Greg Kinnear glänzte bereits in Familiendramen, romantischen Komödien, Kriegsfilmen, Krimikomödien und Horrorfilmen - zu den Hollywood-Größen darf sich der gebürtige US-Amerikaner aber bisher trotzdem nicht zählen. Kein Wunder, agierte Kinnear doch meist im Schatten großer Stars wie Jack Nicholson, Harrison Ford, Tom Hanks und Pierce Brosnan. Trotzdem ist es dem ehemaligen Fernsehmoderator gelungen, mit beeindruckenden Leistungen von sich reden zu machen.
Ein Diplomatensohn beim Fernsehen
Gregory B. Kinnear wurde am 17. Juni 1963 in Logansport, Indiana als Sohn eines Diplomaten geboren. Mit seinem Vaters war Kinnear als Kind viel auf Reisen, lebte mit seiner Familie für kurze Zeit im Libanon und besuchte in Athen die „American Community School“. Dort engagierte er sich unter anderem als Moderator beim Schulradio. Das Hobby bereitete ihm so viel Spaß, dass er nach dem Schulabschluss und der Rückkehr in die USA ein journalistisches Studium mit einem Fokus auf Radio und Fernsehen an der Universität in Arizona aufnahm. Direkt nach dem Abschluss gelang ihm der Sprung zum Fernsehen, wo er in den folgenden Jahren eine Game-Show sowie einige Talk-Shows moderierte. Auf diese Weise verschaffte sich Kinnear schnell einen Namen im Showbusiness.
Besser geht's nicht
1994 nahm Kinnear vom Beruf des Moderators Abstand und versuchte es als Schauspieler. Seine erste Filmrolle übernahm er im Remake des Billy Wilder-Klassikers „Sabrina“. In dem von Filmlegende Sydney Pollack inszenierten Film spielte Kinnear den Filmbruder von Harrison Ford. Nach einigen kleineren Engagements ergatterte der Schauspieler 1997 schließlich die Rolle des homosexuellen Künstlers Simon Bishop in James L. Brooks preisgekrönter Komödie „Besser geht's nicht“, für die er eine Oscar-Nominierung als bester Nebendarsteller erhielt. Mit einem Award ausgezeichnet wurden jedoch nur die beiden Filmpartner Jack Nicholson und Helen Hunt. Aber auch wenn Kinnear den Preis nicht gewinnen konnte, war er von nun an eine feste Größe im Hollywoodgeschäft und wirkte in den darauffolgenden Jahren als Nebendarsteller in Erfolgsfilmen wie „E-Mail für dich“ neben Meg Ryan und Tom Hanks, dem Mysterythriller „The Gift“ von Kultregisseur Sam Raimi und dem Kriegsdrama „Wir waren Helden“ mit.
Karriere im Sonnenschein
Kinnear lässt sich nicht auf eine Rolle abonnieren: Nachdem er in der Komödie „Unzertrennlich“ als siamesischer Zwilling Walt für die Farrelly-Brüder vor der Kamera stand, drehte er den Horrorfilm „Godsend“ an der Seite von Robert De Niro ab, in dem er einen um seinen verunglückten Sohn trauernden Vater mimte, der zu drastischen Methoden greift, um seinen Sohn ins Leben zurückzuholen. Den größten Triumph seit „Besser geht’s nicht“ feierte Kinnear dann 2006, als er im Indie-Hit „Little Miss Sunshine“ das Oberhaupt einer exzentrischen Familie spielte und nicht unerheblich am Erfolg der kleinen Produktion beteiligt war.
Kinnear als TV- Kennedy
Kinnear ruhte sich nicht lange auf seinen Lorbeeren aus und bastelte weiter an seiner Karriere: Gemeinsam mit Morgan Freeman drehte er das romantische Drama „Zauber der Liebe“, neben dem britischen Kultkomiker Ricky Gervais verkörperte er die Hauptrolle in der Komödie „Wen die Geister lieben“. Nach den beiden eher beschwingten suchte Kinnear 2010 nach einer Herausforderung und fand sie im Politthriller „Green Zone“ von Paul Greengrass, in dem er einen ranghohen Mitarbeiter des amerikanischen Verteidigungsministeriums im Irak spielte. Ein Jahr später zog es Kinnear dann zurück zum Fernsehen: In der viel gelobten Miniserie „The Kennedys“ gab er den tragisch erschossenen US-Präsidenten. 2011 bewegte sich der Darsteller dann wieder routiniert im Komödien-Metier und trat neben Sarah Jessica Parker und Pierce Brosnan in der Romanverfilmung „Der ganz normale Wahnsinn - Working Mum“ als arbeitsloser Architekten und Hausmann auf.
Kinnear ist seit 1999 mit Helen Labdon verheiratet und hat drei Töchter.