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    "Ein Western wie kein anderer": Martin Scorsese bewundert diesen "visuell atemberaubenden" Film einer Hollywood-Ikone
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Mit „Der Besessene“ brachte eine der größten Schauspiel-Legenden Hollywoods ihre einzige Regiearbeit in die Kinos. Martin Scorsese zählt zu den größten Bewunderern des Films.

    Mit seinem bis dato letzten Film „Killers Of The Flower Moon“ hat er ihn zwar gestreift, einen reinen Western hat Martin Scorsese aber noch nicht gedreht. Trotzdem hat ihn das uramerikanische Genre enorm geprägt: So gerät er regelrecht ins Schwärmen, wenn es um ein Meisterwerk mit John Wayne geht, das ihn und Regie-Kollegen wie Steven Spielberg „enorm beeinflusst“ habe.

    Und „Der schwarze Falke“ ist bei Weitem nicht der einzige Western, den Scorsese bewundert: Auf der (langen) Liste mit seinen Lieblingsfilmen befinden sich auch Klassiker wie „Spiel mir das Lied vom Tod“, „Duell in der Sonne“, „Johnny Guitar“ oder „Sacramento“ – genau wie ein Film, der bis heute immer wieder übersehen wird, obwohl es sich bei ihm um die einzige Regiearbeit einer der größten Schauspiel-Legenden überhaupt handelt: Marlon Brando.

    Die Rede ist von „Der Besessene“, den der zweifache Oscarpreisträger („Die Faust im Nacken“, „Der Pate“) im Jahr 1961 in die Kinos brachte. Brando selbst spielt darin den Banditen Rio, der nach einem Banküberfall von seinem Komplizen Longworth (Karl Malden) im Stich gelassen wird. Er kommt hinter Gitter, bis ihm nach fünf Jahren die Flucht gelingt. Sein einziges Ziel – Rache an Longworth zu üben – wird allerdings dadurch erschwert, dass sein ehemaliger Partner mittlerweile Sheriff im kalifornischen Monterey ist...

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    Wie so oft, wenn der für seine Launen berüchtigte Brando in ein Projekt involviert war, ging auch bei „Der Besessene“ nicht annähernd alles glatt. So bekam er seinen Regieposten nur, weil er sich mit Stanley Kubrick überworfen hatte, der den Western ursprünglich inszenieren sollte. Eine Vielzahl von Drehbuchversionen musste verworfen werden, bis das finale Skript stand – und die Produzenten sahen sich schließlich dazu gezwungen, die von Brando präferierte, mehr als dreistündige Schnittfassung um rund 60 Minuten zu kürzen.

    An den Kinokassen fand „One-Eyed Jacks“, so der Originaltitel, keinen großen Anklang. Die Kritiker*innen zeigten sich jedoch mehrheitlich beeindruckt von dem Werk, dessen Kameramann Charles Lang für einen Oscar nominiert wurde. Und auch Martin Scorsese zählt zu den großen Fans des Films. Über seine Filmstiftung veranlasste er eine aufwändige Restauration von „Der Besessene“, den er bei einer Vorführung auf dem New York Film Festival als „anders [...] als alle anderen Western“ bezeichnete.

    „Es ist visuell atemberaubend, was er gemacht hat“, fuhr Scorsese fort (via Taste of Cinema). „Die Intensität und die Energie der Schauspieler brachen einfach aus allen Rändern der Leinwand heraus. Es war eine Art Kreuzung zwischen dem alten Produktionsstil und den neuen Stilen, die in den 60er Jahren aufkamen.“

    Ähnlich angetan zeigt sich Scorsese übrigens von einem Horrorfilm aus den 90er Jahren, der hierzulande nahezu völlig unbekannt ist. Mehr dazu erfahrt ihr im folgenden Artikel:

    "Er wird euch lange verfolgen": Diesen viel zu unbekannten Horrorfilm hält Martin Scorsese für ein Meisterwerk

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