Mein Konto
    Erfolgreicher als Stephen King und J.K. Rowling zusammen: Disney plant mehr Verfilmungen dieser Rekord-Autorin
    Sidney Schering
    Sidney Schering
    -Freier Autor und Kritiker
    Sein erster Kinofilm war Disneys „Aladdin“. Schon in der Grundschule las er Kino-Sachbücher und baute sich parallel dazu eine Film-Sammlung auf. Klar, dass er irgendwann hier landen musste.

    Ihre Geschichten begeistern seit Jahrzehnten, wurden viele Male adaptiert und dienten als Inspirationsquelle für unzählige Filme – so gäbe es ohne sie kein „Knives Out“. Jetzt plant 20th Century Studios mehrere neue Agatha-Christie-Verfilmungen.

    20th Century Studios

    Regisseur Kenneth Branagh inszenierte unter anderem den Marvel-Film „Thor“ sowie die Disney-Realverfilmung „Cinderella“. Doch es sieht aus, als hätte er mit einem ganz anderen Film überraschend hohen Einfluss auf die Zukunft des Disney-Konzerns gehabt – nämlich mit seinem prominent besetzten Krimi „Mord im Orient-Express“.

    Die unter anderem mit Johnny Depp, Penélope Cruz, Michelle Pfeiffer und Daisy Ridley aufwartende Romanverfilmung nahm bei einem Budget von 55 Millionen Dollar weltweit über 352 Millionen Dollar an den Kinokassen ein. Somit wurde sie zum Auftakt einer Trilogie, in der Regisseur und Hauptdarsteller Branagh als brillanter Detektiv Hercule Poirot um die Welt reist und knifflige Mordfälle löst.

    „Mord im Orient-Express“ stand damit auch am Anfang einer neuen Welle der Begeisterung für Krimis, die entweder auf den Geschichten der Poirot-Erfinderin Agatha Christie basieren oder von ihrem Schaffen inspiriert wurden. Und wie nun bekannt wurde, möchte der Disney-Konzern diese Welle weiter reiten.

    Gute Beziehungen führen zu vielen neuen Filmen

    Der Kinostart von „Mord im Orient-Express“ erfolgte im Herbst 2017, noch bevor öffentlich wurde, dass Disney Interesse daran hat, das für den Film verantwortliche, damals als 20th Century Fox bekannte Filmstudio zu erwerben. Die Fortsetzungen „Tod auf dem Nil“ und „A Haunting In Venice“ entstanden nach Eingliederung des Studios in den Disney-Konzern. Konstant war aber ein Name hinter den Kulissen:

    Studiomanager Steve Asbell, der seit 2012 bei 20th Century Fox als Ausführender Vizepräsident im Bereich Filmproduktion tätig war, und 2020 zum Präsidenten der nun als 20th Century Studios bekannten Disney-Tochter aufstieg. Im Laufe dieser Zeit standen Asbell und sein Kollegium wiederholt im Kontakt mit den Verantwortlichen für die Lizenzverwaltung des Agatha-Christie-Schaffens – und der ist offensichtlich ziemlich positiv verlaufen.

    „Wir haben eine sehr enge Beziehung zum [Agatha-Christie-]Nachlass“, verkündete 20th-Century-Studios-Präsident Asbell in einem Interview mit The Hollywood Reporter. Im selben Atemzug kündigte er an, daher noch viele Agatha-Christie-Verfilmungen in Angriff zu nehmen. „Wir machen ‚Und dann gabs keines mehr‘. Wir machen ‚Zeugin der Anklage‘. Und wir machen ‚Miss Marple‘. Es gibt noch einen Haufen weiterer Titel, an denen wir arbeiten“, so Asbell.

    Unter den nicht konkret genannten Projekten könnte sich auch ein neuer Fall für Branaghs Poirot befinden. „A Haunting In Venice“-Produzent James Prichard beteuerte schließlich noch im August vergangenen Jahres gegenüber Total Film: „Wenn Ken[neth Branagh] noch mehr machen will, und [Drehbuchautor] Michael [Green] noch mehr schreiben will, werden wir zweifelsfrei noch einen machen.“

    Agatha Christie: Die gefragteste Autorin der Literaturgeschichte

    Mit geschätzt über vier Milliarden verkauften Kopien ist Christie nicht nur die erfolgreichste Schriftstellerin aller Zeiten – sondern womöglich die erfolgreichste Person in der Geschichte der fiktionalen Literatur. Allein William Shakespeare bekommt von der britischen Zeitung The Times Absatzzahlen in derselben Liga zugeschrieben. Zum Vergleich: Stephen King brachte es laut der Deutschen Welle bis 2022 auf 400 Millionen verkaufte Exemplare, J.K. Rowling wurden bis 2023 indes 600 Millionen Buchverkäufe angerechnet (via Scholastic).

    Neben Poirot gehört Miss Marple zu Agatha Christies berühmtesten Schöpfungen: Die scharfsinnige Hobbydetektivin kam in zwölf Romanen sowie 20 Kurzgeschichten vor und wurde vor allem durch die vier Kinofilme mit Margaret Rutherford inklusive ikonischer Titelmelodie unsterblich – auch wenn sich die Filme einige Freiheiten nahmen.

    „Und dann gabs keines mehr“ gehört zwar keiner von Christies Reihen an, gilt dafür aber als der meistverkaufte Kriminalroman überhaupt: In dem wegweisenden Klassiker werden mehrere Personen in ein abgeschiedenes Anwesen auf einer Insel gelockt. Daraufhin beginnt dort eine unerklärliche Mordserie...

    Bei „Zeugin der Anklage“ handelt es sich wiederum sowohl um eine Kurzgeschichte als auch um ein Theaterstück der Rekordautorin. Billy Wilders Verfilmung des Stücks über die Gerichtsverhandlung eines vermeintlich simpel zu klärenden Mords ist zum Klassiker im Krimi- und Justizfilm-Genre aufgestiegen und legt die Messlatte für die kommende Neuverfilmung immens hoch. Die Wartezeit auf weitere Details lässt sich indes ideal mit Rian Johnsons „Knives Out“-Saga versüßen. Der nächsten Teil der starbespickten Christie-Hommagen nähert sich immerhin mit großen Schritten – und mit stattlichen Kosten:

    Fünfmal (!) so teuer wie die Vorgänger: So unfassbar viel soll "Knives Out 3" kosten
    facebook Tweet
    Ähnliche Nachrichten
    Das könnte dich auch interessieren
    Back to Top