Auch wenn die Dreharbeiten in den Warner Studios in Leavesden (bei London) bereits seit sechs Wochen laufen, dauert es noch bis zum 16. November 2017, bis „Justice League“ in den deutschen Kinos anlaufen wird.
Nun ist es nichts Ungewöhnliches, dass Filmjournalisten schon derart früh an ein Set eingeladen werden. Aber während man dort normalerweise eine Schweigevereinbarung unterschreiben muss, die es einem verbietet, bis wenige Wochen vor Kinostart über das Erfahrene zu berichten, gibt es ein solches Embargo bei unserem Besuch am „Justice League“-Set nicht – ein Novum bei einem Blockbuster dieser Ausmaße, zumal um das Projekt bisher eine ziemliche Geheimniskrämerei betrieben wurde.
Aber egal, wir freuen uns einfach, euch so früh so viele neue Infos zur DC-Superheldenzusammenkunft liefern zu können…
Es ist der 17. Juni 2016 und der 31. von geplanten 111 Drehtagen, als wir das Set von „Justice League“ erreichen. Im sogenannten War Room, in dem sich jeden Morgen vor Drehstart die Leiter der verschiedenen Abteilungen besprechen, begrüßen uns zunächst die Produzenten Deborah Snyder und Charles Roven: Die Wände um uns herum hängen voller detaillierter Konzeptzeichnungen einzelner Szenen sowie Bilder der beteiligten Stars und ihrer Figuren.
Hier erfahren wir als erste Journalisten, welche Rolle Willem Dafoe im Film spielt (mehr dazu hier) und es wird uns noch einmal versichert, dass Amber Heard trotz der aktuellen Schlagzeilen und der Gerüchte über ihren Ausstieg weiterhin als Mera, die große Liebe von Aquaman (Jason Mamoa), mit an Bord sein wird.
Außerdem klärt Snyder noch einmal auf, dass es entgegen des weitverbreiteten Gerüchts nie die Idee gab, den Film als Zweiteiler zu drehen: „Für uns gab es immer nur ‚Justice League‘!“
Im Anschluss führt uns Kostümdesigner Michael Wilkinson durch seinen Workshop und der französische Produktionsdesigner und Spezialeffekte-Experte Patrick Tatopoulos zeigt uns einige der neuen Fahrzeuge (und liefert so einen Ausblick auf eine der großen Action-Szenen des Films). Aber zu all dem später mehr auf den folgenden Seiten…
Am Nachmittag wohnen wir noch dem Dreh einer Szene bei, in der J.K. Simmons an seinem ersten Drehtag als Commissioner Gordon auf die Justice League trifft:
Gordon steht in einer stürmischen Nacht auf einem Dach, neben sich das aktivierte Batsymbol. Plötzlich nähern sich Batman (Ben Affleck), Wonder Woman (Gal Gadot) und The Flash (Ezra Miller), der das Symbol deaktiviert. „Oh Mann, wie viele von euch gibt es denn?“, wundert sich Gordon, der wohl mindestens einen der Helden (wahrscheinlich den gerade rekrutierten Flash) zum ersten Mal sieht.
„Nicht genug!“, antwortet Batman. Gordon informiert Batman, dass sich die Beschreibungen der Verdächtigen in den bisherigen Entführungsfällen gleichen: „Fliegende Affen!“ Zudem scheinen ihre Fluchtwege alle im Nirgendwo zusammenzulaufen – nämlich im Wasser vor Gotham. „Die Paradämonen müssen eine neue Mutterbox aufgespürt haben“, ist sich Wonder Woman sicher.
„Das macht nun schon acht entführte Wissenschaftler“, erklärt Gordon. „Neun“, ruft da plötzlich jemand aus dem Hintergrund. „Der Chef von S.T.A.R.-Labs wurde heute Nacht ebenfalls entführt“, informiert der wie aus dem Nichts auftauchende Cyborg (Ray Fisher) seine Kollegen und spricht dabei sicherlich von seinem eigenen Vater Silas Stone (Joe Morton).
Während Flash auf den aufmerksamkeitshaschenden Auftritt von Cyborg theatralisch schockiert reagiert, umspielt die Lippen von Wonder Woman ein sanftes Lächeln. Sie ist offenbar froh darüber, dass sich Cyborg nun zu ihnen gesellt.
Wonder Woman, die sowieso am meisten zu wissen scheint, glaubt, dass es an dem Ort ein Nest der Paradämonen geben muss. Gemeinsam wird der Plan gefasst, das weiter zu untersuchen: „Wenn er auch noch mitkommt, brauchen wir aber ein größeres Auto“, wirft Flash noch als Seitenhieb auf Cyborg ein.
Er habe dafür schon eine Lösung, schließt Batman die Diskussion. Während Gordon kurz in die Ferne schaut, verschwinden Batman, Cyborg und Wonder Woman ebenso plötzlich wie sie aufgetaucht sind. Irritiert wundert sich Gordon, wo denn alle geblieben sind. Auch Flash schaut sich – gespielt – verwundert um: „Haben sie das schon wieder getan? Wie unhöflich!“, sagt er noch, bevor er selbst schnell wie der Blitz verschwindet.
Die zwischen den Takes vorbeischauenden Stars (vor allem Ben Affleck nimmt sich spontan viel Zeit für ein ausführliches Gespräch, obwohl es vorher hieß, dass wir ihn heute leider nicht sprechen können) sowie Regisseur Zack Snyder haben dabei eine gemeinsame und klare Botschaft: „Justice League“ wird anders als „Batman V Superman“!
Und nach allem, was wir am Set gesehen, gehört und erfahren haben, spricht auch alles dafür, dass „Justice League“ nicht nur ein anderer, sondern auch ein deutlich stärkerer Film wird!
Auf den folgenden Seiten findet ihr deshalb nun sieben Gründe, warum wir glauben, dass „Justice League“ viel besser wird als sein Vorgänger „Batman V Superman: Dawn Of Justice“...