Die bedeutendste Filmnacht des Jahres ist zu Ende. Die 91. Academy Awards versprachen schon vorab das spannendste Oscarrennen aller Zeiten und genau das wurde es letzten Endes auch, denn die eine oder andere faustdicke Überraschung gab es durchaus. Olivia Colman schnappte der zum mittlerweile siebten Mal nominierten Glenn Close den Oscar für die beste Hauptdarstellerin gerade noch vor der Nase weg und bescherte Yorgos Lanthimos’ Historiengroteske „The Favourite“ damit den einzigen Oscar – bei ganzen zehn Nominierungen! Alfonso Cuaróns „Roma“, der in ebenso vielen Kategorien ins Rennen ging, wurde immerhin mit drei Goldjungen prämiert – für den besten fremdsprachigen Film und die beste Kamera, zudem wurde Cuarón nach „Gravity“ zum zweiten Mal in seiner Karriere auch als Bester Regisseur ausgezeichnet.
Für Marvel und Disney hat die gigantische Oscar-Kampagne zu „Black Panther“ Früchte getragen. Das Superhelden-Epos war für sieben Oscars nominiert und heimste letztlich drei davon ein. Mehr als jeder andere Superheldenfilm zuvor erhielt. Zum Besten Film wurde trotz N-Wort-Skandal ein wenig überraschend Peter Farrellys Feel-Good-Film „Green Book“ mit Viggo Mortensen und Mahershala Ali gekürt (Letzterer wurde auch als bester Nebendarsteller ausgezeichnet). Adam McKays „Vice“, Spike Lees „BlacKkKlansman“ sowie Damien Chazelles Armstrong-Biopic „Aufbruch zum Mond“ wurden ebenfalls mit je einem Oscar geehrt.
Außerdem wurde zum ersten Mal seit sechs Jahren kein Disney-Abenteuer als bester Animationsfilm prämiert, sondern das originelle Helden-Abenteuer „Spider-Man: Into a Spider-Verse“, das zuvor auch schon bei den Golden Globes ausgezeichnet und seiner Favoritenrolle letztlich gerecht wurde. Ganz leer geht Disney – neben den Marvel-Oscars – allerdings nicht aus. „Bao“ erhielt den Oscar für den Besten animierten Kurzfilm.
Die Kandidaten aus Deutschland gehen hingegen mit leeren Händen nach Hause: Sowohl „Werk ohne Autor“, der für den besten fremdsprachigen Film als auch für die beste Kamera nominiert war, als auch die Dokumentation „Of Fathers And Sons - die Kinder des Kalifats“ hatten kein Glück.
Hier seht ihr alle Oscar-Gewinner der letzten Nacht im Überblick:
Bester Film
- „A Star Is Born“
- „Black Panther“
- „BlacKkKlansman“
- „Bohemian Rhapsody“
- „The Favourite“
„Green Book“ - Gewinner
- „Roma“
- „Vice“
Beste Regie
- Adam McKay („Vice“)
Alfonso Cuarón („Roma“) - Gewinner
- Pawel Pawlikowski („Cold War“)
- Spike Lee („BlacKkKlansman“)
- Yorgos Lanthimos („The Favourite“)
Bester Hauptdarsteller
- Bradley Cooper („A Star Is Born“)
- Christian Bale („Vice“)
- Rami Malek („Bohemian Rhapsody“) - Gewinner
- Viggo Mortensen („Green Book“)
- Willem Dafoe („At Eternity’s Gate“)
Beste Hauptdarstellerin
- Glenn Close („Die Frau des Nobelpreisträgers”)
- Lady Gaga („A Star Is Born”)
- Melissa McCarthy („Can You Ever Forgive Me?”)
