Wenn in der Nacht vom 24. auf den 25. Februar 2019 in Los Angeles die Oscars verliehen werden, wird natürlich jeder Zuschauer seinem Lieblingsfilm oder Lieblingsfilmemacher die Daumen drücken, aber wer in Deutschland zuschaut, hat nun vielleicht noch mehr Gründe zum Mitfiebern. Denn Florian Henckel von Donnersmarcks deutsches Thriller-Drama „Werk ohne Autor“ wurde just nominiert und das nicht nur ein-, sondern gleich zweimal.
Denn neben der erhofften Nominierung in der Kategorie Bester fremdsprachiger Film wurde „Never Look Away“ – so der internationale Titel des Films – recht überraschend auch in der Kategorie Beste Kamera nominiert. Hier kann sich also Kameramann Caleb Deschanel Hoffnungen auf einen Goldjungen machen.
Außerdem befindet sich noch eine deutsche Ko-Produktion unter den Nominierten für die Oscars 2019: Mit „Of Fathers And Sons - Die Kinder des Kalifats“ des syrischen Regisseurs Talal Derki geht eine deutsch-syrisch-libanesisch-katarische Produktion in der Kategorie Bester Dokumentarfilm ins Rennen. Die Doku startet am 21. März 2019 in den deutschen Kinos.
"Werk ohne Autor": Wer ist Caleb Deschanel?
Der US-amerikanische Regisseur und Kameramann Caleb Deschanel hat zwar noch keinen Oscar im Schrank stehen, wurde für seine Kameraarbeit jedoch bereits sechsmal nominiert: Für „Der Stoff aus dem die Helden sind“ (Nominierung 1984), „Der Unbeugsame“ (1985), „Amy und die Wildgänse“ (1997), „Der Patriot“ (2001), „Die Passion Christi“ (2005) und nun „Werk ohne Autor“ (2019). Als Regisseur ist er weniger umtriebig, inszenierte unter anderem Folgen von „Twin Peaks“ und „Law & Order“.
Um den Oscar für die Beste Kamera 2019 konkurriert er dann mit:
- Łukasz Żal – „Cold War”
- Robbie Ryan – „The Favourite”
- Alfonso Cuarón – „Roma”
- Matthew Libatique – „A Star Is Born”
Im Rennen um den Oscar für den Besten nicht-englischsprachigen Film sieht die Konkurrenz für „Werk ohne Autor“ folgendermaßen aus:
- „Roma“ (Mexiko)
- „Cold War“ (Polen)
- „Shoplifters“ (Japan)
- „Capernaum“ (Libanon)
Deutschland bei den Oscars
Für den deutschen Regisseur Florian Henckel von Donnersmarck könnte es bereits der zweite Oscargewinn werden, denn 2007 holte schon sein Stasi-Drama „Das Leben der Anderen“ den Goldjungen als Bester fremdsprachiger Film. Damit ist er einer der bislang erst drei deutschen Filme, die den Preis in dieser Kategorie gewonnen haben – die anderen beiden sind „Die Blechtrommel“ (1980) und „Nirgendwo in Afrika“ (2003). Zuletzt schaffte es Deutschland 2017 mit „Toni Erdmann“ auf die Nominiertenliste.
Hier findet ihr die Übersicht über alle Nominierten:
Oscars 2019: Alle Nominierten in der Übersicht