Manchmal kommt ein Film daher, der einen nachhaltig beeindruckt – "Arrival" von Denis Villeneuve ist so einer. Als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe, war ich sofort in die dichte, fast greifbare Atmosphäre hineingezogen, die Villeneuve zusammen mit dem Komponisten Jóhann Jóhannsson erschaffen hat. Die Musik ist hypnotisch und trägt entscheidend dazu bei, diese Mischung aus Faszination und Beklemmung zu erzeugen, die den Film von Anfang bis Ende durchzieht.
Amy Adams in der Hauptrolle als Linguistin Dr. Louise Banks liefert eine Leistung ab, die gleichzeitig sensibel und kraftvoll ist. Man nimmt ihr jede Emotion ab, jede Unsicherheit und jedes Stück Entschlossenheit. Neben ihr brilliert Jeremy Renner als Ian Donnelly, der den wissenschaftlichen Aspekt der Geschichte glaubhaft verkörpert, ohne dabei ins Klischee zu rutschen. Die Chemie zwischen den beiden funktioniert und gibt der ohnehin schon intensiven Geschichte noch mehr Tiefe.
Natürlich gibt es hier und da ein paar Logiklücken, vor allem wenn man anfängt, über die Zeitreise-Aspekte nachzudenken. Aber ganz ehrlich, das ist etwas, das man in Kauf nimmt.
Die filmische Umsetzung – vom Kameramann Bradford Young über den Schnitt von Joe Walker bis hin zur meisterhaften Inszenierung von Villeneuve – zieht einen so in den Bann, dass man diese kleinen Schwächen einfach verzeiht. Die Kameraarbeit ist fantastisch: Die Art und Weise, wie die gigantischen Raumschiffe gezeigt werden, lässt einen fast den Atem anhalten. Jedes Bild ist durchdacht und trägt zur Atmosphäre bei, ohne sich in visuellen Spielereien zu verlieren.
Was "Arrival" für mich zu einem modernen Sci-Fi-Klassiker macht, ist die Tiefe der Geschichte, die über das übliche „Mensch trifft Alien“-Thema hinausgeht. Es geht um Kommunikation, um das Verständnis des Anderen und letztlich um die Frage, wie wir mit der Zeit selbst umgehen. Diese Themen sind klug und vielschichtig umgesetzt, ohne den Zuschauer mit zu viel Exposition zu erschlagen.
Am Ende bleibt "Arrival" nicht nur ein beeindruckender Film, sondern auch ein emotionales Erlebnis, das nachwirkt. Die Kombination aus brillanter Regie, starker schauspielerischer Leistung und einer atmosphärischen Inszenierung hebt ihn weit über das hinaus, was man von einem Science-Fiction-Film erwartet. Trotz kleinerer Schwächen verdient "Arrival" für mich 4,5 von 5 Sternen – ein Film, der sich seinen Platz unter den besten modernen Sci-Fi-Filmen redlich verdient hat.