Olivia Colman („The Favourite”) - Gewinner
- Yalitza Aparicio („Roma”)
Bester Nebendarsteller
- Adam Driver („BlacKkKlansman“)
Mahershala Ali („Green Book“) - Gewinner
- Richard E. Grant („Can You Ever Forgive Me?“)
- Sam Elliott („A Star Is Born“)
- Sam Rockwell („Vice“)
Beste Nebendarstellerin
- Amy Adams („Vice“)
- Emma Stone („The Favourite“)
- Marina de Tavira („Roma“)
- Rachel Weisz („The Favourite“)
Regina King („Beale Street“) - Gewinner
Bestes adaptiertes Drehbuch
- „A Star Is Born“ (Bradley Cooper, Will Fetters und Eric Roth)
- „The Ballad Of Buster Scruggs“ (Joel & Ethan Coen)
- „Beale Street“ (Barry Jenkins)
„BlacKkKlansman“ (Spike Lee, David Rabinowitz, Charlie Wachtel und Kevin Willmott) - Gewinner
- „Can You Ever Forgive Me?“ (Nicole Holofcener und Jeff Whitty)
Bestes Originaldrehbuch
- „The Favourite“ (Deborah Davis und Tony McNamara)
- „First Reformed“ (Paul Schrader)
„Green Book“ (Brian Hayes Currie, Peter Farrelly und Nick Vallelonga) - Gewinner
- „Roma“ (Alfonso Cuaron)
- „Vice“ (Adam McKay)
Beste Kamera
- „A Star Is Born“ (Matthew Libatique)
- „Cold War” (Lukasz Zal)
- „The Favourite” (Robbie Ryan)
„Roma“ (Alfonso Cuarón) - Gewinner
- „Werk ohne Autor“ (Caleb Deschanel)
Bestes Szenenbild
- „Aufbruch zum Mond“ (Nathan Crowley und Kathy Lucas)
„Black Panther“ (Hannah Beachler und Jay Hart) - Gewinner
- „The Favourite“ (Fiona Crombie und Alice Felton)
- „Mary Poppins‘ Rückkehr“ (John Myhre und Gordon Sim)
- „Roma“ (Eugenio Caballero und Barbara Enriquez)
Bestes Kostümdesign
- „The Ballad Of Buster Scruggs“ (Mary Zophres)
„Black Panther“ (Ruth E. Carter) - Gewinner
- „The Favourite“ (Sandy Powell)
- „Maria Stuart, Königin von Schottland“ (Alexandra Byrne)
- „Mary Poppins' Rückkehr“ (Sandy Powell)
Beste Filmmusik
- „Beale Street“ (Nicholas Britell)
„Black Panther“ (Ludwig Goransson) - Gewinner
- „BlacKkKlansman“ (Terence Blanchard)
- „Isle Of Dogs“ (Alexandre Desplat)
- „Mary Poppins‘ Rückkehr“ (Marc Shaiman)
Bester Filmsong
- „All the Stars“ („Black Panther“)
- „I'll Fight“ („RBG“)
- „The Place Where Lost Things Go“ („Mary Poppins‘ Rückkehr“)
„Shallow“ („A Star Is Born“) - Gewinner
- „When A Cowboy Trades His Spurs For Wings“ („The Ballad Of Buster Scruggs“)
Bestes Make-up und beste Frisuren
- „Border“
- „Maria Stuart, Königin von Schottland“
„Vice“ - Gewinner
Bester Schnitt
- „BlacKkKlansman“ (Barry Alexander Brown)
„Bohemian Rhapsody“ (John Ottman) - Gewinner
- „The Favourite“ (Yorgos Mavrospsaridis)
- „Green Book“ (Patrick J. Don Vito)
- „Vice“ (Hank Corwin)
Bester Ton
- „A Star Is Born“
- „Aufbruch zum Mond“
- „Black Panther“
„Bohemian Rhapsody“ - Gewinner
- „Roma“
Bester Tonschnitt
- „Aufbruch zum Mond“
- „A Quiet Place“
- „Black Panther“
„Bohemian Rhapsody“ - Gewinner
- „Roma“
Beste visuelle Effekte
„Aufbruch zum Mond“ - Gewinner
- „Avengers: Infinity War“
- „Christopher Robin“
- „Ready Player One“
- „Solo: A Star Wars Story“
Bester Animationsfilm
- „Chaos im Netz“
- „Die Unglaublichen 2“
- „Isle Of Dogs“
- „Mirai“
„Spider-Man: A New Universe“ - Gewinner
Bester animierter Kurzfilm
- „Animal Behaviour“
„Bao“ - Gewinner
- „Late Afternoon“
- „One Small Step“
- „Weekends“
Bester Kurzfilm
- „Detainment“
- „Fauve“
- „Marguerite“
- „Mother“
„Skin“ - Gewinner
Bester Dokumentarfilm
„Free Solo“ - Gewinner
- „Hale County This Morning, This Evening“
- „Minding The Gap“
- „Of Fathers And Sons“
- „RBG“
Bester Dokumentar-Kurzfilm
- „A Night At The Garden“
- „Black Sheep“
- „Endspiel“
- „LIFEBOAT“
„Period. End Of Sentence.“ - Gewinner
Bester fremdsprachiger Film
- „Capernaum“ (Libanon)
- „Cold War“ (Polen)
„Roma“ (Mexiko) - Gewinner
- „Shoplifters“ (Japan)
- „Werk ohne Autor“ (Deutschland)