Sie gilt als undurchschaubar, mysteriös und erotisch. Mit diesen Kriterien eignete sich Eva Green bestens für einen Auftritt als Bond-Girl. Und siehe da: In Martin Campbells Bond-Reboot „James Bond 007 - Casino Royale“ spielte sie als Vesper Lynd ein spannendes Spiel mit dem neuen 007 Daniel Craig. Während bei vielen Gespielinnen des berühmtesten britischen Geheimdienstagenten die große Post-Bond Karriere ausblieb, ist Green, die in „Casino Royale“ einen wesentlich selbstbewussteren Frauentyp darstellen durfte als es in früheren Ian-Fleming-Verfilmungen üblich war, seitdem gut im Geschäft.
Ein neuer Tango in Paris
Eva Gaëlle Green und ihre Zwillingsschwester Joy sind die Töchter der französischen Schauspielerin und Kinderbuchautorin Marlène Jobert und des schwedischen Zahnarztes Walter Green. Sie wuchsen in Paris auf. Mit 17 ging Eva Green für ein Jahr in die USA, um ihr Englisch zu verbessern. Danach studierte sie Schauspiel und Regie an renommierten Schulen in Paris, London und New York. Daraufhin kehrte die junge Frau in die französische Hauptstadt zurück und konnte an verschiedenen Theatern erste Erfolge als Schauspielerin feiern. Nach eigener Aussage sehnte sich Green aber bald nach den ersten Filmrollen. Regiestar Bernardo Bertolucci sollte ihr 2003 in „Die Träumer“ die erste Bewährungschance auf der großen Leinwand geben. In seinem erotischen Dreiecksspiel zu Zeiten der Pariser Studentenunruhen 1968 provozierte der Altmeister mit freizügigen Sexszenen, die Green schlagartig auch einem größeren Publikum bekannt machen sollten.
Von Paris nach Hollywood
Ein Jahr nach dem „Träumer“-Aufreger übernahm Eva Green an der Seite von Romain Duris eine züchtigere Nebenrolle in dem actionreichen Kostümspektakel „Arsène Lupin“. Schließlich lockte Hollywood. In Ridley Scotts Historienfilm „Königreich der Himmel“ spielte Green 2005 die große Liebe des Kreuzritters Balian de Ibelin alias Orlando Bloom. Ihren bis dato größten Erfolg konnte Green, die nebenbei auch als Werbefigur reüssierte, dann 2006 mit dem Bond-Abenteuer „Casino Royale“ feiern. Für ihre Darbietung erhielt sie den Orange Rising Star-Award der BAFTA und den Empire Award in der Kategorie Best Female Newcomer. Nach diesem großen Erfolg blieb Green ihrem Image als mysteriöse Femme Fatale zunächst treu und spielte im Fantasy-Film „Der Goldene Kompass“ – erneut an der Seite von Daniel Craig – die Hexe Serafina Pekkala.
Auf der Suche nach neuen Herausforderungen
Nach ihren Auftritten in Blockbuster-Produktionen konzentrierte sich Eva Green eine Weile auf kleinere Projekte. In der ambitionierten britischen Science-Fiction-Utopie „Franklyn“ agierte die begeisterte Kunstsammlerin 2008 an der Seite von Ryan Phillippe, für das kontrovers diskutierte Inzest-Drama „Womb“ übernahm sie die Rolle der psychisch kranken Rebecca, die ein geklontes Kind auf die Welt bringt. Ihr Faible für Fantasy und historische Stoffe hat Green aber nicht verloren. Für die opulente TV-Miniserie „Camelot“, einer Neuverfilmung der Artus-Sage, hat sie 2011 die Rolle der durchtriebenen Morgan übernommen. 2012 wird Green auch wieder auf der großen Leinwand erwartet. Als Hexe Angelique macht Green unter der Regie von Tim Burton dem von Johnny Depp gespielten Vampir Barnabas Collins das Leben schwer.