Art der Clown wird von eingefleischten Slasher-Fans längst in den Genre-Olymp gehoben – und nicht selten bereits in einem Satz mit Kult-Killern wie Michael Myers, Freddy Krueger oder Jason Voorhees genannt. Fristete der Terror-Gaukler bislang jedoch eher noch ein Nischendasein, stößt er spätestens mit seiner neuesten Lehrstunde in Sachen Sadismus endgültig in den Mainstream vor. Und zwar auf beachtliche Art und Weise.
Nach einem kleinen Auftritt in „All Hallows' Eve“ (2013) bekam der von David Howard Thornton gespielte Art mit „Terrifier“ 2016 seinen ersten Solofilm spendiert, der allerdings noch direkt fürs Heimkino veröffentlicht wurde. „Terrifier 2“ legte dann vor zwei Jahren in praktisch allen Belangen einen drauf und entwickelte sich im Zuge seines limitierten Kinostarts obendrein zum Achtungserfolg an den Kassen, auch hierzulande (ca. 105.000 verkaufte Tickets). Doch Teil 3 stellt alles bisher Dagewesene spielerisch in den Schatten:
„Terrifier 3“ konnte an seinem Startwochenende sage und schreibe 285.000 Menschen in die deutschen Kinos locken – obwohl er am 1. November 2024 in zahlreichen Filmtheatern aufgrund eines Feiertagsverbots gar nicht gezeigt werden durfte! Damit muss sich das ultrabrutale Splatter-Spektakel nur haarscharf „Venom: The Last Dance“ geschlagen geben! Für den Marvel-Actioner mit Tom Hardy wurden an seinem zweiten Wochenende deutschlandweit 295.000 Tickets verkauft, wie Insidekino berichtet. International steht das dritte Symbionten-Abenteuer übrigens bereits bei über 317 Millionen Dollar.
Die weiteren Titel der aktuellen Top 5 sind vor allem aus deutscher Sicht erfreulich – denn auf den Rängen drei bis fünf befinden sich gleich drei heimische Produktionen: „Alter weißer Mann“ (205.000 Zuschauer*innen), „Die Schule der magischen Tiere 3“ (175.000) und „Woodwalkers“ (135.000).
"Terrifier 3": Ein außergewöhnliches Kinoerlebnis
International konnte der dritte „Terrifier“-Film von Damien Leone bereits mehr als 63 Millionen Dollar einspielen. Nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund, dass das Gore-Gemetzel in der Produktion gerade einmal zwei Millionen Dollar kostete, ist „Terrifier 3“ damit ein wahres Kassenphänomen – das in den USA fast genauso viel Geld in die Kassen spülte wie die 200 (!) Millionen Dollar teure Clown-Konkurrenz „Joker: Folie À Deux“!
Der Autor dieses Artikels wurde hautnah Zeuge dieses außergewöhnlichen Hypes – für den man dem Film und seinem Macher fast schon Tribut zollen muss, ganz egal ob man den Film am Ende für seine blutrünstigen Make-up-Effekte feiert oder ihn als widerwärtigen Müll am liebsten schnellstmöglich vergessen würde:
Am vergangenen Freitagnachmittag habe ich beschlossen, für „Terrifier 3“ doch ein Kinoticket zu lösen, nachdem ich zunächst kein allzu großes Bedürfnis hatte, den Film zu sehen – und musste feststellen, dass beide Vorstellungen im nächsten Multiplex fast restlos ausverkauft waren. Da ich nicht unbedingt in Reihe 1 sitzen wollte, hatte ich den Kinoabend bereits abgeschrieben, als die Betreiber dann spontan doch noch eine weitere Vorstellung einschoben. Ich nutzte die freie Sitzwahl, um mir meinen Lieblingsplatz zu sichern.
Am Ende war der Kinobesuch aber nicht nur besonders, weil der Film aufgrund seiner Härte die wildesten Publikumsreaktionen hervorrief (wie sie schon im Vorfeld für Aufsehen sorgten). Nein, vor allem wird mir „Terrifier 3“ auf ewig in Erinnerung bleiben, weil die kurzfristig angesetzte Vorstellung binnen kürzester Zeit restlos ausverkauft war! Denn ja, Art hat sich zu einem waschechten Publikumsmagneten entwickelt. Und auch wenn einige der jüngeren Gäste wohl eher als Mutprobe anwesend waren: Filme, die es schaffen, die Menschen derart konsequent zu einem Gang ins Kino zu bewegen, kann es einfach nie (!) genug geben. Selbst seine größten Hater müssen „Terrifier 3“ das zugutehalten.
Falls ihr plant, für den Film noch ins Kino zu gehen, lohnt sich übrigens vorab ein Blick in die folgenden Artikel:
Lohnt sich das Sitzenbleiben bei "Terrifier 3"? Wir verraten euch, ob es eine Abspannszene gibt