Auf den ersten Blick will es nicht so richtig zusammenpassen: Indie-Darling Greta Gerwig dreht einen Fantasy-Blockbuster für einen Streamingdienst. Aber das dachte man damals auch bei der Spielzeug-Adaption „Barbie“, und Gerwig lieferte mit ihrer Plastikwelt-Satire einen der größten Erfolge der jüngeren Kinogeschichte ab. Wird die Filmemacherin nun also auch dem „Die Chroniken von Narnia“-Franchise den nötigen neuen Schliff verpassen, den es braucht, nachdem die bisherige „Narnia“-Reihe im Kino ziemlich versandete?
Ein gigantisches Budget für ihre Vision wird man ihr jedenfalls zur Verfügung stellen. Das geht aus einem Bericht von Bloomberg hervor, die einen Blick auf die neue Spielfilm-Strategie von Netflix werfen, die da lautet: weniger Originalfilme für weniger Geld – mit einigen Ausnahmen. Und zu diesen gehört auch „Die Chroniken von Narnia“.
So teuer wie "Red Notice" mit Dwayne Johnson
Laut Bloomberg soll „Die Chroniken von Narnia“ ein Budget jenseits der 200-Millionen-Dollar-Marke bekommen. Damit gehört das Projekt zu den teuersten Netflix-Produktionen aller Zeiten, auch wenn es (noch) weit hinter den kolportierten 320 Millionen US-Dollar liegt, die der Streamingdienst für das Sci-Fi-Abenteuer „The Electric State“ der Russo-Brüder (Start: 14. März 2025) ausgegeben hat.
Doch bis dahin bewegten sich die teuersten Filme tatsächlich in dem 200-Millionen-Bereich, darunter „Red Notice“ mit Dwayne Johnson und „The Gray Man“ mit Ryan Gosling, der übrigens auch schon von den Brüdern Joe und Anthony Russo („Avengers 4“) gedreht wurde.
Mehr Qualität und weniger teure Blockbuster
Wie Bloomberg berichtet, plant man bei Netflix zwar weiterhin rund 25 bis 30 eigene Filme pro Jahr, wobei man laut Netflix’ Filme-Boss Dan Lin mehr Wert auf Qualität legen und die Projekte wesentlich bewusster auswählen wolle. Kostenintensive Blockbuster wolle man dabei nur noch rund einmal pro Quartal veröffentlichen, also Filme in der Größenordnung von „Beverly Hills Cop: Axel F“ und „Rebel Moon“. Hierfür seien laut Bloomberg rund 120 bis 150 Millionen Dollar Budget pro Film geplant, mit Luft nach oben, wenn es bei einem der Titel angemessen erscheine.
Angemessen erscheint es also wohl bei „Die Chroniken von Narnia“, was anhand der Popularität der Buchvorlage C. S. Lewis, dem Erfolgs-Potenzial des Stoffs dank der nicht abebben wollenden Beliebtheit von Fantasy-Themen und Greta Gerwig als großem Namen auf dem Regiestuhl wenig überrascht. Unklar ist in dem Bericht allerdings, ob das Budget von über 200 Millionen Dollar für einen „Narnia“-Film gedacht ist, oder ob es gleich die zwei Teile, die aktuell wohl in Planung sind, abdecken soll.
Greta Gerwig wünscht sich Kinostart für "Narnia"
Zwischen Gerwig und Netflix soll es in einem Punkt aber weiterhin Uneinigkeit geben. Während sich die Regisseurin einen Kinostart von „Die Chroniken von Narnia“ wünscht, bevor der Film ins Streaming-Abo kommt, ist davon auszugehen, dass Netflix-Chef Ted Sarandos an der altbekannten Strategie festhält. Hauseigene Filme – außer wenn man auf eine Oscar-Nominierung schielt, die zumindest eine kurze Kino-Auswertung nötig macht – werden exklusiv auf dem Streamingdienst veröffentlicht. Wer dann mitreden will, muss abonnieren.
So richtig ins Rollen gekommen ist die Arbeit an „Die Chroniken von Narnia“ noch nicht, weshalb sich bislang auch kaum ein Starttermin vorhersagen lässt. Noch warten wir zum Beispiel überhaupt auf die Bekanntgabe des Casts, nachdem sich die Info, „Argylle“-Star Louis Partridge sei als erster Darsteller engagiert worden, als Falschmeldung herausstellte.
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