Trotz Sommerwetter und Europameisterschaft ins Kino? Für echte Kino-Liebhaber*innen stellt sich diese Frage gar nicht. Und warum auch – schließlich gibt es auch an diesem Donnerstag wieder einige spannende Neustarts, die ihr euch gut und gerne auf der großen Leinwand geben könnt. Darunter beispielsweise den Spinnen-Horror „Sting“ (FILMSTARTS-Wertung 3,5 von 5 Sternen) oder das Palliativ-Drama „Ivo“ (FILMSTARTS-Wertung 2,5 von 5 Sternen).
Alle „Sons Of Anarchy“ und „Easy Rider“-Fans werden in dieser Woche jedoch nicht um Jeff Nichols „The Bikeriders“ herumkommen. Im Outsider-Drama geht es um die Geschichte der fiktiven Motorradgang Vandals, deren Club im Amerika der 60er-Jahre aufblüht. Anhand von Zeitzeugenaussagen wird die Geschichte dieser Biker-Gemeinschaft erzählt – vom kometenhaften Aufstieg über den langsamen Zerfall.
"The Bikeriders": Intensives Gang-Drama
Allen, die hier ein reines Action-Spektakel, Verfolgungsjagden auf Motorrädern und stetige Machtkämpfe erwarten, denen sei gesagt, dass es diese zwar auch in „The Bikeriders“ gibt, diese jedoch eine untergeordnete Rolle einnehmen. Die Gewaltausbrüche zwischen den Mitgliedern oder Auseinandersetzungen mit feindlichen Gangs sind kurz – dafür aber schmerzhaft intensiv.
Regisseur Jeff Nichols versteht sich hier eher als Chronograf eines untergehenden Amerikas. Die Leichtigkeit und das idealistische Rebellentum der 60er-Jahre weichen einem neuen Zeitgeist. Eine junge Generation von Gangmitgliedern strebt nach Macht und Ruhm – und auch die Kriegsheimkehrer aus Vietnam bringen noch einmal eine neue Dynamik in den Club (und natürlich auch in die amerikanische Gesellschaft).
Bis in die kleinste Rolle fantastisch besetzt
Mit Tom Hardy („Venom“), Jodie Comer („The End We Start From“), Michael Shannon („Man of Steel“) und „The Walking Dead“-Star Norman Reedus ist „The Bideriders“ zudem noch durchgehend gut besetzt. FILMSTARTS-Autor Kamil Moll zeigt sich in seiner 4-Sterne-Kritik dabei insbesondere beeindruckt von Austin Butler, der mal wieder eine umwerfende Leistung abliefert:
„Und dann ist da Benny, Kathys Boyfriend – gespielt von Austin Butler, der nach dem Biopic ‚Elvis‘ ein weiteres Mal den modernen Gewährsmann gibt für ikonische Stellvertreter aus den Anfangstagen jugendlicher Subkulturen. Butler verkörpert Benny als juvenil schweigsamen Taugenichts, aus dessen introvertierter Schönheit und körperlicher Präsenz der Film einen unmittelbaren, eigenen Reiz zieht, wie es selten geworden ist im Gegenwartskino.“
Wer mit Biker-Romantik etwas anfangen kann, der sollte dieses Highlight auf der großen Leinwand nicht verpassen. Wer nicht auf Motorräder, sondern auf heiße Schlitten steht, der freut sich sicherlich auf das große „Fast & Furious“-Finale. Inzwischen hat Vin Diesel höchstselbst auch ein erstes Bild zu „Fast & Furious 11“ geteilt hat. Wer mehr dazu lesen möchte, wird hier fündig:
Vin Diesel veröffentlicht erstes Bild zu "Fast & Furious 11" und verspricht große Änderung für das Action-Finale