messer ein Grinsen ins Gesicht ritzt, ganz so, wie es Heath Ledgers Joker in der „Batman Begins“-Fortsetzung erzählt. Etwas Ähnliches soll schon für den ersten „Joker“-Teil geplant gewesen sein, wurde damals angeblich aber von Christopher Nolan verhindert, da es wohl eine Sache war, die er als Alleinstellungsmerkmal speziell für seinen Joker beibehalten wollte.
Dass „Joker 2“ das Ganze nun dennoch aufgreift, mag daran liegen, dass Nolan nicht länger für das „Joker“-Studio Warner arbeitet, nachdem sich der Regisseur wegen der Streaming-Veröffentlichungsstrategie während der Corona-Zeit mit der Filmfirma überworfen hatte.
Was es genau mit der entsprechenden Szene in „Joker 2“ auf sich hat, erfahrt ihr im folgenden Artikel:
Erklärt: Das ist der Typ am Ende von "Joker 2" – und darum könnte er in "Joker 3" zur wichtigsten Figur werden