In seinem Buch „The Kidnapping Of Edgardo Mortara” (1997) arbeitet David I. Kertzer einen historischen Fall auf, der zum Diskutieren über Religion bzw. die institutionelle Macht der katholischen Kirche einlädt: 1858 wird der sechsjährige jüdische Junge Edgardo Mortara durch Vertreter der päpstlichen Inquisition aus seinem Elternhaus in Bologna entführt und zum Priester ausgebildet. Aus Sicht der katholischen Kirche war das Vorgehen in Ordnung, weil Mortara vorher im Geheimen getauft worden sei. Während sich die Eltern um die Freilassung ihres Sohnes bemühen, entbrennt ein politischer Streit über den Einfluss der Kirche, die Einigung Italiens und Demokratie – den Steven Spielberg Anfang 2017 inszenieren will, direkt im Anschluss an „Ready Player One“.
Deadline berichtete exklusiv über Spielbergs neues Projekt, bei dem er nach „Bridge Of Spies - Der Unterhändler“ und „BFG - Big Friendly Giant“ wieder mit Oscarpreisträger Mark Rylance zusammenarbeiten wird. Nach einem sowjetischen Spion und einem Riesen wird Rylance in „The Kidnapping Of Edgardo Mortara” Papst Pius IX. spielen.
Spielberg fasste die Adaption bereits 2008 ins Auge und setzt wie immer auf ein eingespieltes Produktionsteam, mit Marc Platt und Kristie Macosko Krieger als Produzenten („Bridge Of Spies“) und Tony Kushner als Drehbuchautor („München“, „Lincoln“).
„The Kidnapping Of Edgardo Mortara” soll den Quellen des Hollywood Reporters nach rechtzeitig zu den Oscars 2018 fertigwerden. Nach dieser Produktion steht dann wieder ein leichterer Stoff auf dem Drehplan: „Indiana Jones 5“, erneut mit Harrison Ford. Am 18. Juli 2019 ist deutscher Kinostart.