Manch ein Stephen-King-Fan, der Nachrichten über den Autor solch berühmter Werke wie „Shining“, „ES“ und „Friedhof der Kuscheltiere“ verfolgt, wird sich vielleicht erinnern: Ziemlich gruselig findet King auf jeden Fall den Found-Footage-Horror „Blair Witch Project“. Diesen konnte er sogar nicht einmal zu Ende schauen, und das will schon was heißen. Der gruseligste Horrorfilm aller Zeiten ist er für Stephen King aber dennoch nicht – oder zumindest nur eingeschränkt.
Welche Filme dem Star-Autor wirklich Angst machen, darüber sprach Stephen King nun nämlich mit dem Magazin Variety. Und machte dabei eine interessante Einschränkung, bevor er seine Wahl des „gruseligsten Horrorfilms aller Zeiten“ traf: Was gruselig sei, hänge auch vom Alter des Zuschauers oder der Zuschauerin ab.
Selbst für Stephen King ist es keine leichte Entscheidung
So sei für Stephen King mit 16 Jahren „Bis das Blut gefriert“ (Originaltitel: „The Haunting“) von Robert Wise der angsteinflößendste Film gewesen. Für ihn als Erwachsenen sei es dann tatsächlich „The Blair Witch Project“, wegen des „sich aufbauendem Gefühl von Unheil und den wirklich schrecklichen letzten 35 Sekunden“. Doch insgesamt falle seine Wahl dann doch auf einen anderen Film, den er Variety für deren Artikel „Die 100 besten Horrorfilme aller Zeiten“ als seine ganz persönliche Nummer 1 mitgeben wolle:
Für Stephen King ist der gruseligste Horrorfilm aller Zeiten „Die Nacht der lebenden Toten“, George A. Romeros Low-Budget-Meisterwerk, das wir in der FILMSTARTS-Kritik mit der Bestwertung von 5 Sternen ausgezeichnet haben. Übrigens sind auch unsere Leser*innen große Fans des Films – mit einer Community-Durchschnittswertung von 4,185 von 5 Sternen ist „The Night of the Living Dead“, wie der Film im Original heißt, der bestbewertete Zombie-Film auf FILMSTARTS.
4,18 von 5 Sternen! Das ist der beste Zombiefilm aller Zeiten – laut den deutschen ZuschauernDoch zurück zu Stephen King. Der lieferte zu seiner Wahl nämlich auch eine Begründung ab, erinnert sich dabei vor allem an den Schrecken in der Szene, in der Barbra (Judith O'Dea) nach dem Angriff der Zombies auf dem Friedhof mit dem Auto zu entkommen versucht, während einer der Untoten versucht, in den Wagen zu gelangen: „[…] und der Zuschauer begreift, dass er nicht aufhören wird. Es ist ein Moment puren atavistischen Terrors.“
„Am Ende überlebt niemand. Dieser Film mag über die Jahre seine elementare Kraft eingebüßt haben – ist fast sogar ein Midnite-Madness-Witz geworden, wie ‚Rocky Horror‘ – aber ich erinnere mich immer noch an das hilflose Grauen, das ich gefühlt habe, als ich ihn zum ersten Mal sah“, so der Autor weiter.
"Die Nacht der lebenden Toten" und "Blair Witch Project" haben Gemeinsamkeiten
Und zum Schluss stellt er dann sogar doch noch eine Gemeinsamkeit mit „Blair Witch Project“ fest, dem anderen Schreckenswerk, das King einfach nicht loslassen will: „Und jetzt, wo ich darüber nachdenke, gibt es eine echte Ähnlichkeit zu ‚Blair Witch‘, beide kommen mit minimaler oder keiner Musik aus, in beiden spielen unbekannte Schauspieler mit […], beide haben Low-Tech-Spezialeffekte. Sie funktionieren nicht trotz dieser Dinge, sondern wegen ihnen.“
Die Werke von Stephen King selbst sind natürlich auch ganz schön gruselig – und werden am laufenden Band verfilmt. Welche neueste King-Serien-Adaption bereits 2025 bei einem Streamingdienst an den Start geht, erfahrt ihr hier:
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