Komponist Wiktor (Tomasz Kot) und seine Kollegin Irena (Agata Kulesza) reisen im Jahr 1949, zur Zeit des polnischen Wiederaufbaus, mit ihrem Tonbandgerät durch die Bergdörfer ihres Landes, um dort nach versteckten Gesangstalenten zu suchen. Die geeigneten Kandidaten laden sie in ein halb verfallenes herrschaftliches Anwesen ein, unter ihnen befindet sich auch die rebellische Zula (Joanna Kulig), in die sich Wiktor verliebt. Bald steht Zula im Mittelpunkt eines von Wiktor gegründeten Ensembles, mit dem er Kunst und Kultur seines Landes wieder auf Vordermann bringen will. Doch als die Truppe mehr und mehr für politische Ziele eingespannt wird, reicht es Wiktor und er nutzt einen Auftritt in Ostberlin für die Flucht. Doch Zula, die eigentlich mit ihm fliehen wollte, erscheint nicht wie vereinbart und so treffen sich die beiden erst viele Jahre später in Paris wieder…
Nachdem sein reduziertes Schwarz-Weiß-Drama „Ida“, in dem eine angehende Nonne im Polen der 1960er Jahre mit einem dunklen Geheimnis in ihrer Familie konfrontiert wird, 2014 mit dem Oscar für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet wurde, ist nun auch Pawel Pawlikowskis im Wettbewerb von Cannes uraufgeführtes Noir-Drama „Cold War - Der Breitengrad der Liebe“ formal ähnlich streng ausgefallen. Die ersten 20 Minuten des erneut in einem wunderschön-unterkühlten Schwarz-Weiß und im einengenden 1:1.37-Bildformat gedrehten Films dürften aber vor allem Zuschauer zu schätzen wissen, die sich nicht nur in der cineastischen Hochkultur, sondern zumindest auch ein wenig im Trash-TV auskennen. Denn wenn der Komponist Wiktor (Tomasz Kot) und seine Kollegin Irena (Agata Kulesza) im Jahr 1949 mit ihrem Tonbandgerät polnische Bergdörfer abklappern, um dem sozialistischen Geist folgend unter den ei
Ein für mich viel zu langes Drama (und ich habe eigentlich nichts gegen lange Dramen), das den hohen Erwartungen leider in keinster Weise gerecht wurde.
Kinobengel
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4,5
Veröffentlicht am 28. November 2018
Pawel Pawlikowski hat mit „Ida“ Aufmerksamkeit erregt. Sein aktueller Film „Cold War - Der Breitengrad der Liebe“ spielt ab 1949 bis Mitte der 1960er.
Wiktor (Tomasz Kot) und Irena (Agata Kulesza) bauen ein Ensemble auf, um mit Volksmusik polnische Kultur zu verbreiten. Unter den Talenten befindet sich die selbstbewusste Zula (Joanna Kulig). Sie und Wiktor werden ein Liebespaar. Politische Umstände und eigene Überzeugungen treiben die ...
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FILMGENUSS
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3,0
Veröffentlicht am 15. Mai 2019
KEIN KRAUT GEGEN LIEBE
Unterwegs im Nachkriegs-Polen, natürlich in Schwarzweiß. Erinnerungen an Schindlers Liste werden wach, aber das legt sich bald. Viel mehr ist nun Andrej Tarkowskij am Zug. Die Bilder aus der Provinz sind karg und authentisch, irgendwie auch entrückt. In dieser folkloristischen Wildnis bemüht sich Komponist Wiktor, altes Liedgut zu entlocken, direkt vorort, sowohl von den Alten als auch von den Jungen. Entdeckt ...
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beco
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4,0
Veröffentlicht am 28. November 2018
Ein schöner, trauriger Film, der eine polnische Liebesgeschichte authentisch, aber immer ohne Rührseligkeit erzählt. Eine besonders schöne Charakterisierung gelingt dem Film, als Zula von Wiktor gefragt wird, was es mit ihrem Gefängnisaufenthalt auf sich hat. Sie antwortet: „Mein Vater hat mich mit meiner Mutter verwechselt. Also habe ich ihn mit einem Messer über den Irrtum aufgeklärt.“ sehenswert